Der Mauerfall und einige seiner Protagonisten: mediengeläufig die meisten, auch wenn man von vielen allein die Gesichter kannte, nicht die Namen. Ein Mosaik der Augenblicke aus ihren Leben, Evergreen- und Gassenhauer-beschwingt, tendenziell heiter, mit sarkastisch bis skeptischen Zwischentönen - ein Werk der aktuell-akuten Anteilnahme, der Solidarität. Marcel Ophüls weint dabei der DDR keine Träne nach, Protagonisten der dortigen Kunst wie Stephan Hermlin oder Barbara Brecht-Schall (und deren Trauer bzw. Unverständnis) steht er mit einer gefassten Grimmigkeit gegenüber. Dass Heiner Müller den Albdruck des Staates zur Kreativitätsfreisetzung braucht, irritiert den alten Capra-Verehrer Ophüls zutiefst. Seine Zuneigung gehört entschieden den "Bananenmenschen", wie man damals despektierlich scherzte, den Durchschnitts-DDRlern, Hackler zumeist, die froh sind, überhaupt von einer Rom-Reise realistisch träumen zu können. Zwanzig Jahre später stellt sich manches hier etwas anders dar. (R.H.) (filmmuseum)
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Details
- Regie
- Marcel Ophüls