Nora Helmer
, 1974
Nora Helmer wurde beim Erscheinen angegriffen, weil Fassbinder den feministischen Aspekt der Vorlage eliminiert habe (wie übrigens auch Ingmar Bergman bei seiner gekürzten Neufassung 15 Jahre später): Seine schon zu Anfang starke Nora, wegen einer falschen Unterschrift zur Rettung ihres Gatten vom Bürgen erpresst, erkennt zwar, dass sie ihr Mann nicht als gleichwertige Partnerin sieht – aber der Ausbruch bleibt ihr verwehrt. Stattdessen erschafft Fassbinder eine opulente Gefängnis-Szenerie aus dem Geiste Von Sternbergs: Im Gegensatz zu seinen tendenziell minimalistischen TV-Theaterinszenierungen ist Nora Helmer in fluiden Fahrten durch elegante Sets aufgelöst, mit ornamentalem Dekor, dessen feine Vorhänge sich wie ein Spinnennetz um die Titelheldin legen. "Alle Figuren des Stücks, Nora eingeschlossen, müssten sich emanzipieren", so Fassbinder. (C.H.)
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Details
- Schauspieler
- Margit Carstensen, Joachim Hansen, Barbara Valentin, Ulli Lommel, Klaus Löwitsch, Lilo Pempeit, Irm Hermann
- Regie
- Rainer Werner Fassbinder
- Author
- Rainer Werner Fassbinder