Film

Nightfall

, 1956

Min. 78
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Exkurs in Paranoia. Ein Fluchtfilm. Hinter dem verstörten, schuldlosen Aldo Ray hetzen die Polizei, ein Versicherungsmann, ein Duo desperater Gangster her. Das Schwarz der Nacht, die Schatten der Seitenstraßen bieten anfänglich Schutz. Dann flieht Ray in die Berge von Wyoming, um in einem Hotelzimmer auf die Schneeschmelze zu warten. Ein strahlendes Weiß durchflutet Jacques Tourneurs Film: eine beißende Helle, die Qual und nahenden Tod ahnen lässt. Umkehr des Licht-Schatten-Motivs in einem späten Film noir, dessen Titel insgesamt fürs Genre stehen könnte. Nightfall, halsbrecherisch knapp mit Ellipsen und dem Zeitenschub des Flashback erzählt, ruft Out of the Past in Erinnerung: moderne, lakonische Metaphern für das Ausgesetzte, Unsichere der Existenz. Im Seiten licht nehmen Bohrtürme die Gestalt grotesker Gottesanbeterinnen an, ein Schneepflug wird im tiefen Kamerablick zu einem todbringenden Insekt. Das Land unterm Schnee: Leichentücher bis zum Horizont hin. (H.T.)

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