Als über Jules Dassin 1950 aufgrund des Vorwurfs «unamerikanischer Umtriebe» in den USA ein Berufsverbot verhängt wurde, wechselte der Regisseur nach Europa, wo mit Night and the City und Richard Widmark in der Hauptrolle ein Film noir entstand, der seine amerikanischen Vorgänger an Pessimismus, Zorn, Gewalt und Angst noch übertreffen sollte. Nach einer Vorlage von Gerald Kersh erzählt Dassin die Geschichte von Harry Fabian, einem ehrgeizigen Londoner Kleingauner, der den Platz seines Patrons Kristo einnehmen möchte, der als Mafioso mit Wrestling-Kämpfen sein Geld verdient. Um seinen Umsturzplan zu verwirklichen, benutzt Fabian Kristos Vater, einen ehemaligen Superstar im Wrestling. Doch er hat die Rechnung ohne seinen Boss gemacht - und muss einen fürchterlichen Preis bezahlen. Night and the City ist ein Band gewesen zwischen dem Regisseur Jules Dassin und seinem Hauptdarsteller Richard Widmark, schicksalshaft für beide. Der Film brachte Dassin nach Europa, wo sich der erfolgreichste Teil seiner Karriere abspielte; und er markierte einen Wendepunkt für Widmark, der den Antihelden spielte, einen kleinen Londoner Gangster. «Ich hatte immensen Respekt vor ihm als Schauspieler», sagte Dassin, «und habe den Verlauf, den seine Karriere nahm, bedauert. Es ist vielleicht schwer zu glauben, aber nach dieser großartigen Zusammenarbeit bei Night and the City wollte ich, dass er für mich Hamlet auf der Bühne spielt. Aber er hatte Angst. Hollywood hatte ihn in die Falle gelockt.» (Susan Vahabzadeh)
(Text: Viennale 2008)
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Details
- Regie
- Jules Dassin
- Kamera
- Max Greene
- Author
- Jo Eisinger nach einem Roman von Gerald Kersh
- Musik
- Franz Waxman