Niemandsland (1931)

D , 1931

Min. 93
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Kino der De- und Rekonstruktion, geschaffen aus den Trümmern der Geschichte. Oder: wie der Mensch nach der Vernichtung, nach dem Krieg, dennoch möglicherweise den längeren Atem behält - z. B. in Werken der Kunst. Alain Resnais' bahnbrechender Essay über die Konzentrationslager und Victor Trivas' pazifis­tischer Spielfilm (über ein individuelles Beispiel internationaler ­Solidarität im Ersten Weltkrieg) sind solch atemspendende ­Werke. Zugleich wissen sie, wie brüchig das "Nie wieder!" ist, das sie ­artikulieren. Eislers grandiose Scores beziehen ihre Kraft aus dieser Spannung zwischen Utopie und Skepsis. 1931 übersetzt er mittels "montierter Musik" und "Dreigroschen-Sound" die Ideen von Eisenstein und Brecht/Weill ins neue Tonfilmreich (und schmuggelt nebenbei die Klassenfrage in die Erzählung); 1955 sucht er nach einer gültigen - also prismatischen, multiperspektivischen - Form des musikalischen Gedenkens. Zwei Musterbeispiele für eine ­echte, enge Zusammenarbeit zwischen Filmregie und Filmmusik.

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