Kino der De- und Rekonstruktion, geschaffen aus den Trümmern der Geschichte. Oder: wie der Mensch nach der Vernichtung, nach dem Krieg, dennoch möglicherweise den längeren Atem behält - z. B. in Werken der Kunst. Alain Resnais' bahnbrechender Essay über die Konzentrationslager und Victor Trivas' pazifistischer Spielfilm (über ein individuelles Beispiel internationaler Solidarität im Ersten Weltkrieg) sind solch atemspendende Werke. Zugleich wissen sie, wie brüchig das "Nie wieder!" ist, das sie artikulieren. Eislers grandiose Scores beziehen ihre Kraft aus dieser Spannung zwischen Utopie und Skepsis. 1931 übersetzt er mittels "montierter Musik" und "Dreigroschen-Sound" die Ideen von Eisenstein und Brecht/Weill ins neue Tonfilmreich (und schmuggelt nebenbei die Klassenfrage in die Erzählung); 1955 sucht er nach einer gültigen - also prismatischen, multiperspektivischen - Form des musikalischen Gedenkens. Zwei Musterbeispiele für eine echte, enge Zusammenarbeit zwischen Filmregie und Filmmusik.
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Details
- Schauspieler
- Ernst Busch, Hugh Stephen Douglas, Louis Douglas, Georges Péclet, Wladimir Sokoloff
- Regie
- Victor Trivas
- Kamera
- A. von Lagorio, G. Stilianudis
- Author
- Victor Trivas
- Musik
- Hanns Eisler