Zweigeteilte Berlinale 2021 ohne österreichischen Film-Beitrag
Die 71. Berlinale hat am 11. Feber das Programm ihres heurigen Wettbewerbs bekanntgegeben. Insgesamt 15 Titel laufen, wie der künstlerische Leiter Carlo Chatrian in einem Video bekanntgab - österreichische Produktionen sind diesmal nicht mit von der Partie. Chancen auf einen Goldenen Bären hat hingegen etwa Daniel Brühl mit seinem Regiedebüt "Nebenan" oder die französische Filmemacherin Celine Sciamma mit dem neuen Projekt "Petite Maman".
Mit dabei sind etwa auch der Südkoreaner Hong Sangsoo, der Franzose Xavier Beauvois, der Rumäne Radu Jude und der Japaner Ryusuke Hamaguchi.
Wettbewerb ohne US-Beiträge
Was diesmal im Wettbewerb fehlt? Das sind US-Produktionen. Deutsches Filmschaffen hingegen ist stark vertreten. Dominik Graf etwa ist mit der Kästner-Verfilmung "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" mit Tom Schilling in der Hauptrolle mit an Bord. Im Wettbewerb läuft auch Maria Schraders "Ich bin dein Mensch", der von einer Begegnung mit einem humanoiden Roboter erzählt. Maren Eggert und Sandra Hüller ("Toni Erdmann") sind als Schauspielerinnen dabei. Auf der Liste steht zudem die Dokumentation "Herr Bachmann und seine Klasse" von Maria Speth.
Zweigeteilte Berlinale
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Wegen der Pandemie werden die Filmfestspiele in diesem Jahr geteilt. Im März ist ein digitales Treffen der Filmbranche geplant - dann soll eine Jury auch die Preisträger bekanntgeben. Im Juni soll es ein öffentliches Festival geben.
Dass die Berlinale vorerst ins Internet zieht, hat jedoch neue Fragen aufgeworfen. Welche Produktionsfirma zum Beispiel will einen Stream zur Verfügung stellen? Anfang März können zunächst Fachleute aus der Filmindustrie die Filme online sehen. Auch Journalisten sollen zu einigen Filmen Zugang bekommen - das muss aber für jeden Film einzeln geklärt werden, die jeweiligen Rechteinhaber entscheiden.
Wann das Publikum die Filme sehen kann, steht noch nicht fest. Derzeit sind die Kinos in Deutschland wegen der Pandemie wieder geschlossen. Die Berlinale war im vergangenen Jahr eine der letzten Großveranstaltungen, die noch stattgefunden hatte. Die 71. Ausgabe hätte eigentlich jetzt am 11. Feber eröffnet werden sollen.
Es sei für sie keine Option gewesen, "die Berlinale einfach abzusagen", sagte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek. "Wir haben nach einer bestmöglichen Lösung gesucht." Die Berlinale zeigt normalerweise rund 400 verschiedene Filme. Im vergangenen Jahr waren rund 330.000 Tickets verkauft worden. Die nun für Juni geplante Sommerausgabe wird deutlich kleiner ausfallen.