"Sissi"-Filme: Das waren die Drehorte der Klassiker

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Ernst Marischkas drei "Sissi"-Filme haben nicht immer die echten Schauplätze als Drehorte genutzt.

Was wäre das Weihnachtsfest ohne Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth? Die unverwüstliche "Sissi"-Trilogie läuft alljährlich im TV und die meisten von uns lassen sich die Gelegenheit auf ein Wiedersehen auch nicht entgehen. Eigentlich könnten wir schon selber mitspielen, weil uns die Dialoge in Fleisch und Blut übergegangen sind. Doch ein paar Fragen lassen die Produktionen aus den 1950er-Jahren doch noch offen. So zum Beispiel ist es auch für Österreicher:innen oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ob wirklich nur historisch getreue Drehorte gewählt wurden.

Daher wollen wir im folgenden an ausgewählten Beispielen untersuchen, wie viel Authentizität in den österreichischen Schauplätzen der klassischen "Sissi"-Filmen steckt.

Sissis Heimatschloss wurde ersetzt

Elisabeth verbrachte ihre Jugend hauptsächlich im bayrischen Schloss Possenhofen am Starnberger See und was hätte nähergelegen, als dieses Bauwerk auch für die "Sissi"-Filme aufzusuchen? Doch der damalige Zeitpunkt wäre dafür nicht gut geeignet gewesen, denn das Schloss befand sich in keinem sehr vorzeigbaren Zustand. Im Zweiten Weltkrieg wurde Possenhofen als Lazarett genutzt, in den Jahren danach als als Versorgungskrankenhaus und als Fabrik für Fahrrad-Hilfsmotoren. Auch ein Schafstall soll sich in den 50er Jahren im Schloss befunden haben. 

Unter diesen Bedingungen war Regisseur Ernst Marischka gezwungen, ein Ausweichquartier zu finden und wählte das Salzbuger Jagdschloss Fuschl am gleichnamigen See. 1947 wurde es in ein Hotel umfunktioniert und bietet seit den Dreharbeiten sogar eine luxuriöse Sissi-Suite, in der man seinen Urlaub verbringen kann. Berühmte Schauspieler:innen wie Ava Gardner, Audrey Hepburn, Marlene Dietrich, Roger Moore, Clark Gable und Arnold Schwarzenegger waren in dem Fünf-Sterne-Hotel bereits zu Gast. Seit 1981 steht Schloss Fuschl unter Denkmalschutz

Kaiservilla ist authentisch

Kaiser Franz Josef verbrachte seine Sommerurlaube bevorzugt in Bad Ischl und hatte dort die sogenannte Kaiservilla zur Verfügung. Das dortige Haus und der Park sind zugleich untrennbar mit der Erinnerung an die Kaiserin verbunden und eben dorthin zog sich der habsburgische Herrscher auch nach dem tödlichen Attentat auf Sissi 1898 zurück. 

Franz Joseph I gestattete übrigens während seiner Abwesenheit die Besichtigung der Kaiservilla einschließlich seiner privaten Appartements. An diesem musealen Charakter hat sich bis heute nichts geändert und das beeindruckende Ambiente bot somit eine perfekte Kulisse für die "Sissi"-Filme – zumindest für Außenaufnahmen. Wenn ihr Villa und Park nun einen Besuch abstatten wollt, könnt ihr das aber ganz stilecht nur während der Sommermonate machen.

Drei verschiedene Hochzeitkirchen

Am 24. April 1854 fand die kaiserliche Hochzeit von Sissi und Franz statt – und zwar in der Wiener Augustinerkirche. Laut "Sissi" ging die feierliche Zeremonie aber im Stephansdom  über die Bühne. Doch auch dort wurde nicht gedreht, da dieser Schauplatz zu teuer gekommen wäre. Stattdessen diente dann die Michaelerkirche als endgültiger Drehort.
 

Wenn ihr mit diesem neuen Wissen im Hinterkopf nicht bis zu den Weihnachtsfeiertagen warten wollt, sondern sofort einen Schauplatz-Kontrolle anstrebt, könnt ihr die "Sissi"-Trilogie derzeit zum Beispiel auf Netflix streamen.

Auch ein Museumsbesuch bietet sich an, denn das Wiener Möbelmuseum widmet dem Mobiliar der Filme eine Dauerausstellung.