Viennale: 5 Filme, die man nicht verpassen sollte
Nachdem wir euch bereits die meisterwartetsten heimischen Filme auf der Viennale vorgestellt haben, präsentieren wir euch nun die Highlights der internationalen Filmwelt. Mit dabei sind die großen Festivalerfolge dieses Jahres und eine Mutprobe.
First Cow
Die US amerikanische Regisseurin Kelly Reichardt liefert hier ihre ganz eigene Version eines Westerns ab. Im Oregon der 1820er lernen sich ein Koch und ein chinesischer Immigrant kennen, die beide ein Auge auf die Milch der ersten importierten Kuh in der Region geworfen haben. Reichardt erzählt mit ruhigen Bildern im 4:3 Format eine berührende Geschichte über Freundschaft und die Tücken des Kapitalismus. „First Cow“ ging auf der heurigen Berlinale zwar leer aus, aber hätte sich definitiv den Goldenen Bären verdient gehabt.
Vorstellungen:
24.10 23 Uhr im Gartenbaukino
26.10 20:30 im Gartenbaukino
28.10 15:30 im Stadtkino
30.10 18:30 in der Urania
31.10 18 Uhr im Filmcasino
Druk
Das dänische Drama erzählt die Geschichte einer Gruppe von Schullehrern, die einen Weg suchen, um aus ihrem öden Alltag auszubrechen. Die Theorie eines norwegischen Philosophen, die behauptet, der menschliche Körper sei von Natur aus mit 0,5 Promille Alkohol zu wenig ausgestattet, treibt die Herrenrunde in ein etwas ungewöhnliches Trinkspiel. Sie versuchen während ihrer Arbeitszeit konstant einen Alkoholspiegel von 0,5 Promille zu halten. Die neuen Perspektiven, die sich daraus für sie eröffnen, bleiben da natürlich nicht ohne Folgen.
Vorstellungen:
23.10 14:30 im Gartenbaukino
25.10 23:15 im Gartenbaukino
29.10 6:30 im Gartenbaukino
30.10 18 Uhr Admiralkino
1.11 18 Uhr im Votiv Kino
Never Rarely Sometimes Always
Ein 17jähriges Mädchen aus Pennsylavnia ist ungewollt schwanger. Um eine Abtreibung vornehmen zu lassen, fährt sie mit ihrer Freundin nach New York und verliert sich im Dschungel der Großstadt. Eliza Hittman wirft einen einfühlsamen Blick in ein sogar heute noch polarisierendes Thema. Ihr gelingt es glaubhaft, das Leiden ihrer Hauptfigur zu zeigen, ohne sie dabei als naives Kind zu porträtieren. „Never Rarely Sometimes Always“ ist großes US-Kino abseits von Superhelden-Sequels und Actionblockbustern.
Vorstellungen:
24.10 20:30 im Gartenbaukino
25.10 20:30 im Votiv Kino
26.10 18 Uhr im Stadtkino
27.10 6:30 im Gartenbaukino
28.10 18 Uhr im Filmcasino
Sheytan vojud nadarad (There is no Evil)
Es sind vier einzelne Geschichten. Sowohl Auswahl wie Reihenfolge sind von großer Bedeutung, denn als Ganzes ergeben sie einen starken und nachhaltigen Appell gegen die Todesstrafe. Bis in die jüngste Vergangenheit wurden im Iran einfache Armeerekruten als Henkershelfer herangezogen, mit, wie Rasoulof zeigt, weitreichenden Folgen sowohl für die jungen Männer als auch deren Familien. Jede der Geschichten deckt eine weitere Facette der Täter- und Mittäterschaft auf und bereitet manchen Schockmoment. Völlig ohne Pathos, mit enormer Beherrschtheit und deshalb umso zwingender entwickelt der Film sein Anliegen so fesselnd wie erzählerisch präzise.
Vorstellungen:
24.10 21:30 in der Urania
28.10 20:30 im Votiv Kino
30.10 11:30 im Gartenbaukino
31.10 17:30 Blickle Kino
Malmkrog
Ein Film für die ganz Mutigen. Cristi Puius dreieinhalbstündiger Dialogfilm basiert auf dem Buch „Drei Gespräche“ des russischen Philosophen Wladimir Solowjow. Eine Gruppe von Aristokraten findet sich in einem verschneiten Anwesen ein, wo sie über Krieg, Religion, Tod und Moral debattieren. In langen ungeschnittenen Kameraeinstellungen, sprechen die Darsteller 1:1 den Text von Solowjow nach. Diese langen Gespräche zeigen mit einer beängstigenden Klarheit die prophetische Kraft von Solowjows Text. „Malmkrog“ entstand im Zuge eines Schauspiel-Workshops und gleicht mehr einem filmischen Experiment als einem durchgeplanten Epos.
Vorstellungen:
28.10 21:12 im Stadtkino
29.10 18 Uhr im Blickle
31.10 11 Uhr in der Urania
Tickets für die Filme könnt Ihr hier kaufen.