Viennale 2023: Das waren die Tops und Flops des Festivals
Auf der diesjährigen Viennale wurden knapp 300 Filme gezeigt, wobei viele davon das erste Mal in Österreich auf der großen Leinwand zu sehen waren. Das Publikum konnte sich somit ein eigenes Bild über die großen Highlights des Filmjahres machen und auch den ein oder anderen Überraschungshit entdecken. Die Viennale trumpfte dieses Jahr mit einem besonders spannenden Programm auf und bot eine große Bandbreite des internationalen Filmschaffens.
Wo viel Licht ist, ist leider jedoch auch viel Schatten. Während einige Werke die Kraft des Kinos hochleben ließen, sorgten andere nur für Kopfschütteln. Wir haben für euch die größten Hits und schlimmsten Flops der Viennale zusammengefasst!
Das waren die besten Filme der Viennale 2023:
Poor Things
Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos erzählt hier die unglaubliche Geschichte einer jungen Frau, die von einem unorthodoxen Mediziner zu neuem Leben erweckt wird. "Poor Things" ist ein skurriles Traktat über Feminismus, den Frankenstein-Mythos und die Frage, was Wissenschaft darf. Bei den Filmfestspielen in Venedig wurde der Film mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet; für Emma Stone, die den Film mitproduziert hat, ist es die Performance ihres Lebens.
"Poor Things" erscheint am 18. Jänner 2024 2223in unseren Kinos.
Auf trockenen Gräsern
Der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan beweist mit seinem neuen Dreieinhalb-Stunden-Epos, wiedermal warum er zu den besten Filmemachern unserer Zeit gehört. Im Zentrum des Filmes steht ein junger Lehrer, der seinen Dienst in einem abgelegenen Dorf in Anatolien ableisten muss. In der verschneiten Landschaft wird er mit seinen menschlichen Abgründen konfrontiert und wird in seiner Einsamkeit immer feindseliger gegenüber seinen Mitmenschen. Darstellerin Merve Dizdar wurde in Cannes mit dem Preis als beste Darstellerin ausgezeichnet.
"Auf trockenen Gräsern" erscheint Anfang 2024 in unseren Kinos.
Explanation for Everything
Es ist Sommer in Budapest, Abel kämpft damit, sich auf seine Abschlussprüfungen zu konzentrieren, während er gleichzeitig realisiert, dass er hoffnungslos in seine beste Freundin Janka verliebt ist. Die fleißige Janka hat ihrerseits unerwiderte Gefühle für den verheirateten Geschichtslehrer Jakab. Die Spannungen in einer polarisierten Gesellschaft treten unerwartet zutage, als Abels Geschichtsabschlussprüfung zu einem nationalen Skandal wird. Der Eröffnungsfilm der diesjährigen Viennale ist einer der großen Highlights des Jahres!
"Explanation for Everything" startet kommendes Jahr in unseren Kinos.
Auch wenn wir das Kino lieben und und in Filmproduktionen oft viel Blut, Schweiß und Tränen drinnenstecken, sorgen manche Werke dennoch für Irritation - und das auf keine gute Art. Einerseits hat man zu hohe Erwartungen und andererseits machen es einem die Filmschaffenden besonders schwer, einen Zugang zu ihren Werken zu finden.
Das waren die Flops der Viennale 2023:
Priscilla
Das Biopic zu Priscilla Presley war einer der meisterwartetsten Filme auf der Viennale, doch leider blieb der Film weit hinter den Erwartungen. Regisseurin Sofia Coppola versuchte die knapp 15 Jahre lange Beziehung zwischen Priscilla und Elvis in einen Film zu packen, doch verläuft sich dabei in einer Reihe an Oberflächlichkeiten. Man kommt der titelgebenden Hauptfigur nie wirklich nahe und bekommt das Gefühl, dass unliebsame Aspekte ihres Lebens bewusst ausgespart wurden, um die inzwischen zur Legende gewordene Liebesgeschichte nicht zu zerstören.
"Priscilla" startet am 4. Jänner 2024 in unseren Kinos.
Eureka
Fast zehn Jahre nach seinem letzten Film kehrt Lisandro Alonso auf die große Leinwand zurück. "Eureka" erzeugt zu Beginn vor allem durch den Bruch von Genrekonventionen eine Spannung, doch je länger der Film dauert, desto kryptischer wird dieses Werk. Das wäre nicht sonderlich schlimm, wenn sich der Film nicht in einer Beliebigkeit verrennen würde. Im Zentrum steht zwar die Repräsentation der indigenen Bevölkerung in den USA, doch der argentinische Regisseur wird seinem Thema nicht ansatzweise gerecht und bietet hier leider nur eine große emotionale und intellektuelle Leere.
"Eureka" startet im Laufe des kommenden Jahres in unseren Kinos.
Evil Does Not Exist
Nachdem der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi 2021 mit "Das Glücksrad" und "Drive My Car" gleich zwei Filme veröffentlichte und mit Preisen in Berlin, Venedig und den Oscars überhäuft wurde, war die Neugier auf sein neustes Werk besonders groß. "Evil Does Not Exist" erhielt den großen Preis der Jury auf den FIlmfestspielen von Venedig, doch kann bei weitem nicht mit den vorherigen Filmen des Regisseurs mithalten.
"Evil Does Not Exist" versucht eine transzendentale Auseinandersetzung mit Natur, dem Bösen und Gier zu sein, doch schafft es nicht, eine Sogwirkung zu erzielen. Vor allem die erste halbe Stunde sorgt für Verwirrung und auch wenn man in der zweiten Hälfte des Filmes einen Zugang zu den Figuren findet, kann das Drama im Großen und Ganzen nicht überzeugen.
"Evil Does Not Exist" startet kommendes Jahr in unseren Kinos.