Viennale 2020: Erste Programmpunkte
Wie zu erwarten, wird die heurige Viennale etwas anders ablaufen. Die Corona-Pandemie zwingt die Organisatorinnen zur Umstrukturierung und Adaptierung ihres Angebots, um die behördlichen Maßnahmen einhalten zu können. Die 58. Ausgabe des Festivals wird drei Tage kürzer, hat aber dafür fünf Kinos mehr zu bieten. Neben den lange bewährten Hauptvorführorten Gartenbaukino, Stadtkino, Metrokino, Filmmuseum und Urania kommen das Admiralkino, das Filmcasino, das Blickle Kino, das Votiv Kino und das Le Studio dazu. Das soll dazu dienen, dass trotz vermindeter Sitzplatzkapazitäten in den einzelnen Kinos jeder Zuseher die Möglichkeit haben sollte, seinen Wunschfilm zu sehen. Die höhere Anzahl bedeutet daher nicht, dass das Programm größer wird, sondern dass Filme öfters vorgeführt werden.
Diagonale
Im Rahmen der „Austrian Days“ gestalten Diagonale Leiter Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber ein eigenes Programm, dass der im März abgesagten Diagonale gewidmet ist. Österreichische Filmschaffende sollen hier die Möglichkeit zur internationalen Vernetzung bekommen. Im Rahmen dieser Programmschiene wird Sandra Wollners „The Trouble with Being Born“ voraussichtlich seine Österreichpremiere feiern. Das Sci-Fi Drama wurde in der Encounters Sektion der Berlinale mit dem Spezialpreis der Jury und auf der Diagonale mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet.
Politisch
Die diesjährige Monografie fokussiert sich auf Theater- und Filmemacher Christoph Schlingensief. Das Programm befasst sich ausschließlich mit den filmischen Arbeiten des Regisseurs. In „Kinematografie“ stehen fünf Filme des serbischen Filmemachers Zelimir Zilnik im Zentrum. Zilnik zählt zu den bedeutensten politisch engagierten Filmemachern Europas. Parallel zur Viennale findet in der Kunsthalle eine Ausstellung über ihn statt.
Recycling
Die Retrospektive des Filmmuseums rückt Found Footage Filme in den Vordergrund. In „Recycled Cinema“ werden knapp 130 Filme gezeigt, die aus Material von anderen Filmen hergestellt wurden. Das Programm wurde in Kooperation mit Sixpackfilm gestaltet. Das Filmarchiv widmet sich den „Austrian Auters“ der 70er Jahre. Die staatliche Filmförderung wurde in Österreich im Jahr 1980 eingeführt. Hier werden die radikalen Arbeiten jener Filmemacher gezeigt, die für die Entstehung dieser bis heute unverzichtbaren Finanzierungsgrundlage des österreichischen Films verantwortlich sind.
Weitere Viennale-Programmpunkte werden im Oktober bekannt gegeben.