"Verliebt in eine Hexe" bekommt eine Neuauflage
Bis auf die Tatsache, dass Samantha eine Hexe ist, scheint bei ihr und ihrem Ehemann Darrin überhaupt nichts außergewöhnlich. Um ein möglichst normales Leben zu führen, haben sie sich darauf geeinigt, im Alltag auf Magie zu verzichten. Ist manchmal aber komplizierter als erwartet ...
Die Prämisse der 1960er-Sitcom "Verliebt in eine Hexe" (OT: "Bewitched") mag aus heutiger Sicht schlecht gealtert sein: Der Ehemann erlaubt seiner braven Hausmütterchen-Gattin nicht, sie selbst zu sein und ihre Talente auszuleben. Kaum wendet Samantha ihre magischen Fähigkeiten an und strebt somit nach Empowerment, Akzeptanz und nach einer eigener Stimme, kriegt es Darrin mit der Angst zu tun. Weil Männer eben Angst vor starken Frauen haben – so wird zumindest suggeriert.
Lässt man diesen genderanalytischen Aspekt aber beiseite, ist "Verliebt in eine Hexe" nach wie vor eine charmante, kurzweilige, süße und flott erzählte Sitcom, ganz in der Tradition der zur damaligen Zeit so beliebten Screwball-Komödien und vor allem Wegweiser für spätere Hitserien wie "Charmed – Zauberhafte Hexen" oder "Sabrina – Total verhext". Nun soll sie neu aufgelegt werden.
"Respektlose Neuinterpretation"
Wie "Deadline" berichtet, plant man im Hause Sony TV ein Remake der Serie. Sehr überraschend ist, dass Judalina Neira als Showrunnerin genannt wird, immerhin arbeitet diese als Autorin und Co-Produzentin bei der ultra-brutalen und nicht jugendfreien Superheld:innen-Serie "The Boys" (Prime Video) – und diese könnte, abgesehen vom übernatürlichen Genre, nicht unterschiedlicher von der familienfreundlichen Welt in "Verliebt in eine Hexe" sein.
Die "The Boys"-Tonalität dürfte laut "Deadline" auch im "Bewitched"-Remake zu spüren sein, beschreibt der Artikel die Serie doch als "respektlose einstündige Neuinterpretation" der Sixties-Sitcom (die es damals übrigens auf ganze acht Staffeln schaffte). Der Deal zwischen Sony und Neira soll nicht nur dieses Remake, sondern auch andere Serienprojekte umfassen.
Mehr ist über die neue "Verliebt in eine Hexe"-Serie noch nicht bekannt, da sich das Projekt noch in der sehr frühen Phase befindet.
2005er-Film floppte
Es ist nicht der erste Versuch, "Verliebt in eine Hexe" zu neuem Leben zu erwecken. 2005 erschien ein gleichnamiger Kinofilm mit Nicole Kidman und Will Ferell. Trotz kreativer Meta-Satire Prämisse (die Serie soll neu verfilmt werden und die Hauptdarstellerin entpuppt sich selbst als Hexe) präsentierte sich die Komödie als langatmig, überkonstruiert, chaotisch und schlicht unlustig. Vielleicht macht es ja die neue Serie besser ...