Tricky Women/Tricky Realities 2024: Einblick ins Festivalprogramm
Mit rund 160 animierten Kurzfilmen in den Wettbewerbs- und Spezialprogrammen bringt Tricky Women/Tricky Realities auch 2024 die Leinwände und Bildschirme zum Leuchten und zeigt zwischen 6. und 10. März Filme, die im regulären Kinobetrieb nur selten zu sehen sind. Uns erwartet experimentierfreudiges, subversives Animationsfilmkino von Frauen und/oder genderqueeren Künstler:innen. Auf dem Programm stehen auch die Österreichpremieren von zwei Langfilmen.
Gefeiert wird übrigens nicht nur in Wien, sondern weltweit. Ein großer Teil der Filmprogramme ist jeweils für 48 Stunden ab Online-Programmstart auf der eigenen Festivalplattform abrufbar. Im Folgenden werden einige Schwerpunkte herausgehoben.
Österreichpanorama und Newcomer:innen
Traditionell lassen sich Animationsfilme aus Österreich eher einem experimentell- abstrakten oder einem fiktionalen Ansatz zuordnen. Die Filme des diesjährigen Österreichpanoramas kombinieren die beiden Zugänge und offenbaren das Ungesehene, das für die Augen Unsichtbare. Mit neuen Filmen von Claudia Larcher, Amelie Loy, Karin Fisslthaler, Katarina Michelitsch und vielen weiteren Künstlerinnen.
Vorhang auf für die Newcomer:innen der Branche. Der "Up & Coming Wettbewerb" zeigt Studierendenarbeiten und Abschlussfilmen, die an den renommierten internationalen Ausbildungsstätten entstanden.
"Sultana’s Dream" als Österreichpremiere
Der baskischen Filmemacherin Isabel Herguera ist dieses Jahr eine Retrospektive gewidmet. Ihre Filme verschieben die Grenzen traditioneller Animations- und Erzählkonventionen, öffnen fantastische Räume und verbinden verschiedene Zeitebenen, ja ganze Kontinente miteinander.
Zum ersten Mal in Österreich ist auch Hergueras Langfilmdebüt "Sultana’s Dream" zu sehen. In einem Best Practice-Vortrag verrät sie außerdem mehr über die Entwicklungsgeschichte dieses Werkes, von der Idee bis zur Filmpräsentation.
"Johnny & Me" als Österreichpremiere
Anhand der Lebensgeschichte des Antifaschisten John Heartfield erkundet Regisseurin Katrin Rothe in ihrem zweiten animierten Spielfilm "Johnny & Me" die aufklärerische und kritische Kraft von Kunst. Der Film wurde teilweise im Asifa Austria Studio in Wien animiert und feiert hier seine Österreichpremiere. Zudem sind Collagen aus dem Film im Metro Kinokulturhaus zu sehen. Mit "Art as a Weapon – John Heartfield and Me" hält Katrin Rothe bei Best Practice einen Vortrag zum Film und ihrer Arbeitsweise.
Feministische Perspektiven
Ob der Kampf gegen die Einschränkungen des Abtreibungsrechts in den USA, die feministische Revolution im Iran oder queere Jugendliche, die im Sexualkundeunterricht gegen ein System der Heteronormativität rebellieren – das Programm Feminist Perspectives zeigt strukturelle Ungleichheiten auf, erzählt von Alltagssexismen und politischen Ausnahmesituationen, aber auch vom Mut dagegen anzugehen, augenzwinkernd, zähneknirschend und bereit zum Sprung.
Veranstaltungsorte und Programm
Gefeiert wird mit Filmprogrammen, Lectures, Artist Talks, Ausstellungen und Partys im METRO Kinokulturhaus, im Österreichischen Filmmuseum, in der Brunnenpassage, im Stand 129, in der MUK, im Bildraum 07 und in der Roten Bar im Volkstheater. Die Festivaleröffnung findet im Gartenbaukino statt.