Die fünfte Staffel "Too Hot to Handle" ist besonders britisch!
Die fünfte Staffel der beliebten Reality-Serie auf Netflix heizt uns diesen Sommer noch mal richtig ein! "Too Hot to Handle" geht in eine weitere Runde, und auch dieses Mal gibt es einiges zu sehen! Die ersten vier Episoden wurden am 14. Juli veröffentlicht, weitere folgen am 21. Juli, und die letzten drei Folgen bekommen wir am 28. Juli zu sehen!
"Too Hot to Handle": Staffel 5 - Besonders britisch!
Was passiert, wenn man zehn besonders attraktive, auf den ersten Blick leicht oberflächliche, und von sich selbst überzeugte Menschen in ihren 20ern das sinnliche Paradies auf Erden verspricht? Es wird sehr heiß, und das gleich zu Beginn! Wie immer wissen die Kandidat:innen zuerst nicht, dass sie bald ein Sexverbot auferlegt bekommen: In der ersten Folge sind sie noch alle davon überzeugt, sie würden auf einem Boot ungezügelte Kontakte pflegen können.
Sofort fällt auch der Anteil an britischen Teilnehmer:innen auf, vor allem Louis ist ein Brite, der nicht nur Zuschauer:innen sofort ins Auge fällt. Innerhalb der ersten 15 Minuten möchten bereits drei der fünf Frauen ihr Bett mit ihm teilen, doch er kann sich nicht so wirklich entscheiden. Er, Elys, Alex und Megan sorgen in dieser Staffel für den doch sehr britischen Vibe, welcher von sexueller Energie und leichtherzigem Humor nur so strotzt.
Obwohl er kein Brite ist, hat sich Kandidat Dre selbst die Rolle des Sherlock Holmes verliehen, in forensischer Manier will "Detective Dre" die anderen davon abhalten, das Preigeld zu vermindern. Des Öfteren habe ich mir schon die Frage gestellt: "Wie viel Geld müssen diese Schauspieler:innen eigentlich verdienen, damit ihnen ein Kuss mein Monatsgehalt wert ist?" Der Detektiv scheint mein Unverständnis zu teilen. Bereits nach dem ersten Tag im Zölibat haben die Kandidat:innen 36.000 US-Dollar verloren.
Was machen Serien wie "Too Hot to Handle" mit uns?
Es ist nicht zu leugnen, dass es einige Menschen da draußen gibt, die Reality-TV schauen, um sich besser zu fühlen. Wir sehen diese attraktiven Menschen, mit teilweise recht seichten Persönlichkeiten, und echauffieren uns gerne über deren Unfähigkeit zur Bindung und Emotionalität. Während ich aber über Louis und seine Gigolo-Ader lache, erkenne ich in seinem Verhalten Parallelen zu mir und meinen Freund:innen: Wir alle finden uns hin und wieder in Situationen wieder, in denen wir ein Louis, eine Elys, oder eine Megan sein können, entscheiden uns aber glücklicherweise meist dagegen.
Obwohl Serien wie "Too Hot to Handle" uns klar aufzeigen, was in der Dating-Kultur klargeht, und was nicht – es ist nicht echt. Die Menschen wirken echt, die Storys wirken plausibel, und die Beziehungen bestehen teilweise über die Show hinweg, doch es sollte nicht vergessen werden, es ist trotzdem alles fabriziert, geschnitten und plastisch. Menschen im echten Leben sehen meistens nicht aus wie die durchtrainierten und geschönten Teilnehmer:innen – und darüber bin ich ehrlich gesagt sehr froh.
In gewisser Weise zeigen uns die Insel-Serien in einem kleineren Kosmos auf, welche Werte wir aktuell in unserer (Dating)-Gesellschaft schätzen. Vermutlich werden bewusst Teilnehmer:innen gecastet, die in ihrem Leben hedonistische, manipulative und andere "niedere Züge" ausleben. Natürlich, Drama bringt Content und Bekanntheit, jedoch habe ich das Gefühl, die Serie vermittle die Idee, das sei die Norm. Das stimmt einfach nicht!
"Too Hot to Handle" bietet seichte Unterhaltung, mit meist ebenso seichten Teilnehmer:innen, und genau als das sollte die Serie auch wahrgenommen werden. Die Serie ist konzipiert, starke Emotionen in uns hervorzurufen, wenn etwa ein Teilnehmer ein "Ménage à trois" versucht, oder eine Kandidatin über Selbstwert spricht. Es sind polarisierende Themen, welche von den Produzent:innen auf die Spitze getrieben werden dürften. Es wirkt aber eben nicht wirklich echt. Ein wenig Spaß macht das Ganze aber dann trotzdem!