"They Cloned Tyrone": Ende des Netflix-Films erklärt
Selten erschien auf Netflix ein Film, der im Laufe der Handlung derart viele Wendungen hat wie "The Cloned Tyrone". Was als düsteres Sozialdrama rund um einen Drogendealer und seinen Freund:innen aus dem Rotlichtmillieu beginnt, entwickelt sich allmählich zu einem Detektiv-Krimi, bis er schließlich ins Sci-Fi-Genre abdriftet.
Wie endet "They Cloned Tyrone"?
Die zweite Hälfte des Films fokussiert sich auf den Kampf von Fontaine, Slick und YoYo gegen ein staatliches Projekt, das Klone herstellt. Ihr anfänglicher Plan ist es, die Agent:innen im Glauben zu lassen, Tyrone sei tot, damit sie ihn in das Untergrundnetzwerk einschleusen können. Gemeinsam mit Straßengangs aus seinem Viertel stürmt er das Hauptquartier und setzt alles daran, um das Klonen zu stoppen. Als er immer tiefer in die Machenschaften der Agent:innen blickt, macht er einen grausamen Fund, denn die Klonung wird nicht von einer x-beliebigen Person angeleitet, sondern von einer älteren Version von Fontaine.
Er ist der Wissenschaftler, der hinter dem Projekt steckt. Er hat den Tod seines Bruders, der von einem Polizisten erschossen und von keinem Krankenwagen gerettet wurde, nicht verkraftet und deshalb seine völlig eigene Theorie zum gesellschaftlichen Frieden aufgestellt. “Assimilation ist besser als Auslöschung”, sagt er und plant eine Menschheit, in der es nur eine Hautfarbe gibt und in der jeder:jede das Gleiche denkt.
Was bedeutet das Ende von "They Cloned Tyrone"?
Fontaine gelingt es den Plan seines älteren Ichs zu durchkreuzen und durch die von ihm angeführte Revolte werden die Medien auf den Fall aufmerksam. Während die Held:innen ihre Tat feiern, befürchten sie, dass auch in anderen Teilen des Landes Klone herumlaufen könnten.
Am Ende des Films sehen wir wieder eine von John Boyega gespielte Figur, doch diesmal handelt es sich nicht um Fontaine sondern um den titelgebenden Charakter Tyrone, der in LA lebt und fast das idente Leben von Fontaine führt. Während er sich mit seinen Freunden in einer Wohnung zu raucht, sieht er Fontaine im Fernsehen und erkennt, dass er ein Klon von ihm ist.
Hoffnungsvolle Message
Eines der absurden Aspekte an diesem Ende ist, dass die titelgebende Figur erst am Ende des Filmes auftaucht. Der Grund dafür könnte sein, dass Regisseur Juel Taylor dadurch einen besonderen Fokus auf die Schlusssituation legen wollte. Tyrone ist wie (vermeintlich) viele junge Schwarze Amerikaner ohne Antrieb und hat sich mit der gesellschaftlichen Ungleichheit abgefunden. Anstatt hohe moralische Ideale zu verfolgen oder eine Ausbildung zu machen, arbeitet er als Drogendealer und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück.
Meiner Meinung nach, soll das Ende der Figur und auch dem Publikum verdeutlichen, dass man sein Schicksal ändern kann und sich nicht mit dem Minimum zufriedengeben soll. Tyrone hat vermutlich nicht darüber nachgedacht sein Leben ändern zu können, doch als er erfährt, dass er ein Klon ist, könnte er bereit sein, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Ein erster Schritt, der zur gesellschaftlichen Veränderung beitragen könnte.