"The Northman": Die 5 krassesten Momente des brutalen Wikinger-Epos
Achtung, Spoilerwarnung!
"The Northman", der neueste Film von Regisseur Robert Eggers ("Der Leuchtturm"), befindet sich aktuell auf einem weltweiten Siegeszug und macht schlechten Kritiken unerbittlich den Garaus. Genauso unerbittlich, brutal und gleichzeitig aber auch überwältigend ist die Rache des Wikingers Amleths (Alexander Skarsgard) an seinem Onkel, der aus Machtgier seinen Vater tötete.
Der Film wird als opulentes Schlachtgemälde gefeiert, das trotz aller meilenweit spritzenden Blutfontänen auch auf die zarten zwischenmenschlichen Töne nicht vergisst. Eggers schafft es, mit konsequenter Unnachgiebigkeit die Düsternis des Menschseins auszuloten und somit am Ende einen Mix aus Anarcho-Gemetzel, Psycho-Horror, düsterem Shakespeare-Märchen und kantiger Traumabewältigung abzuliefern. Auf jeden Fall nix für schwache Nerven!
Das sind die 5 krassesten und schockierendsten Momente aus "The Northman":
Der Feuer-Tanz
Amleth und seine Wikinger-Bande nehmen an einem zeremoniellen Tanz rund um ein Feuer teil, um sich auf einen bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Dabei schreien sie sich – mit Wolfsfellen am Kopf – die Seele aus dem Leib und geben schlimmere Brunftgeräusche von sich als all die Muskelprotze im Gym.
Alexander Skarsgard wird in dieser Szene zu einer furchterregenden Naturgewalt, die nicht mehr davor zurückschreckt, all die Wut und das Leid, das ihn innerlich auffrisst, rauszulassen. Der Mut zum Kontrollverlust wird hier zur anarchischen Kunstform erhoben.
Der Skelett-Soldat
Als ihm eine plötzlich zum Leben erwachte Leiche nach dem Leben und dem Night Blade trachten will, muss Amleth einmal mehr Fäuste und Waffen sprechen lassen. Er geht als Sieger aus dem Kampf hervor, als er seinen Gegner kurzerhand enthauptet (Amleth hat es im Film erstaunlich oft auf die Köpfe seiner Feinde abgesehen).
Um den Zombie postmortem ordentlich zu verspotten, platziert Amleth dessen Kopf neben seinem Hintern und verlässt danach den Tatort. Vielleicht kommt daher ja der Begriff "Arschgesicht" ...
Der Angriff der Wikinger
Als Amleth und seine Wikinger-Kollegen ein Dorf überfallen, dabei ihre Menschlichkeit hinter sich lassen und zu nach Rachsucht und Blutdurst gierenden Bestien werden, erinnert das in seiner Rohheit an "Apocalpyse Now" – auch deshalb, weil sich Eggers entschloss, die Szene als einzelne Einstellung, also ohne Schnitt, zu drehen.
Hier wird der Film endgültig zur verstörenden Horror-Orgie, die einen mit voller Wucht mitten in der Magengegend trifft.
Die schlechteste Mutter der Welt
Wenn ihr glaubt, eure Familiengeschichte sei verkorkst und eure Mami kompliziert, dann solltet ihr euch dringend diese Szene reinziehen: Als Amleths seine Mutter Gudrún (Nicole Kidman) endlich findet, beichtet sie ihm, dass sie die Sklavin seines Vaters war und er sie vergewaltigt habe, woraufhin sie schwanger wurde. Gudrún wollte Vater und Sohn aus Hass und Abscheu töten lassen, was aber nicht geklappt hat.
Als ob Amleth mit dieser Beichte nicht schon genug zu verdauen hätte, versucht Gudrún obendrein, ihren Sohn zu verführen und an seiner Seite zur mächtigen Königin zu werden. In dieser Szene tun sich mehr menschliche Abgründe auf als in jeder ATV-Reality-Show. Aber Amleths Sippe würde immerhin dort gut hinein passen.
Der Kampf gegen den Onkel
Und wenn wir schon von Familienzwists sprechen: Im großen, epischen Finale des Films kommt es endlich zur blutigen Auseinandersetzung zwischen Amleth und seinem Onkel Fjölnir (Claes Bang). Nach einem Tarantino-esquen, testosterongeschwängerten Kampf, poetisch und magenumdrehend zugleich, muss Amleth sein Leben lassen – aber immerhin nimmt er das von seinem Onkel mit sich. Oder genauer gesagt: dessen Kopf (schon wieder!).
Toxische Männlichkeit bekommt damit eine vollkommen neue Bedeutung.
“The Northman” läuft aktuell in den Kinos. Hier geht’s zu den Spielzeiten.
Quelle: "Buzzfeed"