"The Last of Us": So unterscheidet sich die Serie vom Videospiel
Sie ist die zweiterfolgreichste Serie in der Geschichte des (sowieso sieggewohnten) US-Senders HBO und hält bei "IMDb" aktuell bei einer sensationellen Bewertung von 9,4: "The Last of Us" (die erste Folge erschien am 16. Jänner; bei uns ist die Serie auf Sky X zu sehen) ist sowohl bei KritikerInnen als auch beim Publikum wie eine fulminante Bombe eingeschlagen und dürfte den ewigen Fluch von Game-Verfilmungs-Flops gebrochen haben.
Denn, das wissen wir hoffentlich alle: "The Last of Us" basiert auf keinem Original-Drehbuch, sondern auf einem der erfolgreichsten Videogames aller Zeiten. Das erste "The Last of Us"-Videospiel wurde 2013 in den ersten drei Wochen über 3,5 Millionen Mal verkauft. Die Fortsetzung erschien im Sommer 2020 und wurde inzwischen über 10 Millionen Mal verkauft.
Wie im Spiel stehen auch in der Serie der Einzelgänger-Schmuggler Joel (Pedro Pascal) sowie die 14-Jährige Ellie (Bella Ramsey) im Fokus. Und da und dort geht's um eine postapokalyptische Welt, die von Killer-Pilzen beherrscht wird. Jede/r, der/die sich damit infiziert, wird zu zombieähnlichen Kreaturen ....
Wer das Game (die erste Staffel umfasst die Story des ersten Spiels) in- und auswendig kennt, sollte bei "The Last of Us" trotzdem einschalten, denn er oder sie wird zahlreiches Neues entdecken. Die Serie wird zwar dafür gelobt, sich eng an die Vorlage zu halten, doch trotzdem gibt es so einige Unterschiede zum PS-3-Game ...
Die Welt vor der Apokalypse
Während man im Game nur kleine Eindrücke davon bekommt, wie die Welt von Joel und Elle vor der Killerpilz-Pandemie ausgesehen hat, bekommen wir in der Serie viel mehr davon zu sehen. Die erste Episode beispielsweise spielt vollkommen während dieser Zeit und wird aus der Sicht von Joels kleiner Tochter erzählt.
Die Haupthandlung spielt sowohl in der Vorlage als auch in der Serie 20 Jahre nach Ausbruch der Pandemie. Im Videospiel befinden wir uns im Jahr 2033, in der Serie in der Gegenwart, schreiben also das Jahr 2023. Das lässt die Ereignisse realer und direkter erscheinen und die Story entwickelt einen noch stärkeren Sog als im Spiel.
Die Nebenfiguren
Im Game gibt's zahlreiche Nebenfiguren, die aber sehr stark im Hintergrund bleiben. In der Serie dagegen werden genau diese Charaktere ins Rampenlicht geholt, ihr Schicksal und ihr Alltag in einer postapokalyptischen Welt beleuchtet. Damit wird das "The Last of Us"-Universum vielschichtiger, dreidimensionaler – und verständlicher. Wir verstehen besser, wie es sich anfühlt, in dieser neuen Horror-Welt zu leben.
Ellie
In der Serie lernen wir eine Ellie kennen, die selbstbewusster, frecher und extrovertierter ist als im Game. Das mag man gut finden oder nicht, es bewirkt aber, dass die Figur mehr ist als eine reine Kopie des Originals.
Die Art der Infektion
Eine der größten Unterschiede zwischen Game und Serie ist die Art und Weise, wie sich die Menschen mit dem Cordyceps-Pilz infizieren. Im Spiel muss man öfter zu Atemschutzmasken greifen, da die Sporen über die Luft übertragen werden. In der Serie spielen dafür Ranken eine wichtige Rolle, was auch zur Folge hat, dass alle Infizierten innerhalb eines bestimmten Areals miteinander verbunden sind.
Ellie und Marlene
Die Beziehung zwischen Fireflies-Anführerin Marlene und Ellie ist in der Serie deutlich angespannter als im Game. Dort verbindet die beiden bereits eine gemeinsame Vergangenheit, in der Serie aber lernen sie sich erst aktiv kennen, als Marlene Ellie befreit, um sie an Joel zu übergeben, der sie fortan beschützen soll. Gänzlich neu ist die Verbindung zwischen den beiden aber auch in der Serie nicht, denn Marlene hat Ellie als Säugling im Militärlager untergebracht.
FEDRA
Joel und Tess erledigen in den Games keine Jobs für FEDRA und erhalten ihre Lebensmittelkarten ausschließlich durch Schmuggelgeschäfte.
"The Last of Us" ist aktuell auf Sky X zu sehen.