"Blind Side": Ohers Anwälte laden Filmproduzenten & Talentagentur vor

Michale Oher: Die Geschichte vom oscarprämierten Biopic "The Blind Side" soll in Wirklichkeit ganz anders abgelaufen sein.

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Football-Star Michael Oher, dessen Werdegang den Film "The Blind Side" inspiriert hat, ist nach eigenen Angaben von dem Paar, das ihn als Teenager aufgenommen hat, mit einem Adoptionsversprechen betrogen worden. In Wirklichkeit hätten seine vermeintlichen Adoptiveltern nur seine Vormundschaft übernommen und sich dadurch an Oher bereichert, heißt es in Gerichtsdokumenten, aus denen unter anderem der US-Sender NBC News zitiert.
Die Geschichte über den in Armut geborenen Oher, der von Sean und Leigh Anne Tuohy aufgenommen wurde und es später bis in die NFL schaffte, kam 2009 als "The Blind Side" in die Kinos. Der Film wurde zum Kassenschlager, Schauspielerin Sandra Bullock erhielt für ihre Rolle als Leigh Anne Tuohy einen Oscar. Oher hingegen hatte den Film und die Darstellung seiner Person darin schon früh kritisiert.
Vorladungen gegen Produktionsfirma und Talentagentur
Michael Oher (37) fordert nun in dem Gerichtsprozess gegen seine Pflegefamilie umfassende Akteneinsicht. Wie das Magazin "People" berichtet, ließ er am gestrigen Dienstag (29.8.) über seine Anwälte, die ihn in dem Vormundschaftsverfahren juristisch vertreten, drei Vorladungen ausstellen. Ziel sei es, von der damaligen Produktionsfirma Alcon Entertainment, der Talentagentur Creative Artists Agency und seinen ehemaligen Schulen im Memphis Shelby County sachdienliche Informationen zu seinem Fall zu erhalten.
"Blind Side": Geldflüsse sollen offengelegt werden
Von den gerichtlichen Vorladungen erhofft sich Michael Oher vor allem nähere Angaben zu Geldzahlungen, die rund um den Film "Blind Side" getätigt wurden. In den Anwaltsschreiben wird die Filmproduktionsfirma Alcon Entertainment und die von den Pflegeeltern eingesetzte Talentagentur dazu aufgefordert, "alle Dokumente und Mitteilungen" über Verträge und Zahlungen an die Familie Tuohy in Bezug auf die Verfilmung, Buchprojekte und Auftrittsgagen vorzulegen.
Darüber hinaus wurden auch die Schulen von Memphis Shelby County aufgefordert, sämtliche Unterlagen zu Michael Ohers Schulzeit und sein Vormundschaftsverfahren zur Verfügung zu stellen.
Vormundschaft statt Adoption
Übereinstimmenden Berichten zufolge reichte der 37-jährige Football-Star am Montag einen Antrag vor einem Gericht in Tennessee ein, um die Vormundschaft der Tuohys über ihn beenden zu lassen. Laut dem Antrag unterzeichnete er die Vormundschaft 2004 mit 18 Jahren unwissentlich, als er dachte, das Paar wollte ihn adoptieren.
Damit soll er unter anderem unwissentlich die Rechte an seiner Lebensgeschichte abgetreten haben. Sean Tuohy sagte der Zeitung "Daily Memphian", dass seine Familie über die Vorwürfe "am Boden zerstört" sei.

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