"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel

"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel
Die dritte Staffel hat die Sci-Fi-Serie völlig neu aufgestellt und lässt einige Fragen für Staffel 4 offen.

Das erste Abenteuer der U.S.S Discovery im 32. Jahrhundert ist mit dem Finale der dritten Staffel zu Ende gegangen. Die "Star Trek"-Serie rund um die heldenhafte Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) und die Crew des Sternenflotten-Raumschiffes mit dem experimentellen "Sporen-Antrieb" sprang in der dritten Staffel von der Vergangenheit in die Zukunft – oder anders gesagt: Aus der Prequel-Serie ist eine Sequel-Serie geworden, die so weit in der Zukunft des "Star Trek"-Universums spielt wie keine Serie und auch kein Film zuvor (den "Short Trek"-Kurzfilm "Calypso" ausgenommen). 

Spoiler-Alarm! Der folgende Text enthält Spoiler zur dritten Staffel von "Star Trek: Discovery". 

 

Am Anfang der dritten Staffel mussten Captain Saru (Doug Jones), Burnham und die anderen Crew-Mitglieder mit Schrecken feststellen, dass die Föderation im 32. Jahrhundert nicht mehr in alter Frische existiert. Denn vor rund 120 Jahren hat ein katastrophales Ereignis namens "The Burn" (dt.: "Der Brand") zum Zerfall der Föderation geführt. Seither sind kaum mehr Weltraumreisen mit Warp-Antrieb möglich, weil Dilithium eine höchst kostbare Mangelware ist. Die U.S.S. Discovery ist daher mit ihrem Sporenantrieb ein noch viel einzigartigeres Raumschiff. 

Gut für die Reste der geschwächten Föderation, denn die Crew der Discovery stellt sich und das Raumschiff wieder in die Dienste der Föderation und der nun viel kleineren Sternenflotte. Im Finale der dritten Staffel wird Burnham aufgrund einer halsbrecherischen Aktion, die allerdings gut ausgeht, zum Captain der U.S.S. Discovery befördert. So weit, so gut. Trotzdem endet die dritte Staffel mit einigen offenen Fragen, die hoffentlich in Staffel 4 beantwortet werden.

 

"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel

Was wird aus Saru?

Der Kelpianer Saru wurde in der Zukunft von der Crew zum Captain der U.S.S. Discovery gewählt, obwohl auch Michael Burnham eine Kandidatin war. Doch sie nahm sich selbst aus dem Rennen. Saru schien in seiner Rolle als Captain aufzugehen – bis er den Kelpianer Su'Kal traf. Dieser hatte offenbar den Brand ausgelöst, was eine völlig absurde und ziemliche enttäuschende Erklärung für dieses mysteriöse und die ganze Galaxie prägende Ereignis war. Noch absurder scheint jedoch, dass Saru für Su'Kal alles hinschmeißt und die Discovery einfach verlässt. Offenbar will er Su'Kal zurück nach Kaminar begleiten und ihn dort unterstützen. Der Kümmerer-Komplex von Saru hat voll durchgeschlagen, seine Crew kommt dabei zu kurz. Die Entwicklung scheint ein wenig konstruiert, um Burnham endlich in den Chefsessel zu hieven.

Was wird nun aus Saru? Bleibt er für immer auf seinem Heimatplaneten Kaminar, wo er niemanden mehr kennt? Oder wird er in Staffel 4 wieder auf die Discovery zurückkehren? 

 

"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel

Ist die Emerald Chain wirklich zerstört?

Die Superheldin Michael Burnham killt im Finale die böse Chefin der Organisation Emerald Chain, Osyraa (Janet Kidder), und wird dafür auch noch zum Raumschiff-Kapitän befördert. Wer hätte das in den alten "Star Trek"-Zeiten gedacht? Andererseits sind halsbrecherische Aktionen, die eigentlich gegen die Regeln der Sternenflotte verstoßen, nichts Neues. Im Kino-Remake von "Star Trek" bekommt James T. Kirk sein Kommando auf dem Raumschiff Enterprise auch nach einer solch fragwürdigen, aber gut gelaufenen Aktion. Es ist wohl kein Zufall, dass "Star Trek"-Franchise-Chef Alex Kurtzman damals beim Drehbuch mitgeschrieben hat.

Aber die spannende Frage für die nächste Staffel ist vielmehr: Ist die Emerald Chain als Gegenspieler der Föderation nun Geschichte? Osyraa war zwar eine diktatorische Herrscherin, aber bedeutet ihr Tod wirklich das Ende ihrer Organisation? 

 

"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel

Wer ist der Präsident der Föderation?

Als Osyraa mit der Föderation verhandeln wollte, hatte sie den Präsidenten der Föderation erwartet – musste dann aber mit Admiral Charles Vance (Oded Fehr), dem Chef der Sternenflotte, Vorlieb nehmen. Wer ist also der Präsident der Föderation? Gibt es überhaupt eine Föderation in diesem Sinne oder ist sie nun identisch mit der Sternenflotte, die in ihrer geheimen Sternenbasis residiert?

Viele Fans vermuten, dass Kovich (David Cronenberg) in Wirklichkeit hinter den Kulissen die Fäden zieht. Das wäre aber kein gutes Zeichen für den demokratischen Zustand der Föderation. Andere Fans meinen, dass der Idealist Lt. Adiya Sahil (Adil Hussain) letztendlich diese Rolle einnehmen könnte. Der wahre Zustand der Föderation sollte jedenfalls in der vierten Staffel näher beleuchtet werden. 

 

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Werden die Sphärendaten zur KI namens Zora?

Im "Short Trek"-Kurzfilm "Calypso" befindet sich U.S.S. Discovery in einer fernen Zukunft ganz ohne Besatzung und wird von einer künstlichen Intelligenz (KI) namens Zora kontrolliert. Im Laufe der dritten Staffel haben sich die Sphärendaten, die schon in der zweiten Staffel an Bord der Discovery kamen, immer mehr mit den Raumschiffsystemen verbunden. Als die Emerald Chain das Raumschiff geentert hatte, agierten die Sphärendaten wie eine KI und luden sich in die Reparaturroboter DOT-23. Gemeinsam mit der Crew kämpfte die KI gegen die Emerald Chain und opferte dann sogar das eigene "Leben" für Lt. Joann Owosokun (Oyin Oladejo). Zum Glück konnten die Sphärendaten am Ende der finalen Episode von Commander Jett Reno (Tig Notaro) wieder hergestellt werden.

Es stellt sich also die Frage: Wird die Discovery zunehmend zu einer künstlichen Lebensform, die für die Crew sorgt und sie beschützt? Und wenn ja, wird dann das mysteriöse Ereignis passieren, dass in "Calypso" dazu geführt hat, dass die Discovery alleine in die Zukunft geschickt wurde. Oder handelt es sich bei "Calypso" um eine alternative Zukunft? 

 

"Star Trek: Discovery": 5 Fragen nach dem Finale der 3. Staffel

Kommt es zum Konflikt mit Stamets?

Burnham hat sich mit ihrer Vorgangsweise, die zwar letztendlich erfolgreich war, in Commander Paul Stamets (Anthony Rapp) keinen Freund gemacht. Während sie willkürlich eine riskante Aktion nach der anderen ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht, hat sie Stamets seine Rettungsaktion für Dr. Hugh Culber (Wilson Cruz) and Adira (Blu del Barrio) untersagt. Aber am Schluss der finalen Episode wird klar, dass Stamets seinem neuen Captain diesen Schritt nicht verziehen hat.

Wird es also zum Konflikt mit Burnham kommen? Wird Stamets vielleicht sogar die Discovery verlassen, nachdem er nun nicht mehr der Einzige ist, der den Sporen-Antrieb steuern kann (Book kann es aufgrund seiner empathischen Fähigkeiten auch).

Drama ist ja neben spektakulärer Action die oberste Priorität von "Star Trek: Discovery". Eine dramatische Entwicklung ganz im Stile einer Seifenoper scheint daher nicht ausgeschlossen.