Sean Connery abseits von James Bond: 10 außergewöhnliche Rollen

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Es muss nicht immer 007 sein - Connery hatte im Lauf einer wirklich langen Karriere noch viel mehr zu bieten.

Schon klar: Der Name dieses großen Schotten bleibt untrennbar mit dem eines britischen Geheimagenten verbunden, aber trotzdem hat Connery auch abseits von James Bond Rollen angenommen, die oft überraschend waren. Vielleicht hat er ja sogar in eher unbekannten Filmen seine besten Leistungen erbracht.

1. „Marnie“ (1964)

Wie viele von uns hätten auf Anhieb gewusst, dass Connery tatsächlich einmal mit Alfred Hitchcock zusammengearbeitet hat? Zwei Jahre nach seinem ersten Bond-Auftritt in „James Bond jagt Dr. No“ verliebt er sich hier in eine Kleptomanin (Tippi Hedren aus „Die Vögel“), die er als ihr Chef dabei überrascht, wie sie den Firmentresor ausräumt. Der Beginn einer Romanze mit Hindernissen und einer psychoanalytischen Entdeckungsreise. Das wäre also dabei herausgekommen, wenn Connery statt einen Job als Geheimagent anzunehmen, eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht hätte.

2. „Zardoz“ (1974)

Wohl eine von Connerys ungewöhnlichsten Rollen: Er spielt hier eine Art futuristischen Spartacus. Als Sklave in einer düsteren Zukunft zettelt er einen Aufstand gegen die Unterdrücker und einen steinernen Gott namens Zardoz an. Ein fast psychedelisches Spektakel mit vielen unerwarteten Einfällen – und Connery im seltsamsten Outfit seiner gesamten Karriere (er wirkt wie eine frühe Version von „Borat“).

3. „The Man Who Would Be King“ (1975)

Connery an der Seite von Michael Caine (zu diesem Zeitpunkt waren sie beide  noch keine Sir‘s) in der Verfilmung einer Kurzgeschichte des „Dschungelbuch“-Autors Rudyard Kipling,  unter der Regie des berühmten John Huston („Moby Dick“, „African Queen“, „Die Ehre der Prizzis“). Im Indien des Jahres 1880 begeben sich die beiden als desertierte Sergeants auf eine Abenteuerreise. Im sagenhaften Kafiristan wird Connerys Figur sogar für einen Nachfahren Alexanders des Großen gehalten und zum König gekrönt; und ab nun beginnt er größenwahnsinnig zu werden. 

4. „Outland – Planet der Verdammten“ (1981)

Connery als Weltall-Marshall in einem Sternen-Western. Auf einem Jupitermond sorgt er als Gesetzeshüter für Recht und Ordnung, als dort immer mehr Menschen Amok laufen und kommt üblen Machenschaften eines geldgierigen Minenaufsehers auf die Schliche. Inklusive eines Shootouts im All. Dieser Film lässt uns wünschen, dass Connery bei viel mehr (echten) Western mitgespielt hätte.

5. „Highlander“ (1986)

Welche Rolle für einen Schotten – obwohl Connery hier einen unsterblichen ägyptischen Adeligen namens Ramirez spielt, der bereits annähernd 2500 Jahre gelebt hat. Damit stiehlt er - in königliches Rot gekleidet - dem eigentliche Highlander Christopher Lambert eindeutig die Show. Die Trainings-Szenen in diesem seltsamen Mix aus Fantasy und Großstadtkrimi im Stil der 80er gehören daher auch zu den besten des Films.

6. „Der Name der Rose“ (1986)

Connery in Kutte. Die zweite Hälfte der 80er war eine gute Zeit für den Schotten: Eine denkwürdige Rolle folgte der nächsten. In der Verfilmung von Umberto Ecos Kultroman erleben wir ihn als William von Baskerville – einen mittelalterlichen Sherlock Holmes -, der in einer Klosterbibliothek ermittelt und dem Bücher wichtiger sind, als sein eigenes Leben. Ein clever konstruierter Historien-Krimi, der aber in vielen Punkten von der Vorlage abweicht.

7. „Die Unbestechlichen – The Untouchables“ (1987)

Sean Connery neben Kevin Costner, Robert De Niro und Andy Garcia unter der Regie von Brian De Palma und zur Musik Ennio Morricones – was will man mehr! Im Kampf gegen Al Capone und seine Mafia-Truppen engagiert sich Connery mit vollem Einsatz und muss einen hohen Preis dafür bezahlen. Im Jahr nach dem „Highlander“ stirbt er somit einen neuerlichen legendären Filmtod. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn 1988 brachte ihm diese Rolle seinen ersten und einzigen Oscar ein.

8. „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989)

Als Vater eines Helden in einem wilden Abenteuermix auf der Suche nach dem Heiligen Gral, im Kampf gegen Nazis und auf einem Schloss in Österreich. Die Figur von Indys Vater hätte eindeutig Potential für weitere Auftritte gehabt, obwohl sie eigentlich eher sein älterer Bruder gewesen sein könnte. Immerhin betrug der Altersunterschied zwischen Connery und Ford bloß 12 Jahre.

9. „Mit Schirm, Charme und Melone“ (1998)

Wenn man sagt, Connery hat in „The Avengers“ mitgespielt, hört sich das heutzutage wohl eher verwirrend an. Tatsächlich handelt es sich hier um die späte Kinoversion einer britischen Kultserie aus den 60er und 70er Jahren. Dieses Kinoremake mit Ralph Fiennes und Uma Thurman in den Hauptrollen wäre an sich nicht weiter erwähnenswert, wenn da nicht Connery als Superschurke auftreten würde: Nun hat er endlich die Seiten gewechselt und wird selber zum klassischen Bond-Bösewicht. Außerdem legt er einen Abgang hin, der tatsächlich an die gleichnamigen Superhelden erinnert.

10. „Sir Billi“ (2012)

Es wird ja wohl allgemein angenommen, dass sich Connery 2003 nach der gründlich danebengegangenen Comic-Verfilmung „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ endgültig vom Filmgeschäft verabschiedet hat, doch das stimmt nicht ganz. 2012 ist er noch einmal zurückgekehrt – zumindest stimmlich. In dem Animationsabenteuer „Sir Billi“ sprach er eine Figur, die maßgeschneidert auf ihn passte: Ein Schotte, der noch im Rentenalter rüstig geblieben ist und einige Abenteuer erlebt, für die sich auch ein gealterter Bond nicht schämen müsste. Ein netter endgültiger Abschied.