Schneewittchen: Unterschiede zwischen Realfilm und Animation

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Wie stark unterscheidet sich die neue Märchen-Version vom Disney-Klassiker aus dem Jahr 1937?

Rachel Zegler rettet in der rundum erneuerten realen Märchen-Version des Disney-Animations-Klassikers "Schneewittchen" das Königreich vor der bösen Prinzessin Gal Gadot. Doch worin weicht die neue Fassung am stärksten vom legendären Original aus dem Jahr 1937 ab? Wir fassen die vier wichtigsten Unterschiede im folgenden Artikel zusammen. 

Kämpferisches Schneewittchen

Das neue Snow White ist keine verträumte Märchenprinzessin, sondern steht immer in vorderster Linie, wenn Action angesagt ist. Sie ist auch nicht so furchtsam, wie ihre animierte Vorgängerin, was gleich anlässlich ihrer Flucht in den Märchenwald deutlich wird, wo sie sich vor den unheimlichen Bäumen und drohenden Augen im Dunklen offenbar nicht sehr erschreckt. Bei einem Gefecht im Wald zwischen Rebellen und Truppen der Königin ergreift sie dann die Initiative, um die Entscheidung herbeizuführen und auch zuletzt wird sie das Königreich durch ihr mutiges Auftreten retten. Wir erfahren diesmal auch mehr über ihre Eltern und sie will sich auf die Suche nach dem verschollenen Vater machen, bevor sei etwas erfährt, was diese Absichten wieder verhindert. Schade – dieses Schneewittchen hätte auch eine gute zweite Lara Croft abgegeben.

Kein Prinz, aber ein neuer Robin Hood

1937 tritt der künftige Mann der Prinzessin ganz standesgemäß als Prinz in Erscheinung, hat allerdings nicht viel zu tun. Gleich zu Beginn lässt er sich blicken, singt hingebungsvoll und bringt das scheue Mädchen zunächst zum Rückzug in den Palast. Doch dann erhält er von Schneewittchen, das auf dem Balkon steht, einen indirekten Kuss von einer Taube als Zwischenträger übermittelt. Danach bleibt er den kompletten Film über unsichtbar und taucht nur zum Finale auf, um der im Todesschlaf Liegenden nun seinerseits den berühmten Erweckungs-Kuss aufzudrücken. Er schließt die Wiedererwachte in die Arme, setzt sie auf sein Pferd, führt sie davon – und sie waren glücklich bis an ihr Ende. 

Dieses märchengerechte Ende ist 2025 so gar nicht möglich, weil wir es in der neuen Version mit keinem Prinzen zu tun bekommen. Stattdessen ist der Mann ein königstreuer Outlaw, der sich wie ein zweiter Robin Hood mit seiner Schar von Anhängern in den Wald zurückgezogen hat und gelegentlich in den Palast eindringt, um Essen zu stehlen. Er liefert sich auch einen Kampf mit den Gefolgsleuten der bösen Königin, doch eigentlich hat eher Schneewittchen das Sagen und trägt dazu bei, wie sich die Dinge entwickeln. Immerhin spielt ihr künftiger Ehemann doch eine wesentlich größere Rolle als sein animierter Vorgänger. 

Apfel-Episode ist nicht mehr das Finale

Im Original von 1937 ist die Wiedererweckung durch den Prinzen-Kuss das Finale. Schneewittchen erwacht unter allgemeiner Freude von Menschen und Tieren, und alles geht sehr rasch – sie umarmt den Prinzen, wird ihm aufs Pferd gehoben, verabschiedet sich kurz von den Zwergen und reitet davon. Das Märchenbuch kann wieder geschlossen werden. Ganz anders im Realfilm: dort findet zwar auch der wichtige Kuss statt, doch danach wartet erst der richtige Höhepunkt dieser Geschichte auf uns. 

Die Apfelgeschichte erscheint nurmehr wie eine fast nebensächliche Episode, denn hier will Schneewittchen ihre angestammte Rolle als Prinzessin einfordern und sich auf gewaltlose Weise die Macht im Königreich zurückholen. Mit all ihren Getreuen – natürlich sind auch die Zwerge mit dabei – zieht sie vors Schloss, wo ihr die Königin entgegentritt und einen gläsernen Dolch hervorzaubert. Damit stellt sie die junge Frau auf die Probe und fordert sie heraus, die Macht durch einen Mord zurückzuerobern. Natürlich denkt Schneewittchen nicht daran, Blut zu vergießen. 

Danach lässt die böse Königin das Mädchen von der Palastwache verhaften und befiehlt seine Exekution. Doch nun spielt Schneewittchen ihren letzten Trumpf aus: sie nennt die Wachen bei ihren Namen und weiß genau, dass sie vorher Bäcker oder Bauern gewesen sind. Nachdem sie die Sehnsucht nach der friedlichen Vergangenheit heraufbeschworen hat, stellen sich die Männer auf ihre Seite und die Königin flieht in den Palast vor ihren Spiegel. Wie es für sie endet, wird im folgenden Abschnitt verraten. 

Schicksal der bösen Königin

Im Animationsfilm ereilt die böse Königin ihr Schicksal unmittelbar nachdem sie Schneewittchen zum Biss in den vergifteten Apfel gebracht hat. Noch in ihrer gealterten Hexengestalt wird sie von den aufgebrachten Zwergen verfolgt und erklettert einen Berg. Als der Weg zu Ende ist, beabsichtige sie, einen Steinbrocken auf die nachkommenden Zwerge zu rollen, doch da bricht das Felsplateau unter ihr weg, sie stützt in die Tiefe und der große Stein fällt hinter ihr her. Dieses doppelte Verhängnis konnte sie unmöglich überleben. 

Im neuen Film flüchtet sie in Gestalt von Gal Gadot vor der ausbrechenden Revolte in den Palast und steht zuletzt vor dem magischen Spiegel, der ihr nun unverblümt die Wahrheit über ihre dunkle Seele auf den Kopf zusagt und erneut das ebenfalls anwesende Schneewittchen lobt. Voller Wut zertrümmert die Königin das Glas und bewirkt dadurch eine verhängnisvolle Kettenreaktion: eine Sogkraft aus dem Inneren des Spiegels lässt die böse Herrscherin erstarren und verwandelt sie in dunklen Staub, der vom Spiegel eingesogen wird, bevor sich die Scherben wieder zur früheren intakten Fläche zusammenfügen.  Hier wird also ebenfalls für einen effektvollen Tod gesorgt, der thematisch auch passender ist, da nun noch einmal der berühmte Spiegel ins Spiel kommt. 

"Schneewittchen" läuft gerade in unseren Kinos. Hier geht's direkt zu den Spielzeiten!

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