MCU-Enttäuschungen 2023: Die 5 schwächsten Marvel-Momente

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Das MCU schwächelt und wir haben aus drei heurigen Produktionen ein paar missglückte Momente zusammengestellt.

Das unaufhörlich expandierende MCU ist derzeit in der Krise: Die jüngsten Filme wie "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" und "The Marvels" oder eine Serie wie "Secret Invasion" haben Negativrekorde eingefahren: Sie konnten beim Publikum einfach kein großes Interesse mehr wecken oder haben zu heftiger Kritik herausgefordert. Wir lassen das Marvel-Jahr 2023 nun noch einmal Revue passieren und greifen fünf Momente heraus, die uns besonders zum Kopfschütteln gebracht haben.

Ant-Man und the Wasp bringen ein Opfer – oder doch nicht?

Wir erfahren in diesem Film, dass Kang der Eroberer (Jonathan Majors) einst im Quantenreich gestrandet ist und dort auf Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer) getroffen ist. Als sie schließlich seine Gefährlichkeit erkannte, konnte sie sein Entkommen vereiteln. Der machthungrige Schurke hat sich nun zum Herrscher des Quantenreichs erhoben, doch er ist noch immer dahinter her, seinen Energiekern zurückzuerhalten, dessen Kraft ihm eine Flucht aus der Mikrowelt ermöglichen würde. 

Scott Lang aka. Ant-Man (Paul Rudd) und Hope Van Dyne aka. The Wasp (Evangeline Lilly) setzen alles daran, das zu verhindern und treffen in den letzten Filmminuten eine schwerwiegende Entscheidung: Beide bleiben im Quantenreich zurück, um ihre Familie und unsere Erde vor Kang zu beschützen. Das ultimative Opfer, sollte man meinen. 

Doch dann ergibt sich innerhalb weniger Sekunden eine völlige Kehrtwendung: Kang wird besiegt und die junge Cassie (Kathryn Newton) kann Scott und Hope wieder nach Hause zurückholen. So wird eine vielversprechende dramatische Entwicklung zugunsten eines Happy-Ends gleich im Ansatz erstickt.

Kang von Ameisen besiegt

Kang der Eroberer wurde uns als geradezu allmächtig präsentiert: Er ist Herr über die Zeit, kann in unzähligen Varianten seiner selbst praktisch das gesamte Universum beherrschen und übertrifft in Sachen Gefährlichkeit wohl sogar Thanos. Erscheint es da nicht ziemlich lächerlich, wenn seine Pläne ausgerechnet durch Ameisen vereitelt werden? Trotzdem geschieht genau das in "Quantumania": Ant-Mans Lieblingstiere wurden nämlich ebenfalls ins Quantenreich gezogen, wo sie eine rasche Evolution durchliefen und hohe Intelligenz entwickelten. Aber selbst wenn sie nun extrem schlau sind, wirkt es trotzdem wie eine Parodie, dass sie Kangs Vorhaben durchkreuzen können. 

Da kommt die Entscheidung, Jonathan Majors aus dem MCU zu werfen, gerade recht, denn wer würde sich künftig noch vor einem Superschurken fürchten, dem Insekten zum Verhängnis werden? 

Unbrauchbare Mid-Credit-Szene von "Quantumania"

Dass Bonus-Szenen bei Blockbustern einfach dazugehören, ist uns ja allen bekannt. Doch manchmal schießen diese Anhängsel einfach übers Ziel hinaus oder wollen keinen Sinn ergeben. In "Quantumania" tritt dieser Fall ein: Dort wird eine Art Weltraum-Arena von lauter Kang-Varianten bevölkert und drei ganz spezielle Varianten schmieden dunkle – wenn auch im Unklaren belassene - Pläne. Zwei von ihnen können unschwer als Figuren identifizieren werden, die man aus den Marvel-Comics kennt: Dort trat Kang zunächst als Pharao Rama-Tut in Erscheinung und wurde später auch als Immortus eingeführt. Die dritte Variante dürfte aber bisher noch nirgendwo aufgetreten sein. 

Sie sprechen über Kangs Tod im Film und planen einen Aufstand im Multiversum. Das sollte zweifellos auf das für 2026 vorgesehenen Werk "Avengers: The Kang Dynasty" hindeuten. Doch leider läuft diese Szene nach den neuesten Ereignissen rund um Jonathan Majors, die zu dessen MCU-Ausschluss geführt haben, nun völlig ins Leere und wir werden wohl niemals erfahren, was die Kangs eigentlich planten.

Monica Rambeau landet unnötigerweise im Multiversum

Am Ende von "The Marvels" hat sich ein Portal zu einem Paralleluniversum aufgetan, das unsere Welt zu verschlingen droht. Also sind Superheldinnenkräfte gefragt und Monica Rambeau (Teyonah Parris) scheint genau die Richtige zu sein, um hier rasche Hilfe zu leisten. Sie lässt sich durch Kamala Khan aka. Ms. Marvel (Iman Vellani) und Carol Denvers aka. Captain Marvel (Brie Larson) mit zusätzlichen Kräften aufladen, fliegt dann durch das Portal ins Multiversum und schließt das Loch. Dummerweise bleibt sie dadurch auf der anderen Seite und hat sich selber von unserer Welt ausgesperrt

Warum ist sie denn bei ihrer Reparaturarbeit nicht von vornherein auf "unserer" Seite geblieben, um so eine Panne zu vermeiden? Die Antwort liegt auf der Hand: Es sollen neue Handlungsstränge vorbereitet werden. Wie uns die Mid-Credit-Szene dann vor Augen führt, ist Monica in einem Paralleluniversum gestrandet, wo sie offenbar in der Krankenstation von alternativen X-Men erwacht und auch auf eine Variante ihrer eigenen Mutter trifft. Den Vorwurf, eine ungeschickte Heimwerkerin zu sein, kann ihr das aber trotzdem nicht ersparen.

Maria Hill findet ein unrühmliches Ende

In "Secret Invasion", der Marvel-Serie auf Disney+, muss Nick Fury (Samuel L. Jackson) auf eine Bedrohung durch die gestaltwandelnde Alienrasse der Skrulls reagieren. Die Story selbst hat zu vielen Enttäuschungen Anlass geboten und es erscheint vor allem geradezu respektlos, auf welche Weise eine bestimmte Figur sozusagen im Vorübergehen erledigt wird. Die langjährige S.H.I.E.L.D.-Agentin Maria Hill (Cobie Smulders) konnte nämlich durchaus als Furys weibliches Äquivalent betrachtet werden. 

Leider hat man sich dafür entschieden, sie gleich zum Finale der ersten Folge sterben zu lassen, denn Hill wird durch den Skrull-Terroristen Gravik erschossen, der Furys Gestalt angenommen hat. Peng! Schluss! Aus! Das war's! Man hätte sich ja eigentlich einen Plot-Twist erwartet und mit Hills Rückkehr gerechnet, da gerade in der Marvel-Welt ein Tod fast nie etwas Endgültiges ist. Doch Hill scheint tatsächlich für immer aus dem Spiel zu sein und wurde somit viel zu früh aufgeopfert – und das auf viel zu undramatische und unwürdige Weise.