Roland Düringer: Regenerationsabend 2.0 hat nun TV-Termin

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Der Kabarettist präsentiert ein aktualisiertes Best-of seines Klassikers. Am 3. Jänner auf ServusTV zu sehen.

Einmal Benzinbruder, immer Benzinbruder: Nach seinem "System-Ausstieg", einem Exkurs in die Politik und nachdenklicheren Programmen, läuft Roland Düringer in "Regenerationsabend 2.0" zu alter Hochform auf.

ServusTV zeigt am 3. Jänner 2025 um 22:10 die Aufzeichnung vom 4. Oktober 2023 aus dem Orpheum Wien.

Kabarett-Kritik zu "Regenerationsabend 2.0"

Eines ist bei Düringer von vornherein sicher: Einen typischen Kabarett-Abend mit Frontalbeschallung und Abspulen eines eingelernten Programms darf man sich bei ihm nicht erwarten. Hier ist hingegen alles möglich, und das Unverhoffte gerade willkommen. Falls sich Düringer mit jemandem aus dem Publikum in ein Gespräch verwickelt und zehn Minuten dahinplaudert ist das auch ok - immerhin geht es hier ja auch ums Erzählen, um Erinnerungen und Geschichten, die das Leben schrieb.

Kein Wunder, das hier alles so leger abläuft, denn gleich zu Beginn beschwört uns Düringer, die typische Theaterfurcht abzulegen und uns vorzustellen, wir wären bei ihm persönlich zu Hause als Gäste eingeladen. 

Er beginnt mit seiner 88jährigen Mutter und wir erfahren, wie es der Frau gerade geht, nachdem sie sich vor ein paar Monaten einen Knöchelbruch zugefügt hat, während in ihrem bisherigen Leben die Knochen alle heil geblieben waren. Bald führt er uns auch über diverse Rennstrecken, die er in seinem Leben erkundet hat, landet dann in seiner Kindheit und erzählt, dass für seine Eltern die Angst um den Sohn das dominierende Gefühl war, während sein großer (Schauspiel)Lehrer Herwig Seeböck ein richtiger Draufgänger und Scheiß-mich-nichts gewesen ist, der ihm eine ganz andere Welt eröffnet hat. 

Natürlich erfahren wir auch, wie der erste Regenerationsabend 1991 zustande gekommen ist: aus einer richtigen Notfallsituation heraus, da der besagt Seeböck blunzenfett im Stockwerk über der Bühne des "Kabarett Niedermair" fest geschlafen hat, während Düringer das Programm mit improvisierten Geschichten alleine bestreiten musste. Erst durch den von 13 Zuhörer:innen erzeugten Schlussapplaus wurde der Schläfer dann wieder geweckt und auf die Bühne gelockt.

Weiter geht es mit Erinnerungen an legendäre Motorradrennen, die auch mit ganz ungeeigneten Gefährten ausgetragen wurden, wodurch es zu spektakulären Unfällen kommen konnte. All das wird uns im lockersten Erzählton geboten und immer wieder bezieht Düringer das Publikum mit ein, indem er Fragen stellt und es ermuntert, sich einzumischen. Zwischendurch dürfen wir sogar das absolut Verbotene tun und auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin die Handys wieder einschalten, um einen besonderen Mann aus seiner Motorrad-Vergangenheit zu googeln.

Auch beleuchtungstechnisch ist der Abend perfekt, weil er einen langjährigen Profi hinter dem Lichtpult sitzen hat: Da genügt ein kleiner Fingerzeig oder ein winziges Stichwort und sofort ist es zappenduster auf der Bühne.

Wer lässt sich da nicht jederzeit gerne erneut von Düringer nach Hause einladen? Vor allem, weil man genau weiß:  Beim nächsten Regenerationsabend ist wieder alles ganz anders.