"Percy Jackson": Serien-Star ist 12 – und Opfer von Rassismus
Obwohl die "Percy Jackson"-Filme mit Logan Lerman keine cineastischen Meisterwerke für die Ewigkeit sind und auch von Fans und KritikerInnen sehr enttäuscht aufgenommen wurden, waren sie an den Kinokassen ein großer Erfolg. Um an dieser Cash-Cow erneut anzuknüpfen und vorherige Fehler wieder gutzumachen (die Filme entfernten sich zu sehr von den literarischen Vorlagen), plant Disney+ nun ein Reboot in Serien-Form – wir berichteten:
Der Cast der "Percy Jackson"-Serie
Nach der Ankündigung des Percy-Comebacks war auch schnell der Cast bekannt: Die Hauptrolle wird Walker Scobell aus dem Netflix-Zeitreise-Hit "The Adam Project" übernehmen, seine besten FreundInnen und treuen BegleiterInnen Annabeth Chase und Grover Underwood werden von Leah Jeffries ("Empire") und Aryan Simhadri ("Im Dutzend noch billiger") dargestellt.
Und schon war der erste Skandal fertig. Wieso, fragt sich der/die geneigte LeserIn vielleicht. Ganz einfach: Weil die Welt immer noch verdammt hinterwäldlerisch und schlichtweg dumm sein kann.
Rassistische Vorwürfe von Fans
Annabeth ist in den Romanen von Rick Riordan die Tochter der Athene, die sich anfangs so gar nicht mit Percy versteht. Vor allem aber ist sie blond – und Weiß. Ihre Serien-Darstellerin Leah Jeffries allerdings ist Schwarz – und das passt so manchen "Percy Jackson"-Fans gar nicht, wie "Moviepilot" berichtet, denn die sehen Jeffries als glatte Fehlbesetzung, zu der es nur aus erzwungener politischer Korrektheit kam. Diese Anfeindungen zwangen Jeffries sogar, sich von TikTok zurückzuziehen.
Das will Riordan, der an der Serie unter anderem als Produzent und Co-Autor der Pilotfolge beteiligt ist, nicht so stehen lassen. Und vor allem nicht tolerieren. Er hat zwar selbst die Figur der Annabeth erschaffen, aber versteht nicht, wieso diese an eine spezifische ethnische Herkunft geknüpft werden soll.
"Percy Jackson"-Autor verteidigt Casting-Entscheidung
In einem sehr ausführlichen Blog-Post stellt er sich schützend vor und hinter Jeffries. Er schreibt: "Die Kernbotschaft von 'Percy Jackson' war schon immer, dass Unterschiede Stärke sind. In der Pluralität liegt die Macht verborgen. Die Dinge, die uns voneinander unterscheiden, sind oft unsere Zeichen individueller Größe. Man sollte niemals jemanden danach beurteilen, wie gut er zur eigenen vorgefassten Meinung passt."
Alle, die Jeffries aufgrund ihrer ethnischen Herkunft anfeinden, hätten "nichts von [den Büchern] gelernt", ist Riordan überzeugt. Für ihn ist Jeffries die Idealbesetzung für Annabeth: "Leah bringt so viel Energie und Enthusiasmus in diese Rolle ein, so viel von Annabeths Stärke. Sie wird ein Vorbild für neue Generationen von Mädchen sein, die in ihr die Art von Heldin sehen, die sie sein wollen."
Weiter betont Riordan: " (...) Wir sollten uns darauf einigen können, dass es unentschuldbar falsch ist, ein Kind [Anm: Jeffries ist 12 Jahre alt] online zu schikanieren und zu belästigen. So stark Leah auch ist, so sehr wir das Potenzial für diese Art von Reaktion und den intensiven Druck, den diese Rolle mit sich bringt, diskutiert haben, die negativen Kommentare, die sie online erhalten hat, sind unpassend. Sie müssen aufhören. Jetzt."
Wir können nur ganz und gar zustimmen! Rassismus ist einer Göttinnen-Tochter einfach nicht würdig ...
Wann "Percy Jackson" auf Disney+ starten wird, ist noch nicht bekannt.