"Painkiller": Das Ende der Miniserie von Netflix erklärt
Die Netflix-Serie "Painkiller" erzählt von der Opioid-Krise in den USA – von denjenigen, die sie verursacht haben und denen, die darunter leiden. Wir verraten euch, wie die Geschichten von Purdue Pharma, Richard Sackler, Ermittlerin Edie und dem OxyContin-abhängigen Glen zu Ende gehen.
Wird Glen seine Sucht überleben? Und gelingt es Edie, Purdue Pharma und Richard Sackler dingfest zu machen und hinter Gitter zu bringen?
Was passiert mit Shannon am Ende von "Painkiller"?
Shannon Schaeffer ist die Pharmavertreterin von Purdue Pharma, die mit ihren aggressiven Verkaufsmitteln dafür sorgt, dass OxyContin scheinbar wahllos an Patient:innen verschrieben wird.
Im Serienfinale macht die Pharmavertreterin einen Sinneswandel durch: Nachdem sie gesehen hat, dass sogar ihre Kolleg:innen von OxyContin abhängig geworden sind, glaubt sie ihren eigenen Worten nicht mehr und wendet sich an Edie. Diesem sagt sie, sie habe geglaubt, "Menschen zu helfen", gibt aber zu, dass die Verlockung des Geldes ihrer Moral in die Quere kam.
Schließlich liefert sie Edie alles, was sie brauchen könnte, um Purdue Pharma und Richard Sackler ein für alle Mal dingfest zu machen. Dazu zählt ein Umschlag mit E-Mails, Anrufnotizen und allen weiteren brisanten und relevanten Informationen, die sie über das skrupellose Vorgehen des Pharma-Unternehmens besitzt. So gibt sie in einem Interview mit Edie Einblicke in die Unternehmenskultur von Purdue Pharma.
Das letzte Mal, dass wir Shannon sehen, ist, als sie den letzten Gerichtstermin wahrnimmt.
Was passiert mit Edie?
Edie (gespielt von "Orange is the New Black"-Star Uzo Aduba) ist Ermittlerin der Staatsanwaltschaft von Virginia, das Purdue Pharma wegen seiner Marketing- und Markenpolitik verfolgt, insbesondere die Personen Michael Friedman, Howard Udell und Paul Goldenheim. Sie hilft maßgeblich dabei, Purdue Pharma vor Gericht zu bringen.
Da die Verantwortlichen am Ende mit einem Verglseich davonkommen, ist Edie nach all der Arbeit, die sie in die Ermittlungen gegen das Pharma-Unternehmen gesteckt hat, maßlos enttäuscht und kündigt ihren Job.
Daraufhin besucht sie ihren Bruder, mit dem sie die letzten Jahre ein überaus schlechtes Verhältnis hatte. Nachdem sie seine Briefe gelesen hat, versteht sie ihn und sein Handeln besser und die beiden versöhnen sich wieder miteinander.
Wie enden die Ermittlungen gegen Purdue Pharma?
Der Staatsanwaltschaft von Virginia gelingt es, Purdue Pharma vor Gericht zu stellen. Für die milliardenschwere Firma ist es aber ein Leichtes, sich die besten Anwälte zu besorgen, die man für Geld kaufen kann. Kurze Zeit später macht der Richter dem Gericht klar, dass eine Einigung erzielt worden ist und dass Purdue Pharma sich in einem Punkt des Betrugs schuldig bekennen wird. Daraufhin gibt Staatsanwalt Brownlee in einer Pressekonferenz bekannt, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde und dass er sich sicher ist, dass Purdue Pharma in Zukunft ehrlich vermarkten wird.
Edie fasst das Geschehen so zusammen: "Und so wird das verdammte Spiel gespielt: Eine halbe Million Menschen sterben, und Typen wie Richard Sackler rufen mitten in der Nacht an, und es ändert sich absolut nichts." Purdue Pharma verdiene 30 Millionen pro Woche und das Unternehmen ist nicht dazu verpflichtet, die Produktion von OxyContin einzustellen. Somit kann das Pharma-Unternehmen weiterhin OxyContin herstellen, ihre Millionen verdienen und Tausende Menschen opioid-abhängig machen.
Das wahre Ende von Purdue Pharma
Im Finale blendet "Painkiller" Informationen über das Pharma-Unternehmen ein: Dieses ist 2019 insolvent gegangen, die endgültige Genehmigung für den Konkurs von Purdue Pharma stehe im März 2023 noch aus.
Zu guter Letzt führt die Netflix-Serie dem Publikum die tragischen Todeszahlen durch OxyContin vor Augen: In den letzten 20 Jahren sind schätzungsweise 300.000 Menschen an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Schmerzmittel wie OxyContin gestorben. Heutzutage sterben in den USA täglich über 40 Menschen an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Opioide.
Was passiert mit Richard Sackler?
Nach dem Gerichtsprozess wird Richard Sackler (Matthew Broderick) zu Hause in seiner Einbildung von seinem toten Onkel Arthur für das Ruinieren des Familiengeschäfts beschimpft und dieser schlägt ihm dabei ständig ins Gesicht. Er hat das Erbe der Familie Sackler zerstört.
Auch über den echten Richard Sackler erfahren Zuschauer:innen, welche Konsequenzen sein skrupelloses Verhalten hatte: Die Sacklers haben zugestimmt, einen Vergleich in Höhe von 6 Milliarden Dollar zu zahlen. Abgesehen davon, müssen sie Purdue Pharma aufgeben. Stand März 2023 wurde kein Mitglied der Familie Sackler jemals im Zusammenhang mit der Vermarktung von OxyContin oder Todesfällen durch Überdosierung strafrechtlich belangt.
Überwindet Glen seine Oxycontin-Sucht? Oder stirbt er?
Der OxyContin-abhängige Glen (Taylor Kitsch) versucht weiterhin seine Sucht (für seine Familie) zu besiegen. Er ist dabei, seine Beziehung zu Frau Lily und Stiefsohn Tyler wieder aufzubauen und wohnt vorübergehend in einem Motel.
Als er eines Nachts von lauter Musik, die aus dem Nachbarzimmer dringt, geweckt wird, geht er rüber und findet dort einen Haufen zugedröhnter Junkies vor. Natürlich befindet sich dort auch eine Tüte mit OxyContin, deren Versuchung er nicht widerstehen kann.
Am nächsten Morgen ruft er Lily an, um ihr zu sagen, dass er sie vergöttert. Danach sehen wir, dass er auf seinem Nachttisch Linien von zerquetschtem OxyContin vorbereitet hat. Daraufhin legt er einen Zwischenstopp in einem Geschäft ein. Als er zu seinem Auto zurückkehrt, holt er eine Dose mit OxyContin-Tabletten heraus. Er zerdrückt eine und schnupft sie im Auto, dabei hört er Rückblenden aus der Purdue-Pharma-Werbung, an der er beteiligt war, und wir sehen Erinnerungen an seine Familie.
Schließlich verlangsamt sich Glens Herzschlag und als ein Mann versucht, ihn durchs offene Fenster aufzuwecken, gelingt ihm das nicht. Glen ist an einer Überdosis gestorben. Letzten Endes hat ihn seine OxyContin-Sucht umgebracht.