Pain Hustlers: Die wahre Geschichte hinter dem Netflix-Film

"Pain Hustlers" basiert auf wahren Begebenheiten.

Stimmen Sie einer Datenverarbeitung von BotTalk UG zu, um diesen Inhalt anzuzeigen.
Derzeit ist die schwarze Komödie “Pain Hustlers” auf Netflix zu sehen. Darin geht es um den Pharmakonzern Zanna, der das Medikament Lonafin an Patient:innen verschreiben lässt, die es nicht brauchen. Auch wenn Lonafin die Schmerzen am Anfang bekämpft, sorgt es langfristig für den körperlichen Verfall der Patient:innen und machen sie stark abhängig. Der Fokus liegt vor allem auf den Verkäufer:innen, die Ärzte mit hinterhältigen Methoden davon überzeugen, ihr das Produkt zu verschreiben.
Bei all dem Humor und Klamauk sollte jedoch nicht vergessen werden, dass "Pain Huslters" auf wahren Begebenheiten basiert!

"Pain Hustlers" fing durch einen Artikel im New York Times Magazin an.
Was ist die wahre Geschichte hinter “Pain Hustlers”?
Der Film nahm seinen Anfang mit einem 2018 im "New York Times Magazin" veröffentlichten Artikel von Evan Hughes. Hughes schreibt darin über das von John Kapoor gegründete Pharmaunternehmen Insys, das den Verkauf ihres Medikaments Subsy forcierte. Wie im Film dargestellt, erreicht Insys seinen Höhenflug vorallem dadurch, dass sie Ärzt:innen als Sprecher:innen für scheinbare Konferenzen buchen und sie somit ein Näheverhältnis zu ihnen aufbauen.
Hughes entwickelte aus dem Artikel ein Sachbuch mit dem Titel "The Hard Sell: Crime and Punishment at an Opioid Start-Up". In einem Interview mit der "Times" sagte er: "Ich würde das Wort 'empörend' verwenden, um diese Geschichte zu beschreiben. Empörend im Sinne von wild, überlebensgroß, chaotisch, lustig. Aber trotzdem schwingt auch die moralische Empörung der Geschichte mit – all das fand im Hintergrund statt und führte dazu, dass Patient:innen verletzt wurden."

Emily Blunt in "Pain Hustlers".
Worin unterscheidet sich der Film von der Realität?
Die Buchvorlage ist nicht lustig, sondern sehr tragisch. Regisseur David Yates vereinfachte die Handlung und speiste sie mit einer gehörigen Portion Humor, um sie dem Publikum schmackhafter zu machen. Unter anderem hat er den die gesamte USA umspannenden Tätigkeitsbereich des Unternehmens auf Florida beschränkt. Zudem hat er Figuren zusammengefügt und erfunden, um die Geschichte verständlicher zu machen.
Die von Emily Blunt gespielte Hauptfigur Liza Drake hat nie existiert. Sie ist eine Mischung aus mehreren Figuren, die im Buch erwähnt werden und soll eine Art von Mensch repräsentieren, die von Insys angezogen wurden. Damit einhergehend ist auch ihr gesamtes Familienleben erfunden. Der Handlungsstarng mit der epileptischen Tochter hat genausowenig existiert, wie ihre Mutter, die eine Beziehung mit dem Chef einging.

Chris Evans, Andy Garcia und Emily Blunt spielen die Hauptrollen.
Verurteilung
Der von Chris Evans gespielte Peter Brenner hat die größten Ähnlichkeiten zur realen Person Alec Burlakoff, der in den Skandal verwickelt war. 2017 flog der Skandal rund um das Pharmaunternehmen auf und die Verdächtigen wurden festgenommen. 2020 wurde der CEO John Kapoor zu fünf einhalb Jahren Gefängnis verurteilt, Burlakoff erhielt eine knapp zweijährige Gefängnisstrafe. Da es Liza Drake in der Realität nie gab, wurde sie auch nicht verurteilt.
Auch wenn “Pain Hustlers” auf einer wahren Begebenheit beruht, nimmt sich der Film sehr viele Freiheiten. Das Label “basierend auf einer wahren Geschichte” scheint leider immer mehr zu einer Marketing-Strategie verkommen zu sein.

Stimmen Sie einer Datenverarbeitung von Outbrain UK Ltd zu, um diesen Inhalt anzuzeigen.