Oscars-Nominierungen 2024: Diese verblüffenden Rekorde wurden aufgestellt
Die nach wie vor heißbegehrten (wenn auch bei Fans und Publikum nicht mehr ganz so ernst genommenen) Oscars werden dieses Jahr am 11. März verliehen, wie immer im altehrwürdigen Dolby Theatre in Los Angeles.
Die Nominierungen, die am 23. Jänner bekannt gegeben wurden, haben bereits für so einige Aufregungen gesorgt: Allen voran wird kritisiert, dass die "Barbie"-Heldinnen Greta Gerwig (Regisseurin) und Margot Robbie (Hauptdarstellerin und Produzentin) nicht berücksichtigt wurden – dafür aber Ryan Gosling (der sich gegen die Snubs wehrte) und America Ferrera. Misogynie? Arroganz? oder gar gerechtfertigt? Man weiß es nicht – und man ist sich auch nicht einig.
Auch, dass Filme wie "Saltburn", "The Iron Claw", "The Killer" oder "May December" beinahe komplett leer ausgegangen sind und dass Leonardo DiCaprio für "Killers of the Flower Moon" nicht nominiert wurde, ist vielen Cineast:innen sauer aufgestoßen.
Insgesamt geht Christopher Nolans "Oppenheimer" mit 13 Nominierungen als Favorit ins Rennen, gefolgt von "Poor Things" (11 Nominierungen), "Killers of the Flower Moon" (10), "Barbie" (8) und "Maestro" (7).
Wir wollen aber tiefer in die Oscars 2024-Nominierungen eintauchen und stellen euch einige Rekorde vor, die die diesjährigen Nominierungen aufgestellt beziehungsweise gebrochen haben.
"Bester Film": So viele Regisseurinnen wie noch nie!
Die Kategorie "Bester Film" war in der Historie der Oscars seit jeher in männlicher Hand. Das ist 2024 zwar nicht ganz anders, aber die nominierten Frauen holen langsam auf: Insgesamt sind 10 Filme nominiert, bei drei davon saßen Frauen am Regiesessel: "Barbie" (Greta Gerwig), "Past Lives" (Celine Song) sowie "Anatomie eines Falls" (Justine Triet). Ist okay, aber ganz klar: da geht noch mehr!
Kurios ist, dass es in die Kategorie "Beste Regie" nur eine einzige Frau geschafft hat: nämlich Justine Triet. Womit sich einmal mehr die Frage stellt: Worin genau besteht der Unterschied zwischen "Bester Film" und "Beste Regie"? Ein Aspekt, der schon lange umstritten ist – und wohl auch dieses Jahr wieder diskutiert werden wird ...
Apropos Justine Triet: Sie schaffte es, heuer einen weiteren Rekord aufzustellen: Sie ist die erste französische Regisseurin ever, die eine Nominierung für "Beste Regie" einheimsen konnte. Insgesamt ist sie erst die achte (!) Frau in der 96-jährigen Oscars-Historie, die in dieser Kategorie zu finden ist.
Martin Scorsese stellt gleich zwei Rekorde auf
Bleiben wir bei den Regisseur:innen: Kult-Regisseur Martin Scorsese, der mit "Killers of the Flower Moon" bei den 2024er-Oscars zwar mehrfach vertreten ist, dem aber trotzdem eher Außenseiterchancen zugestanden werden, stellt dieses Jahr gleich zwei Rekorde auf. So ist er mit 81 Jahren der älteste Regisseur ever, der für beste Regie nominiert wurde (gefolgt von John Huston, der 1985 mit 79 Jahren für "Die Ehre der Prizzis" nominiert war).
Insgesamt darf Scorsese auf bereits 24 Oscar-Nominierungen zurückblicken, zehn davon für "Beste Regie". Das macht ihn zu jenem lebenden Regisseur mit den meisten "Beste Regie"-Nominierungen. Auf Platz 2: Steven Spielberg mit 9 Nominierungen.
Lily Gladstone: Endlich auch eine indigene Schauspielerin unter den Nominierten
Traurig, aber wahr: Lily Gladstone aus "Killers of the Flower Moon" ist die allererste Schauspieler:in (!) mit indigenen Wurzeln, die jemals auf eine Auszeichnung in einer Schauspielkategorie hoffe durfte. Es kommt aber noch besser: Gladstone geht als Favoritin in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" ins Rennen – und die Chancen sind tatsächlich sehr hoch, dass sie den Oscar gewinnen könnte, nachdem sie auch schon den Golden Globe eingeheimst hat.
Marlon Brando würde sich freuen ... Wieso, könnt ihr hier nachlesen.
Robert De Niro: Niemand wartete so lang auf die nächste Oscar-Nominierung
Einmal "Killers of the Flower Moon" geht noch: Mit seiner Nominierung als bester Nebendarsteller hat sich Robert De Niro in die Oscar-Geschichtsbücher eingeschrieben. Er ist jener Schauspieler, dessen Zeitraum zwischen erster und aktueller Oscar-Nominierung am größten ist (auch unter den Frauen hält er diesen Rekord).
Das erste Mal über eine Academy Award-Nominierung durfte sich De Niro 1975 für "Der Pate: Teil II" freuen (als Vito Corleone), damals war er 32 Jahre alt. Zwischen dieser Ehre und jener für "Killers of the Flower Moon" vergingen also sage und schreibe 49 Jahre! Nach all den Jahrzehnten spielt er also immer noch bei den ganz Großen in Hollywood mit – Respekt, Herr De Niro!
Diane Warren: Bereits die 15. Nominierung für besten Filmsong
Songwriterin Diane Warren steht für Herzschmerz, Kitsch, Wiederkennungswert und Texte, die man sich gut merken kann. Niemandem gefällt das anscheinend besser als der Oscars-Jury: Dieses Jahr heimste sie ihre 15. Nominierung in der Kategorie "Bester Filmsong", nämlich für "The Fire Inside" in "Flamin' Hot". Damit bricht sie ihren eigenen Rekord. Gewonnen hat sie den Goldjungen aber trotzdem noch nie, dafür gab's als Trost 2022 einen Ehren-Oscar.
Filmkomponist John Williams bricht eigenen Rekord
Ohne Komponist John Williams wären Kultfilme wie "Der weiße Hai", "E.T. – Der Außerirdische", "Schindlers Liste" oder "Krieg der Sterne" nicht mal annähernd so ikonisch. Heuer ist er für die Filmmusik in "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" nominiert – es ist seine ingesamt 54. (!) Oscar-Nominierung. Das schaffte bisher niemand. Gewonnen hat er bis dato immerhin fünfmal.
Die Oscar-Verleihung 2024 findet in der Nacht vom 10. auf den 11. März statt. Wir berichten natürlich ausführlich darüber!