96. Oscars: Wer sind die Favoriten der Hollywood-Experten?
Christopher Nolans Atombombendrama "Oppenheimer" ist der große Gewinner des 96. Oscar-Verleihung. Diesen Satz sollte man sich für Sonntagnacht in petto halten, wenn man den für gewöhnlich gut unterrichten Agenturen Hollywoods Glauben schenkt. Die Experten der Branchenmagazine "Variety", "Hollywood Reporter" und der renommierten Onlinefilmseite "IndieWire" jedenfalls sind sich in ihren traditionellen Prognosen zum Verlauf des Oscar-Abends in den zentralen Kategorien einig.
Demnach ist das Rennen in der Königskategorie Bester Film gelaufen, setzen hier doch alle auf "Oppenheimer" als Gewinner des begehrten Titels. Auch Kultregisseur Christopher Nolan, der für das dreistündige Biopic verantwortlich zeichnet, ist demnach als Gewinner in der Regiekategorie gesetzt, prognostizieren die Journalisten, die sich auf die Ergebnisse der laufenden Preissaison, Wettbüros und ihre eigene Erfahrung stützen.
Immerhin in der Schauspielfraktion gehen die Meinungen auseinander. Während bei den Herren Scott Feinberg im "Hollywood Reporter" ebenso Paul Giamatti in Alexander Paynes "The Holdovers" als Gewinner prognostiziert wie Marcus Jones für "IndieWire", setzt Clayton Davis ("Variety") auf Cillian Murphy und damit auf den "Oppenheimer"-Darsteller.
Auch bei den Frauen ist sich die männliche Riege der Filmexperten uneins. Während Jones und Davis die indigene Darstellerin Lily Gladstone für ihre Leistung in Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" prämiert sehen wollen, prognostiziert Feinberg einen Erfolg für Emma Stones mutige Darstellung in "Poor Things" von Giorgos Lanthimos.
Das war es dann aber auch schon wieder mit dem Dissens, sehen die Fachorgane der Filmbranche bei den Nebendarstellerinnen Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers") und bei den Nebendarstellern Robert Downey Jr. ("Oppenheimer") als fixe Sieger. Selbiges gilt auch beim Auslandsoscar, wo sich Jonathan Glazers Holocaust-Metapher "The Zone of Interest", der auch als bester Film nominiert ist, die besten Chancen ausrechnen darf.
Zählt man alle Vorhersagen zusammen, dann dürfte "Oppenheimer" zwischen 7 ("IndieWire") und 8 ("Hollywood Reporter" und "Variety") seiner insgesamt 13 Nominierungen in Goldstatuetten ummünzen. Damit würde das Werk die Oscar-Gala im Dolby Theatre in der Nacht von Sonntag auf Montag (MEZ) klar dominieren. Aber zugleich bleibt eines stets festzuhalten: Eine Prognose ist nur eine Prognose. Letztlich sind die rund 10.500 Academy-Mitglieder frei in ihrer Entscheidung.