5 Oscar-Favoriten, die man nicht verpassen sollte

5 Oscar-Favoriten, die man nicht verpassen sollte
Nach den Filmfestspielen von Venedig zeichnen sich bereits die ersten Oscar-Favoriten ab.

Auch wenn die Oscars erst im März vergeben werden, zeichnen sich schon erste Favoriten auf die begehrte Trophäe ab. Die europäische A-Festival-Saison neigt sich dem Ende zu und hat zahlreiche Filmhits hervorgebracht, die man in den nächsten Monaten auf keinen Fall verpassen sollte.

Diese 5 Oscar-Favoriten, solltet ihr in den nächsten Monaten auf keinen Fall verpassen:

Triangle of Sadness

Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos nehmen die Models Carl (Harris Dickinson) und Yaya (Charlbi Dean) ihre FollowerInnen auf eine Reise durch ihre perfekte Welt mit. Als das junge Paar die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Megayacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler, gelangweilte Ehefrauen und einen Kapitän (Woody Harrelson), der im Alkoholrausch Marx zitiert. Zunächst verläuft der Törn zwischen Sonnenbaden, Smalltalk und Champagnerfrühstück absolut selfietauglich. Doch schon bald zieht ein Sturm auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft (Dolly De Leon) des Schiffes. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann.

"Triangle of Sadness" hat die Goldene Palme in Cannes gewonnen und ist eine Gesellschaftssatire der Extraklasse. Der schwedische Regisseur Ruben Östlund gehört zu den spannendsten Stimmen des europäischen Kinos und hat große Chancen auf eine Oscar-Nominierung als bester internationaler Film.

"Triangle of Sadness" startet am 14. Oktober in den österreichischen Kinos.

5 Oscar-Favoriten, die man nicht verpassen sollte

The Whale

"The Whale" handelt von dem Englischlehrer Charlie, den der Tod seines Partners in die Fettsucht getrieben hat und der die letzte Chance verstreichen sieht, sich mit seiner entfremdeten Tochter auszusöhnen.

Regisseur Darren Aronofsky kehrt ins Drama-Genre zurück und konzentriert sich genauso wie in "The Wrestler" auf eine Vater-Tochter-Beziehung. Mit der Besetzung von Brendan Fraser in der Hauptrolle gelingt ihm ein genialer Coup. Es ist die erste Hauptrolle des 53-jährigen Schauspielers seit seinem Film "Breakout" im Jahr 2013.

"The Whale" ging bei den Filmfestspielen von Venedig überraschenderweise leer aus, aber dürfte bei den Oscars mit einigen Nominierungen vertreten sein. Vor allem Brendan Fraser hat große Chancen auf den Preis als bester Hauptdarsteller.

Ein Kinostart für Österreich ist noch nicht bekannt, aber eine Veröffentlichung zum Jahreswechsel scheint realistisch.

Close

Dieses hochemotionale Charakterdrama handelt von den zwei besten Freunden Leo (Eden Dambrine) und Remi (Gustav De Waele), deren enge Bindung einer harten Belastungsprobe ausgesetzt wird, als sie in die Pubertät kommen. Denn ist es dann noch okay, Händchen miteinander zu halten? Und wie darf so eine "Männerfreundschaft" eigentlich aussehen?

"Close" entfaltet mit scheinbar einfachsten Mitteln die allergrößte Wirkung, ist sanft und genau deshalb umso mächtiger in seiner emotionalen Sprache. Es geht um Freundschaft, um Liebe, um Unabhängigkeit, um das Befreien von gesellschaftlichen Konventionen und um Identität. 

Die belgische Produktion erhielt auf den Filmfestspielen von Cannes den großen Preis der Jury. Regisseur Lukas Dhont zählte bereits mit seinem Debütfilm "Girl" zu einem der Shooting-Stars des europäischen Kinos und hat sich nun endgültig etabliert. Eine Oscar-Nominierung als bester internationaler Film ist für "Close" äußerst realistisch.

Ein Kinostart für Österreich ist noch nicht bekannt.

Decision to leave

Bei den Ermittlungen zu einem Mordfall in einer idyllischen Berglandschaft stößt der Polizist Hae-joon auf immer seltsamere Zwischenfälle. Schon bald erkennt er, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Fall handelt und spätestens als er auf geheime Kampfveranstaltungen im Untergrund stößt, scheint die Suche nach dem Täter unmöglich. Aggressive Kuscheltiere, Geister und Gestaltenwandler geraten in das Visier des Ermittlers und vervollständigen die verwirrenden Ermittlungen.

Regisseur Park Chan-wook hatte seinen großen Durchbruch mit dem Rachedrama "Oldboy". In "Decision to leave" taucht er auch erstmals ins Übernatürliche ein und avancierte damit zum KritikerInnenliebling auf den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes. Dort wurde der Film auch mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

"Decision to leave" reiht sich nahtlos in den Erfolgskurs von koreanischen Filmen der letzten Jahre ein. Auch wenn der große Preisregen von "Parasite" ausbleiben dürfte, sind mehrere Oscar-Nominierungen durchaus realistisch.

Ein Kinostart für Österreich ist noch nicht bekannt.

The Son

In "The Son" geht es um den Teenager Nicolas, der mit der Scheidung seiner Eltern nicht klarkommt und sich in Depressionen verliert. Durch einen Umzug zu seinem Vater Peter, hoffen alle auf die Besserung von seinem Zustand, doch schon bald kommen tiefere Abgründe zum Vorschein.

Das Familiendrama stammt aus der Feder des Theaterautors Florian Zeller, der mit seinem Regiedebüt "The Father" bereits für Furore sorgte. "The Son" basiert auf seinem gleichnamigen Theaterstück und scheut sich nicht davor große Themen mit großen Gefühlen anzugehen. Um diese Emotionen auch glaubwürdig rüberzubringen, steht ein phänomenaler Cast vor der Kamera.

Hugh Jackman spielt den Vater Peter, der eine neue Partnerin und ein Baby hat. Laura Dern mimt Ex-Frau Kate, die sich um den schwierigen Sohn Nicholas kümmert, der auf eigenen Wunsch zu seinem Vater zieht und dessen neue Familie vor eine große Herausforderung stellt. Aber auch Vanessa Kirby ist auf der Besetzungsliste vertreten: Erst letztes Jahr erhielt sie ja für ihre sensationelle Leistung in  "Pieces of a Woman" eine Oscar-Nominierung.

"The Son" ist ein heißer Kandidat für eine Oscar-Nominierung in der Drehbuchkategorie, aber auch High Jackman darf auf einen Preis als bester Hauptdarsteller hoffen.

Ein Kinostart für Österreich ist noch nicht bekannt.