Österreichischer Filmpreis: Politische Filme im Aufwind

Österreichischer Filmpreis: Politische Filme im Aufwind
„Murer“ und „Waldheims Walzer“ gewannen die Hauptkategorien. Mit Regierungskritik wurde bei der Verleihung nicht gespart.

Am 30.Jänner 2019  wurden zum 9. Mal die österreichischen Filmpreise im Wiener Rathaus verliehen. Statt eines großen Siegers, ergoß sich der Preisregen über acht der insgesamt neunzehn nominierten Filme. Als bester Spielfilm wurde Christian Froschs Gerichtsdrama "Murer - Anatomie eines Prozesses" ausgezeichnet. Frosch rekonstruierte am Originalschauplatz im Grazer Landesgericht den Prozess gegen Franz Murer, der im Zweiten Weltkrieg einer der Hauptverantwortlichen für die Tötung der Juden in Vilnius war. Der Film wurde bereits bei der Diagonale als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Ausgezeichnete Dokumentarfilme

Österreichischer Filmpreis: Politische Filme im Aufwind

Auch dieses Jahr zeichnete sich das österreichische Filmjahr vor allem durch starke Dokumentarfilme aus. Neben den drei Nominierten Filmen "Waldheims Walzer", "Bruder Jakob schläfst du noch?" und "Was uns bindet", hätte Nikolaus Geyrhalters "Die bauliche Maßnahme", ein Film über die Erichtung eines Grenzzauns am Brenner, ebenfalls eine Nominierung verdient. Trotz starker Konkurenz ging der Preis für den besten Dokumentarfilm an Ruth Beckermanns "Waldheims Walzer", in dem sie die Vergangenheit des ehemaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim aufarbeitet. Ihr Film erhielt letztes Jahr auf der Berlinale den Preis für den Dokumentarfilm und wurde als österreichischer Beitrag zu den Oscars eingereicht.

Keine Überraschungen

Österreichischer Filmpreis: Politische Filme im Aufwind

Die Schauspielpreise gingen an Ingrid Burkhard in "Die Einsiedler" und Laurence Rupp in "Cops". Als bester Regisseur wurde Wolfgang Fischer für sein packendes Flüchtlingsdrama "Styx" ausgezeichnet. Fischer findet in seiner Erzählung die richtige Balance zwischen Politdrama und Charakterstudie. Er stellt den Zuseher vor ein moralisches Problem, dessen Lösung im EU-Parlament leigt. Für den Schnitt des Films war Monika Willi verantwortlich und wurde heuer zum vierten Mal als beste Schnittmeisterin ausgezeichnet. Markus Schleinzers "Angelo" erhielt die Preise für "Bestes Kostüm", "Beste Maske" und "Bestes Szenenbild". Als bester Kurzfilm wurde wie erwartet Bernhard Wengers "Entschuldige Ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin" ausgezeichnet.

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Die Gewinner im Überblick: