Neue Richtlinien für Diversität bei den Oscars
Diversität und Chancengleichheit rücken bei den Oscars in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus. Heute präsentierte die Akademie neue Richtlinien, die neue Rahmenbedingungen für die Vergabe des Oscars für den besten Film festlegen sollen. Für die Verleihungen 2022 und 2023 müssen die eingereichten Produktionen Angaben zur Vielfalt vor und hinter der Kamera machen. Ab 2024 muss ein Film, der zur Auswahl in der Kategorie „Bester Film“ zugelassen werden möchte, einen Kriterienkatalog erfüllen, der sich vor allem auf die Themenvielfalt und Diversität der Produktionen konzentriert.
Vier Punkte
Der Kriterienkatalog setzt sich aus vier Punkten zusammen, von dem mindestens zwei erfüllt werden müssen, um in der Kategorie „Bester Film“ nominiert zu werden. Alle anderen Kategorien behalten ihr übliches Auswahlverfahren bei. Die vier Kriterien zur neuen Auswahl sind: Leinwandpräsenz und Themen, Kreative Führungskräfte und Crew, Branchenzugang und Ausbildungsmöglichkeiten, Eingliederung von Minderheiten in Marketing und Vertrieb. In diesen vier Bereichen sollen Frauen, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle und Minderheiten in zentralere Rollen gerückt werden.
Internationalität
Als Vorbild wurden die Richtlinien des britischen Filminstituts herangezogen, die mit ihrem Bemühen um Diversität eine Vorreiterrolle in der Branche einnehmen. In den letzten Jahren wurden die Oscars immer wieder für ihre nominierten Filme und Filmemacher kritisiert. In der Kategorie „Beste Regie“ sind dabei genauso selten Frauen zu finden, wie in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ Menschen mit nicht weißer Hautfarbe. Ein Schritt, um diesem Zustand entgegen zu wirken, war die Einberufung zahlreicher internationaler Filmschaffenden in die Akademie. So soll sichergestellt werden, dass die besten Leistungen von einer internationalen und diversen Gruppe an Menschen bestimmt werden.
2020 erhielt mit "Parasite“ das erste Mal ein nicht englischsprachiger Film den Preis für den besten Film. Die südkoreanische Produktion wurde 2019 bereits mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet und ist ein Zeichen für die universelle Relevanz des Kinos. Auf Grund der Corona-Pandemie wurde die kommende Oscar-Verleihung 2021 von Februar auf April verlegt.