Achtung, Parasiten! Ab sofort Extra-Gebühren für Account-Sharing

Achtung, Parasiten! Ab sofort Extra-Gebühren für Account-Sharing
Lange hat Neflix damit gedroht, nun machen sie ernst: Für Account-Sharings fallen ab sofort Extra-Gebühren an.

Netflix ist weiterhin darauf bedacht, Nutzer:innen zusätzlich zur Kasse zu bitten, wenn sie ihre Accounts unerlaubt teilen. In fünf Ländern testete der Streamingdienst eine neue Methode, um dies zu unterbinden. Diese findet nun auch Einhalt in Deutschland und Österreich. Alle Informationen zu den Extra-Gebühren bei Account-Sharing.

Sharen von Netflix-Accounts verboten

Das Teilen der Login-Daten außerhalb des eigenen Haushalts ist laut der Nutzungsbedingungen eigentlich verboten. Zwar sei es "großartig", dass die Kundinnen und Kunden die Inhalte so sehr liebten, dass sie diese mit anderen teilen wollten, erklärte Chengyi Long, Director für den Bereich Wachstum und Innovation bei Netflix, kürzlich. Es "untergräbt" jedoch auf längere Sicht die Möglichkeit, "in unseren Service zu investieren und diesen zu verbessern".

Seit März 2022 können User:innen in Chile, Costa Rica und Peru in einem Test bereits gegen eine zusätzliche Gebühr "Extra-Mitglieder" zu ihren Accounts hinzufügen. In Argentinien, Guatemala, Honduras, El Salvador und der Dominikanischen Republik startet nun ein Test, bei dem Nutzer "Homes", also weitere Zuhause, einrichten können.

Jeder hat nur ein Zuhause

Unabhängig vom gewählten Abo besitzt dort demnach künftig jede Nutzerin und jeder Nutzer ein "Home". In diesem können User auf allen ihren Geräten das Streaming-Angebot wahrnehmen. "Basis"-User:innen können zusätzlich ein weiteres Zuhause einrichten, "Standard"-Nutzer:innen fügen bis zu zwei Extra-"Homes" hinzu und "Premium"-Kund:innen bis zu drei.

Zwar können Verbraucher:innen ihr Zuhause auch verlegen, aber nur drei Mal in sechs Monaten. Netflix nutzt eigenen Angaben zufolge IP-Adressen, mit denen der Standort User:innen zugeordnet werden kann, die IDs einzelner Geräte und die Account-Aktivität, um das Ganze zu überprüfen. In Argentinien kostet ein Zusatz-Zuhause 219 Pesos monatlich, in den vier anderen Ländern 2,99 Dollar im Monat.

Diese Nutzer müssen auch alleine Zusatzgebühren entrichten

Es gibt auch die Möglichkeit, sich auf einem TV-Gerät außerhalb des Zuhauses kostenlos anzumelden, dies ist aber nur erlaubt, wenn die Nutzerin oder der Nutzer an jenem Ort den Account noch nicht genutzt hat. Eine kostenlose Anmeldung ist an jedem Ort einmal jährlich für bis zu zwei Wochen möglich - beispielsweise wenn der Anwender oder die Anwenderin irgendwo Urlaub machen.

Ein Nutzer, der beispielsweise immer wieder Zeit an einem Zweitwohnsitz verbringt, häufig seine Eltern oder mehrfach jährlich den gleichen Urlaubsort besucht, muss ein zusätzliches Zuhause einrichten, um dort dauerhaft auf einem TV-Gerät Netflix schauen zu können? Dies sei korrekt, bestätigt eine Sprecherin des Streamingdiensts auf Anfrage der Nachrichtenagentur spot on news.

Aufgrund der Änderungsbeschränkung ist es nicht möglich, das Zuhause etwa fürs Wochenende immer wieder dorthin zu verlegen. Der Verbraucher muss sich dann damit begnügen, Netflix-Inhalte vor Ort auf seinem Smartphone, Tablet oder Laptop zu streamen, wenn er nicht die zusätzliche Gebühr zahlen möchte.

Über eine mögliche Ausnahme für solche Nutzerinnen und Nutzer könne der Streamingdienst zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen teilen. Als Umweg ist es aber wohl weiterhin möglich, über zusätzliche Streaming-Lösungen Inhalte unentgeltlich auf anderen Fernsehern außerhalb des Zuhauses anzuschauen. Denn Streaming-Player wie etwa von Roku seien von der Regelung nicht betroffen.

4,99 Euro pro Netflix-Parasit 

Viele Netflix-Accounts werden nicht nur von einer Person, geschweige denn einem Haushalt verwendet, stattdessen finden auf manchen Accounts regelrechte Hausbesetzungen statt - alles zum Ziel, um Geld zu sparen. Umgekehrt gedacht verliert Netflix dadurch natürlich bares Geld. Deshalb geht der Streaminganbieter nun gegen solche Account-Sharings vor. Die Gebühr, die ihr für Netflix zahlt, gilt nur für euren eigenen Haushalt. Das heißt, Familien und WGs können weiterhin zusammen das Netflix-Konto teilen - auch, wenn sie in Urlaub fahren. 

Alle Personen, die sich bei anderen Netflix-Accounts eingenistet haben - sogenannte Parasiten -, werden nun aber auch Miete zahlen müssen: 4,99 Euro im Monat. Der Streamingdienst setzt seine neuen Gebühren-Regeln ab sofort in mehr als 100 Ländern um. Dazu zählen auch Deutschland und Österreich.