Martin Scorsese: Das wissen wir über seinen geplanten Jesus-Film

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Erst gab es ein Treffen mit dem Papst. Nun sind Details über das kommende Jesus-Filmprojekt bekannt.

*** Update vom 9. Jänner: Scroseses nächstes Projekt wird wohl einerseits ein sehr persönliches Werk, andererseits auch einer seiner kürzesten Filme. Dank eines Interviews, das er der "LA-Times" gegeben hat, wissen wir nun, dass die Dauer für seinen Jesus-Film gerade mal 80 Minuten betragen soll (was für einen Regisseur, der kaum Filme mit unter drei Stunden Laufzeit fertigstellt, geradezu unglaublich klingt). 

Die Vorlage für das religiöse Projekt bietet Shūsaku Endōs Buch “A Life of Jesus” von 1978 (ein Werk dieses Autors diente Scorsese auch als Anregung für "Silence"), und die Handlung soll vorwiegend in der Gegenwart angesiedelt sein -  wobei der Regisseur aber ein Gefühl der Zeitlosigkeit erzeugen möchte. Scorsese wird die Lehren von Christus in den Mittelpunkt rücken und kündigt an: "Das alles soll auf eine neuartige Weise dargestellt werden und ich möchte alle negativen Anklänge vermeiden, die sich im Laufe der Zeit zum Thema 'organisierter Religion' gebildet haben". 

Obwohl das Wort "Religion" heutzutage bei vielen eine Art Abwehrreaktion hervorrufen könne, bedeute es nicht, "dass der ursprüngliche Impuls etwas Falsches gewesen sein muss. Du kannst es zwar ablehnen, aber es wird dich und dein Leben womöglich trotzdem beeinflussen." Scorsese schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Kent Jones ("Hitchcock/Truffaut") und möchte den Film noch 2024 vollenden. ***

Martin Scorsese (80) hat die Konferenz zur Ästhetik katholischer Vorstellungskraft im Vatikan besucht. Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent soll dabei einen Film über Jesus in Aussicht gestellt haben.

Wie unter anderem "Variety" berichtet, soll er den Anwesenden erklärt haben: "Ich habe auf den Appell des Papstes an Künstler auf die einzige mir bekannte Weise reagiert: indem ich mir ein Drehbuch für einen Film über Jesus ausgedacht und geschrieben habe." Er sei bereits dabei, mit der Produktion zu beginnen, fügte der Regisseur an und deutete damit an, dass es sich um seinen nächsten Film handeln könnte.

Mit der Familie in Rom

Die Konferenz wurde von der Jesuiten-Zeitschrift La Civiltà Cattolica und der Georgetown University organisiert. Papst Franziskus (86) soll den Teilnehmenden begegnet sein, so auch Scorsese, der mit Ehefrau Helen Morris und Tochter Francesca den Vatikan besuchte, wie Antonio Spadaro, Herausgeber der religiösen Zeitschrift, in einem Tweet erklärte.

Scorsese  als gläubiger Katholik

Der gebürtige New Yorker Martin Scorsese wollte eigentlich Priester werden, was nach seinem Ausschluss aus der Jesuitenschule aber nicht klappte. 1960 schrieb er sich stattdessen für ein Studium der Filmkunst an der New York University ein und ebnete damit den Weg Richtung Hollywood.

Bis heute gilt er als gläubiger Katholik. Sein neu angekündigter Film über Jesus wäre für den Regisseur nicht das erste Projekt über Religion und Jesus. "Die letzte Versuchung Christi" aus dem Jahr 1988 rief dabei unter konservativen Christen wütende Proteste hervor.