Darum ist die unretuschierte Haut in "Kitz" etwas Besonderes
Es ist nichts Neues, dass Jugendliche und junge Erwachsene in Serien makellos schön sind – und vor allem immer ein reines Hautbild ganz ohne Pickel haben. Das kann zum Einen daran liegen, dass Teenager oft von älteren SchauspielerInnen dargestellt werden, und zum Anderen kann eine Retusche alles in Sekundenschnelle glätten und verschönern.
Serien, in denen Pickel zu sehen sind, sind eine Ausnahme und etwas Besonderes, das unperfekte – und somit realistische – Hautbild junger DarstellerInnen fällt eben auf. So auch in der neuen deutschen Netflix-Serie "Kitz".
In der deutschen Serienproduktion lernt Kellnerin Lisi (Sofie Eifertinger) die Münchner Clique rund um Vanessa (Valerie Huber) kennen, die einen protzigen Luxus-Lifestyle lebt. Im Gegensatz zu den reichen Frauen und Instagram-Models, die perfekt zu sein scheinen, wird Lisi mit Hautunreinheiten gezeigt.
Wie Netflix in einer Presseaussendung schreibt, sei das ein bewusster Schritt gegen "toxische, unrealistische Schönheitsideale" gewesen – der aber offenbar nur bei der Außenseiterin Lisi Anwendung fand.
Wie Nikolaus Schulz-Dornburg, einer der Macher von "Kitz", erklärte, wollten sie damit ein präziseres Bild von Lisi kreieren: "Lisi sollte weder ein perfektes Image noch Äußeres haben, sie sollte natürlich wirken. Für einen spannenden Kontrast zu den beiden modelnden Influencerinnen mit der perfekten Babyhaut."
Man kann darüber streiten, ob nicht genau ein realistisches Bild der – meist nur vermeintlich perfekten – Models in den sozialen Medien wirklich revolutionär gewesen wäre. Bleibt abzuwarten, ob Netflix in Zukunft wieder "Mut" zur Realität beweist, oder ob das lediglich ein einmaliger Versuch war.
Die erste Staffel von "Kitz" ist auf Netflix zu sehen.