"Kafka"-Miniserie mit Top-Besetzung zum 100. Todestag
Anlässlich des 100. Todestags des weltweit meistgelesenen Schriftstellers deutscher Sprache, Franz Kafka (1883-1924, "Der Process", "Das Schloss", "Der Verschollene"), entsteht derzeit die neue Miniserie "Kafka". Das gemeinsame Projekt gaben die ARD, der ORF und Superfilm am Mittwoch (5.10.) bekannt.
Die sechsteilige Miniserie beleuchtet das Leben Kafkas, "einer der größten und berühmtesten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts", heißt es in der Ankündigung. Thematisiert werden demnach das schwierige Verhältnis zu seinem tyrannischen Vater Hermann Kafka (1852-1931), seine faszinierenden Liebesbeziehungen mit Felice Bauer (1887-1960), Milena Jesenská (1896-1944) und Dora Diamant (1898-1952) und die enge Freundschaft zu Schriftsteller Max Brod (1884-1968) - der seinen todkranken Freund am Ende verriet und ihm damit den Weltruhm sicherte.
Preisgekrönte Profis vor und hinter der Kamera
Die Drehbücher basieren auf der dreibändigen Kafka-Biografie des sächsischen Literaturwissenschaftlers Reiner Stach (geb. 1951), der bei der Verfilmung auch als Fachberater tätig sein wird. Das Skript selbst schreibt der Münchner Schriftsteller Daniel Kehlmann (47, "Die Vermessung der Welt") in Zusammenarbeit mit dem vielfach ausgezeichneten österreichischen Regisseur David Schalko (49, "Aufschneider", "Braunschlag", "M - Eine Stadt sucht einen Mörder").
"Daniel Kehlmann und David Schalko bringen dem Publikum das in Teilen immer noch rätselhafte Werk Kafkas unterhaltsam - aber niemals oberflächlich - näher. Ich freue mich auf das Ergebnis, das sich sicher auch international sehen lassen kann", gibt es schon mal Vorschusslorbeeren von Jörg Schönenborn (58), dem ARD Koordinator Fiktion.
Regisseur Schalko verspricht außerdem: Das Genre Biopic solle neu ausgelotet werden. Und Drehbuchautor Kehlmann verrät: "Franz Kafkas Alpträume sind unsere tägliche Realität: In seinen dunklen und doch komischen Visionen hat er die Welt erahnt, in der wir alle jetzt leben. Diese Visionen kamen nicht aus dem Nichts, sondern bildeten sich aus seinem Leben, seiner Familie, seinem privaten Umfeld". Weiter sagt er: "Ich freue mich sehr darauf, [die Drehbücher] jetzt bald mit diesen wunderbaren Schauspielern ins Bild gesetzt zu sehen."
Der herausragende Cast
Damit meint Kehlmann einen tatsächlich herausragenden Cast, den die Macher für ihr ambitioniertes Projekt zusammengestellt haben: Der Schweizer Joel Basman (32, "Wir sind jung. Wir sind stark.") wird den in Österreich-Ungarn geborenen deutschsprachigen Schriftsteller Franz Kafka verkörpern. Daniel Brühl (44, "Good Bye, Lenin!") schlüpft in die Rolle von Max Brod. Nicholas Ofczarek (51, "Der Pass") wird als Hermann Kafka zu sehen sein und Liv Lisa Fries (31, "Babylon Berlin") als Milena Jesenská.
Die Dreharbeiten sind im Frühjahr 2023 geplant, der voraussichtliche Sendetermin in der ARD Mediathek, im Ersten und im ORF liegt im Frühjahr 2024.