"Joker: Folie à Deux": Wie endet das enttäuschende Sequel?

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Was passiert mit Joaquin Phoeix als Arthur Fleck aka. Joker in dem lange erwarteten zweiten Teil des Welterfolgs?

Jetzt wissen wir also, wie Tod Philipps seinen "Joker"-Welterfolg von 2019 fortgeführt hat. Mit der gewählten (Musical)-Lösung werden sich aber bestimmt nur die wenigsten Zuschauer:innen anfreunden können. Wir wollen im folgenden Artikel das Filmende erklären und versuchen, einige der aufgeworfenen Fragen zu beantworten.

Zunächst eine knappe Zusammenfassung

Arthur Fleck hat am Ende der Gerichtsverhandlung als sein eigener Anwalt in der Joker-Maske die volle Schuld für seine Taten übernommen und lässt die These von der gespaltenen Persönlichkeit nicht gelten. Beim Verlesen des Urteils geht vor dem Gebäude eine Autobombe hoch, der Gerichtssaal wird verwüstet und der benommene Arthur kann durch die zusammengestürzte Außenmauer entkommen. 

Er wird von zwei Männern in Joker-Montur (möglicherweise waren das auch die Bombenleger) in ein Auto verfrachtet und soll in Sicherheit gebracht werden. Doch er läuft ihnen wenig später davon und gelangt zur berühmten Treppe, wo er die wartende Harleen (Lady Gaga) trifft, die mit ihm Schluss macht. Nachdem er wieder ins Gefängnis zurückgebracht wurde, ersticht ihn bald darauf ein junger Mitgefangener auf dem Gang. Der Film endet also mit Arthurs Tod, lässt aber trotzdem noch eine unverhoffte Fortsetzungsmöglichkeit offen.

Wir wollen nun drei Fragen klären: Weshalb macht Harleen mit Arthur Schluss? Warum bekennt sich Arthur schuldig? Wer ist Arthurs Mörder? Eine vierte Frage wird sich dann noch anschließen.

Weshalb macht Harleen mit Arthur Schluss?

Harleen hat den Joker in Arthur durch ihre Hartnäckigkeit erst wieder richtig geweckt und den Angeklagten auch so weit gebracht, dass er seine Verteidigerin vor Gericht nicht mehr länger beansprucht, sondern selber diese Aufgabe übernimmt. Indem sich Arthur zuletzt jedoch vom Joker lossagt, macht das für Harleen jene titelgebende "Folie à Deux" zunichte, weil so etwas ihrer Auffassung vom angehimmelten Bösewicht widerspricht.

Warum bekennt sich Arthur schuldig? 

Nach der Rückkehr von seinem ersten Gerichtsauftritt in der Joker-Maske, wird Arthur im Gefängnis von den wütenden Wächtern erwartet, die er bei seinen Reden vor laufenden TV-Kameras beleidigt hat. Sie schleifen ihn nun unter Gewaltanwendung in den Waschraum und misshandeln ihn. Als sie den schwer Angeschlagenen dann in seine Zelle werfen, beginnt ein junger Mithäftling (Arthurs späterer Mörder) aus Protest zu randalieren und wird ebenfalls zusammengeschlagen, während der gequält blickende Arthur stumm zuhört. Es scheint, als ob das jenes Schlüsselerlebnis ist, wodurch er zum Umdenken veranlasst wird. Er erträgt es nicht, dass jemand, den er gerne hat, an seiner Stelle und durch seine Handlungen als Joker leiden muss. Daher nimmt er dann vor Gericht alle Schuld auf sich und sagt sich vom Joker los.

Wer ist Arthurs Mörder?

Der junge Mithäftling hat den Film über ein besonders Nahverhältnis zu Arthur entwickelt und genießt sein Vertrauen. Gleich zu Beginn bekommt er auf seine Bitte hin auf dem Gefängnishof sogar einen Kuss von dem Älteren. Als er zuletzt Arthur auf dem Gefängnisgang anhält, will er ihm einen Witz erzählen, dessen Pointe dann blutig ist, da er Arthur mehrfach in den Bauch sticht. Auch er ist - ebenso wie Harleen - von Flecks Absage an den Joker enttäuscht und reagiert mit der Ermordung seines ehemaligen Helden. Aber wo ist währenddessen der Wärter, der Arthur eigentlich zu einem Besucher bringen sollte? Wieso taucht er nicht wieder auf und lässt die beiden Männer die ganze Zeit allein? Soll dadurch angedeutet werden, dass dieser Mord mit Billigung der Gefängniswärter geschehen ist? Noch aufregender sind aber die Konsequenzen, die sich durch die Tat ergeben, was uns zu einer vierten Frage führt.

Kommt nun erst der wahre Joker?

Während Arthur im Vordergrund stirbt, sehen wir noch im Hintergrund undeutlich, wie sich sein Mörder mit der Tatwaffe Schnitte auf den Wangen beibringt. Der Junge fügt sich somit jene typischen Jokernarben in den verlängerten Mundwinkeln zu. Bedeutet das etwa, dass ab sofort der eigentliche Joker in Erscheinung tritt, den man aus den DC-Comics kennt, und Arthur Fleck die ganze Zeit der "falsche" Joker gewesen ist? Wird sich Harleen dann diesem Nachfolger anschließen und an seiner Seite endlich die Wandlung zu Harley Quinn vollziehen? All das sind Fragen, die offen bleiben, aber Todd Phillipps wird uns hoffentlich nach diesem enttäuschenden Sequel mit keinem dritten Joker-Film mehr beglücken. 

Noch ein Nachtrag: Übrigens wissen wir jetzt auch, wie es Staatsanwalt Hervey Dent ergangen ist, denn nach dem Bombenanschlag liegt er verletzt in den Trümmern des Gerichtssaals und kann sich ab sofort als Two-Face blicken lassen. 

"Joker: Folie à Deux" läuft gerade in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!