"Ich. Bin. So. Glücklich.": Warum ist der Netflix-Thriller ab 18?
Triggerwarnung: In diesem Beitrag werden Gewalt, Missbrauch und Drohungen beschrieben.
Mila Kunis hat bereits in "Black Swan" bewiesen, wie hervorragend sie in einen Thriller hineinpasst. In der Romanverfilmung "Ich. Bin. So. Glücklich." kann die Schauspielerin das wieder unter Beweis stellen. Darin mimt sie Ani Fanelli, die ein vermeintlich perfektes Leben führt und scheinbar alles hat, was man sich vom Leben wünschen könnte: eine Redakteurs-Stelle bei einem namhaften Frauenmagazin, viel Geld und eine Verlobung mit dem charmanten, stinkreichen und begehrten Junggesellen Luke Harrison (Finn Wittrock). Als eine True-Crime-Doku über ein schreckliches Ereignis gedreht wird, das an ihrer High School passiert ist, droht das Leben, das sie sich so mühsam aufgebaut hat, zusammenzufallen.
Wenn man sich den Thriller auf Netflix ansehen möchte, muss man die eigene PIN eingeben. Der Film ist also ab 18. Doch warum ist dem so? Und wer und wie bestimmt die Altersfreigabe bei der Streaming-Plattform?
Netflix bestimmt Altersbeschränkung selbst
Im Gegensatz zu Kinofilmen und TV-Serien, die der staatlichen Altersfreigabe unterliegen, ist zwar auch bei Netflix eine Alterskennzeichnung notwendig, aber diese können auch von dem Unternehmen selbst durchgeführt werden. So werden die Altersfreigaben "entweder von Netflix festgelegt oder von einer lokalen Normungsorganisation". Netflix bestimmt "die Altersfreigabe auf Grundlage der Häufigkeit sowie der Auswirkungen potenziell anstößiger Inhalte in der betreffenden Serie bzw. im betreffenden Film."
Welche Altersbeschränkung ein Netflix-Film hat, erfährt man zum Beispiel beim ersten Abspielen. Dann wird die Altersfreigabe kurz oben rechts auf dem Bildschirm angezeigt. Ergänzend zur Bewertung finden man auch Angaben über die Inhalte des Titels, die die Bewertung bestimmt haben (z. B. Sex, Ausdrucksweise, Drogen, Nacktdarstellungen).
Welche Inhalte sind ab 18?
Grundsätzlich gilt: Bei graphischer Gewalt jeglicher Form (sexueller Missbrauch, Schießerei, etc.), Sex, einer expliziten Ausdrucksweise, Nacktheit und Verherrlichung von Rauschmitteln, wird normalerweise eine Altersbeschränkung von 18 Jahren festgelegt.
"Luckiest Girl Alive" ab 18 Jahren: Gründe
Netflix gibt auch bei "Luckiest Girl Alive" Begründungen für die Altersbeschränkung ab 18 Jahren an: Etwa, dass sexuelle Gewalt, Gewalt und verstörende Darstellungen darin enthalten sind. Genauere Details dazu werden nicht angegeben. Stellt sich natürlich die Frage: Welche Art von Gewalt erwartet die ZuseherInnen?
Die Verfilmung behandelt nicht nur eine Schulschießerei, sondern auch eine Gang-Vergewaltigung und eine daraus resultierende Posttraumatische Belastungsstörung. Die Erlebnisse von Hauptfigur Ani Fanelli (gespielt von Mila Kunis) werden äußerst explizit und graphisch dargestellt, sodass man sich die Frage stellen sollte, inwieweit nicht sogar eine Triggerwarnung angebracht gewesen wäre, um die ZuseherInnen entsprechend darauf vorzubereiten.
"Ich. Bin. So. Glücklich." ist auf Netflix verfügbar.
Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at, an die Frauenhelpline für gehörlose Frauen, www.oegsbarrierefrei.at/bmf/hilfseinrichtungen/ oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.