"Hier spricht Zodiac": Ist der Killer nun endlich überführt?

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Die dreiteilige True-Crime-Doku legt verblüffende neue Indizien vor, die einen Ex-Lehrer im Zodiac-Fall schwer belasten.

Bis heute erregt der Fall des Serienkillers Zodiac die Gemüter und lässt  gleichermaßen professionelle Ermittler und Amateurdetektive miträtseln. David Fincher legte 2007 mit "Zodiac - Die Spur des Killers" seine Filmversion des Falles vor. Bereits damals wurde ein Hauptverdächtiger präsentiert, um den sich nun auch die neue Netflix-Miniserie "Hier spricht Zodiac" dreht: der Ex-Lehrer Arthur Leigh Allen. Hat er tatsächlich zwischen 1969 und 1974 mindestens fünf  Personen geötet und zwei Menschen schwer verletzt?  Wir wollen im folgenden Artikel aufzeigen, welche wichtigen (neuen) Beweise oder Indizien die dreiteilige True-Crime-Doku zusammenträgt.

Familienausflüge zu den Tatorten

In "Hier spricht Zodiac" wenden sich erstmals Geschwister der Familie Seawater an die Öffentlickeit: sie wurden in den 60er Jahren durch den damaligen Lehrer unterrichtet und gingen auch privat ein näheres Verhältnis mit ihm ein - er wurde sogar zu einer Art Vaterfigur. Der Kontakt erstreckte sich dann über die kommenden drei Jahrzehnte und rückblickend ergaben sich etliche Verdachtsmomente. Connie und David Seawater wurden vor allem durch den Fincher-Film aufgerüttelt und sie erkannten, dass sie als Kinder von  Arthur Leigh Allen zu Ausflügen rund um San Francisco mitgenommen wurden, die sich später als Tatorte des Zodiac-Killers herausstellten. Er tauchte bei einer der Gelegenheiten auch mit Blut an den Händen auf.

Außerdem war der Lehrer von Geheimschrift fasziniert - und die berühmt-berüchtigten Briefe des Killers enthalten ja oft Passagen mit kryptische Zeichen. Die Botschaften konnten mitunter erste Jahrzehnte später entschlüsselt werden oder warten noch auf ihre Entzifferung.

Ein Geständnis am Telefon

1974 wurde Allen wegen Kindesmissbrauchs verhaftet und in eine Anstalt eingewiesen wo er die kommenden drei Jahre einsaß. In genau dieser Zeitspanne verstummte auch der Zodiac - kurz nach Allens Entlassung traf hingegen wieder einer der Briefe bei der Polizei ein.

Knapp von Allens Tod im Jahr 1992 stellte David Seawater bei einem Telefonat auch die entscheidende Frage: "Bist du der Zodiac-Killer?" und erhielt nach seinen eigenen Worten ein "Ja" als Antwort.  Nach dem Tod ihrer Mutter Phyllis im Jahr 2017 fanden die Geschwister dann in der Garage einen Briefwechsel zwischen ihr und Allen mit verräterischen Äußerungen. Auch ein Messer aus Allens Besitz, das Blutflecke aufweist, tauchte auf, doch die Auswertung der Testergebnisse ist noch nicht abgeschlossen.

Die Chancen stehen somit gut, dass der Zodiac-Fall tatsächlich endgültig geklärt ist.