Regisseur George Miller stemmt auch noch mit fast 80 locker einen Riesenblockbuster und entfesselt eine bildgewaltige Wüstenschlacht, wenn er mit "Furiosa: A Mad Max Saga" eine Figur in den Mittelpunkt rückt, die wir bereits aus dem Vorgängerfilm "Mad Max: Fury Road" von 2015 kennen. Damals spielte Charlize Theron jene einarmige Kampfmaschine, die von der Rückkehr ins paradisische Grüne Land träumte.
Nun erfahren wir ihre Vorgeschichte: über einen Zeitraum von 16 Jahren hinweg erstreckt sich die Handlung des Actionkunstwerk, bei dem uns Miller unvergessliche Bilder bietet und mit der Kamera regelrechte Gemälde schafft. Anya Taylor-Joy gibt in ihrer ersten Actionrolle wirklich alles und machte auch etliche Stunts selber. Wir empfehlen natürlich uneingeschränkt den kompletten Film, wollen aber in diesem Artikel den Blick auf das Ende konzentrieren.
Was passiert mit Dementus und wer ist der Erzähler?
Als Furiosa am Ende ihren großen Widersacher Dementus (Chris Hemsworth) zur Strecke gebracht hat, bleibt zunächst ungewiss, auf welche Weise sie ihn nun endgültig ausschalten wird. Hier meldet sich wieder die Stimme eines Erzählers zu Wort, die wir schon von früheren Gelegenheiten her kennen. Der Mann stellt uns verschiedene Möglichkeiten zu Dementus Schicksal zur Auswahl. Einerseits könnte sie den halbverrückten Bösewicht einfach erschossen haben, doch dann behauptet die Stimme aus dem Off, von Furiosa selber erfahren zu haben, dass Dementus noch lebt, falls man seinen Zustand so nennen kann, denn sie soll angeblich den von ihrer Mutter einst erhaltenen Baumsamen in den Körper des Gefangenen gepflanzt haben. Aus seinem Unterleib ist daraufhin ein gewaltiger Apfelbaum gewachsen.
Man sieht den zum Skelett Abgemagerten unter dem Baum liegen - doch ob das wirklich stimmt, bleibt dahingestellt. Wir haben es hier mit Mythenbildung und sogenannter Oral History zu tun.
Zugleich stellt sich die Frage, wer eigentlich dieser Erzähler ist? Miller selbst hat ihn in einem Interview mit "Entertainment Weekly" dem sogenannten History Man identifiziert, der ja im Film ziemlich prominent auftritt. Eine noch elegantere Lösung wäre es freilich gewesen, wenn Mad Max selber hier als Erzähler fungiert - dadurch hätte der Untertitel "A Mad Max Saga" gleich eine noch tiefere Bedeutung erhalten.
Gibt es eine Post-Credit-Szene?
Als letzte Szene sehen wir dann, wie Furiosa ihren Fluchtplan für Immortan Joes Haremsfrauen in die Tat umsetzt und ihnen nachts die Möglichkeit bietet, sich im Tanklaster zu verstecken. Für alle, die nicht wissen, wie es nun weitergeht, wird die erste Hälfte des Abspanns immer wieder mit kurzen Sequenzen aus "Mad Max: Fury Road" unterbrochen. Wir bekommen somit bekannte Bilder geboten und werden an den Film von 2015 erinnert.
Eine Post-Credit-Szene gibt es allerdings nicht, weshalb ein Ausharren auf den Kinositzen bis zum Abspannende nicht zwingend nötig ist.
"Furiosa: A Mad Max Saga" ist derzeit in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!
Franco Schedl,
film.at, fs
Aktualisiert am 27.05.2024, 11:10