"Final Cut of the Dead": Untote von einem Oscar-Preisträger

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Diese Horror-Komödie des "The Artist"-Schöpfers ist zugleich eine warmherzige Liebeserklärung an die Kunst des Filmemachens.

Mit dem aberwitzigen Horrorspaß "Final Cut of the Dead" lieferte der Oscar-prämierte Regisseur Michel Hazanavicius ("The Artist") den perfekten Eröffnungsfilm für die vorjährigen Filmfestspiele von Cannes.

Die turbulente Komödie mit Romain Duris und Bérénice Bejo in den Hauptrollen ist nicht nur ein Feuerwerk origineller Ideen, sondern zugleich eine warmherzige Liebeserklärung an die Kunst des Filmemachens.

Dass sich hier Horror und Vergnügen die Waage halten, zeigt bereits der erste Trailer:

Darum geht's: Low-Budget-Regisseur in Nöten

Regisseur Rémi steht kurz vorm Nervenzusammenbruch. Am Set seines Low-Budget-Zombiefilms folgt eine Katastrophe der nächsten: Der männliche Hauptdarsteller ist eine Diva, die Nebendarstellerin besitzt die emotionale Reichweite und das Talent von Toastbrot, der Kameramann hat Rückenprobleme und beim Tontechniker machen sich fiese Darmaktivitäten bemerkbar. Kann Rémi die Dreharbeiten noch retten?

Remake eines japanischen Studentenfilms

Michel Hazanavicius erzählt über das Zustandekommen des Projekts in einem Interview, das im Presseheft zum Film abgedruckt wurde: "Ich wollte schon seit langem eine Komödie über einen Filmdreh schreiben. Seit ich Regie führe, hatte ich die Gelegenheit, viele lustige Verhaltensweisen zu beobachten und habe viele Drehs erlebt, manchmal erstaunlich, manchmal lächerlich, manchmal berührend.

Ich mag dieses Grundmaterial, ein Filmset, das eine Art leicht überspitzte Mikrogesellschaft ist, in der sich die Figuren oft auf spektakuläre Weise offenbaren. Also habe ich mich während des ersten Lockdowns darauf eingelassen und habe angefangen, Notizen zu machen und an einer Geschichte zu arbeiten, die sich um die Idee eines langen Einzeltakes dreht."

Eigentlich handelt es sich bei der Komödie um das Remake eines japanischen Studentenfilms aus dem Jahr 2017.  Dieses "One Cut of the Dead" von Shin'ichirō Ueda ist hingegen wiederum eine Adaption des Theaterstücks "Ghost in the Box".

Das kommt einem ja fast so vor, als würde man mit Zombies "Stille Post" spielen. Bleibt abzuwarten, ob wir als nächsten Schritt dann ein deutschsprachiges Remake erhalten. Leider lebt Christoph Schlingensief nicht mehr, der sich dieser Aufgabe bestimmt mit Begeisterung gewidmet hätte.

"Final Cut of the Dead" startet am 19. Jänner in unseren Kinos.