Dakota Johnson: So war der "Fifty Shades of Grey"-Dreh wirklich!
Dakota Johnson ist nicht nur für ihre charmant-zurückhaltende Art bekannt, sondern auch dafür – und das mag sich zunächst durchaus widersprechen! –, mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg zu halten und beispielsweise ihren InterviepwartnerInnen schon mal zurechtzuweisen. Ellen DeGeneres kann davon ein entlarvendes Liedchen singen:
So wie man plant und denkt ...
Weil Johnson trotz steil nach oben zeigender Karrierekurve sich selbst und der Wahrheit treu bleibt, hat sie nun in einem Cover-Interview mit der "Vanity Fair" aus dem Nähkästchen geplaudert, was die Erotik-Filmreihe "Fifty Shades of Grey" betrifft, mit der sie 2015 an der Seite von Jamie Dornan ihren großen Durchbruch feierte. Und griff dabei auf Wörter wie "psychotisch", "beängstigend" und "Meinungsverschiedenheiten" zurück:
"Ich bin eine sexuelle Person, und wenn mich etwas interessiert, möchte ich sehr viel darüber wissen", meint die Schauspielerin im Interview und begründet damit ihre damalige Entscheidung, die Rolle in "Fifty Shades" anzunehmen. Doch sie räumt auch ein, dass sie schließlich "eine ganz andere Version des Films" gemacht hätten, als ursprünglich vorgesehen war. Das Problem war sowohl das Filmstudio als auch die Regisseurin Sam Taylor-Johnson – und nicht zu vergessen E.L. James höchstpersönlich, die Autorin der berühmt-berüchtigten Romanvorlagen.
E. L. James mischte sich zu sehr ein
"Sie hatte rund um die Uhr viel kreative Kontrolle, und verlangte einfach, dass bestimmte Dinge passieren", so Johnson über James. Mit bewundernswerter Offenheit erzählt sie weiter: "Es gab Teile der Bücher, die in einem Film einfach nicht funktionieren würden, wie der innere Monolog, der manchmal unglaublich kitschig war. Es hätte nicht gepasst, es laut zu sagen. Es war immer ein Kampf. Stets."
Ursprünglich hatte Charlie Hunnam die männliche Hauptrolle des Christian Grey inne, der aber einige Zeit, nachdem Johnson dazu stieß, das Projekt wieder verließ. Auch der berühmte Dramatiker Patrick Marber war anfangs involviert, er sollte das Drehbuch schreiben. James war wegen Hunnams Abgang so wütend, dass sie Marbers Drehbuch verwarf, erinnert sich Johnson. Sie, Jamie Dornan (Hunnams Nachfolger) und Regisseurin Taylor-Johnson "„versuchten, einen Teil von Marbers Drehbuch zu retten."
"Es war die ganze Zeit Chaos"
Die Streitereien und Meinungsverschiedenheiten mit James gingen weiter und machten die Dreharbeiten herausfordernder, als sie hätten sein müssen. "Wir haben jene Aufnahmen des Films gemacht, die [James] machen wollte, und danach jene Aufnahmen des Films, die wir machen wollten", so Johnson. "In der Nacht zuvor habe ich Szenen mittels des alten Dialoges umgeschrieben, damit ich hier und da eine Zeile hinzufügen konnte. Es war die ganze Zeit Chaos.“
Eine spezielle Szene des ursprünglichen Drehbuches hat es schließlich sogar in den Film geschafft, erwähnt Johnson stolz: nämlich jene, in der Ana und Christian ihren sexuellen Vertrag aushandeln. "Es ist die beste Szene im ganzen Film."
Das Erlebte war "psychotisch"
Hört sich so an, als ob sich Dakota Johnson mit viel Engagement und Ernst dem Projekt gewidmet hätte. Sie gibt aber zu: "Ich war jung. Ich war 23. Also war es beängstigend." Und weiter. "Es wurde einfach etwas Verrücktes … Es gab viele verschiedene Meinungsverschiedenheiten. Ich konnte noch nie ehrlich darüber sprechen, weil man einen Film auf die richtige Art und Weise promoten möchte. Ich bin stolz auf das, was wir letztendlich gemacht haben, und alles passiert so, wie es soll. Aber es war schwierig.“
Bereuen würde sie "Fifty Shades of Grey" trotzdem nicht. Wenn sie aber zuvor gewusst hätte, wie "psychotisch" das Bevorstehende werden würde, hätte wohl keiner der Involvierten zugesagt, räumt sie ein. Dennoch fügt sie abschließend hinzu: "Es gibt Dinge, die ich immer noch nicht sagen kann, weil ich niemandes Karriere verletzen und niemandes Ruf schädigen möchte. Aber sowohl Jamie als auch ich wurden wirklich gut behandelt. [E. L. James] ist eine sehr nette Frau und sie war immer freundlich zu mir und ich bin dankbar, dass sie wollte, dass ich in diesen Filmen mitspiele.“
Also doch alles gut am Ende ...
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