"Farben des Bösen: Rot": Wie endet der grausige Netflix-Thriller?

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Der polnische Überraschungshit auf Netflix basiert auf einem Roman und legt eine richtig harte Gangart ein.

Der düstere polnische Thriller "Farben des Bösen: Rot" nach Małgorzata Oliwia Sobczaks Roman, könnte der Auftakt zu einer ganzen Filmreihe werden, weil es bereits drei weitere Farb-Titel der Autorin gibt. Schwarz, Weiß und Gelb warten noch darauf, von Netflix umgesetzt zu werden. Da es das Werk bei uns sofort an die Spitze der Netflix-Top-10 geschafft hat, spricht auch nichts dagegen, dass wir noch mehr von Staatsanwalt Leopold Bilski hören werden und weitere Herausforderungen auf ihn zukommen. Wir wollen uns nun aber auf die Lösung des ersten Falles konzentrieren und erklären, welches Ende die Ermittlungen in dem Mordfall an dem jungen Mädchen Monika nehmen.

Nachdem Monika Boguckas (Zofia Jastrzebska) verstümmelte Leiche an einen Strand gespült wurde, haben die Ermittlungen von Staatsanwalt Leopold Bilski (Jakub Gierszal) immer neue Überraschungen erbracht. Er deckte Zusammenhänge mit einer Reihe weiterer Frauenmorde auf und konnte schließlich den kriminellen Nachtclubbesitzer Lukasz Kazarski hinter Gitter bringen. Doch der bestreitet, mit Monikas Tod etwas zu tun zu haben.

Verräterischer Ring klärt den Fall

Auf dem Weg zu seiner Familie erinnert sich Bilski an einer Tankstelle plötzlich daran, dass Mario (Jan Wieteska), der Sohn des Pathologen Tadeusz (Andrzej Konopka), vor wenigen Tagen bei ihrer Verabschiedung einen Ring in der Handfläche gehalten hat. Plötzlich sind ihm alle Zusammenhänge klar und er tritt aufgeregt die Rückfahrt an.

In einer weiteren Rückblende erfahren wir endlich, was genau passiert ist: Monika hat bei Mario Unterschlupf gefunden und erzählt dem Jungen, dass sie vor einem Neuanfang steht und alle erlebten Gräuel vergessen muss. Mario wird zudringlich und als sie sich wehrt, schlägt er ihren Kopf mehrmals heftig gegen den Boden und tötet sie dadurch unabsichtlich.

Die Wahrheit wird enthüllt

Monikas Mutter, die Richterin Helena (Maja Ostaszewska), hat ein paar Stunden mit ihrem Geliebten Tadeusz verbracht und findet mitten in der Nacht nun eben diesen Ring ihrer Tochter auf Marios Schreibtisch. Voller Entsetzen bittet sie den Mann, ihr sofort ein Taxi zu rufen, doch er betäubt sie mit einer Spritze. Als sie wieder zu sich kommt, sitzt sie im Keller an einen Stuhl gefesselt, kann sich aber befreien. 

Sie findet Tadeusz mit einer Waffe in der Hand im Wohnzimmer sitzend vor und hört nun von ihm, dass Mario schon mehrfach zur Polizei gehen wollte, um Selbstanzeige zu erstatten. Den Ring habe er absichtlich so platziert, dass Monikas Mutter ihn finden musste. Der Vater hat aber, um seinen Sohn zu schützen, die Leiche verstümmelt und alles so arrangiert, dass der dem bereits früher wegen Mordes verurteilten Straftäter Jakubiak die Schuld durch belastende Beweise zuschieben konnte. Als Bilski beim Haus ankommt, hört er einen Schuss, stürzt hinein und sieht, dass Tadeusz Selbstmord begangen hat. Bilski führt Helena nach draußen und sie steckt sich den Ring der Tochter an den Finger, während sie im Schock über die erfahrene Wahrheit sagt: "Ich wünschte, er hätte mich umgebracht."

Danach folgen noch zwei kurze Szenen: Mario betritt ein Polizeirevier, um sich selber zu stellen; Bilski kommt bei seiner Familie an und nimmt seine kleine Tochter, die zufällig ebenfalls Monika heißt, mit großer Herzlichkeit in die Arme.

Ein Giallo als Vorbild?

Die hochspannende und manchmal extrem brutale Geschichte weist auch eine interessante Erzählstruktur auf, da die Vorgeschichte des Opfers immer wieder die aktuelle Handlung durchbricht. Als Vorbild hat hier offenbar ein berühmter italienischer Krimi, also Giallo, gedient: "Das Mädchen im gelben Pyjama" von 1977, wo man ebenfalls die Leiche einer jungen Frau an einem Strand findet und in der Folge, während die Ermittlungen laufen, durch viele Rückblenden erzählt wird, wie es zu dieser Tragödie gekommen ist. Dort war die Überraschung am Ende freilich noch größer, da die Rückblenden nicht als solche gekennzeichnet wurden und erst zuletzt klar ist, dass es sich bei der Frau, der wir durch den ganzen Film gefolgt sind, um das anfängliche Mordopfer handelt.

Wo ist "Farben des Bösen: Rot" zu streamen?

"Farben des Bösen: Rot":  ist auf Netflix verfügbar.