"Eric": Ereignisreiches Ende der Serie mit Cumberbatch erklärt

eric-netflix.jpg
Wie endet die wendungsreiche Krimidrama-Serie mit Benedict Cumberbatch als gutem Puppenspieler und schlechtem Vater?

Wo der verschwundene neunjährige Junge namens Edgar in der spannenden Netflix-Serie "Eric" eigentlich abgeblieben ist, erfahren wir zum Unterschied von seinen Eltern relativ bald. Doch wie geht die dramatische Handlung in der sechsten Episode eigentlich aus? Wir erklären auch das Ende dieser Serie, in der Benedict Cumberbatch einen geradezu gespaltenen Charakter spielt und vor allem mit seinen inneren Dämonen kämpfen muss, bis er lernt, ein guter Vater zu sein. 

Zu Beginn der letzten Folge ist der verzweifelte Vater Vincent (Cumberbatch) auf einem Tiefpunkt angelangt und erleidet in den U-Bahn-Tunnels, die als Versteck für New Yorks Obdachlose dienen, einen psychotischen Zusammenbruch. Nachdem er wieder zu sich gekommen ist, sieht er an der Wand Zeichnungen seines Sohnes und trifft Yuusuf (Bamar Kane), dem der Junge eigentlich gefolgt ist und in dessen Versteck er die letzten Tage verbracht hat.

Kommt Edgar wieder zu seinen Eltern?

Bei einer Demo der aufgebrachten Bevölkerung tritt Vincent im Eric-Kostüm vor die Kamera und bittet seinen Sohn um Verzeihung. Der Junge sieht die Übertragung, während er in einem Diner gerade French Toast isst und macht sich so rasch wie möglich nach Hause auf. Dort treffen Vater, Sohn und Mutter zugleich aufeinander.  

Drehbuchautorin Abi Morgan merkt zu dieser wichtigen Szene an: "Indem Vincent seinen Sohn zurückgewinnt, gewinnt er zugleich sich selbst zurück. Es gibt auch einen Schlüsselsatz von ihm: Wenn er sich von seiner Frau verabschiedet, um einen Entzug zu machen, sagt er: 'Ich bin dieses toxische Ding'. Nachdem also alle nach jenen Monstern Ausschau gehalten haben, die für Edgars Verschwinden verantwortlich waren, ist Vincent selbst das auslösende Moment für die Ereignisse gewesen und das Monster steckte in ihm – er ist Eric."

Was passierte mit dem anderen verschwundenen Jungen?

Der Polizist Ledroit (McKinley Belcher III) gelangte dank seines früheren Geliebten Alex Gator (Wade Allain-Marcus in den Besitz eines brisanten Überwachungsvideos, das die Rückseite des Nachtklubs "The Lux" zeigt. Dort ist der verschwundene Teenager Marlon Rochelle zu sehen, der einer Person einen Blowjob gibt. Daraufhin stürzen sich zwei andere Personen auf ihn und prügeln ihn zu Tode. 

Die Gesichter sind zu erkennen: bei den Mördern handelt es sich um die korrupten Polizisten Nokes (Ryan Hunter) und Kennedy (Bobby Schofield), der Kunde war der stellvertretende Bürgermeister Costello (Jeff Hephner). Daraufhin wird die Leiche in einen Plastiksack gehüllt und zwei Angestellte der Müllabfuhr holen sie ab. Ledroit deckt nicht nur den Mord, sondern auch eine Verschwörung und Vertuschungsaktion auf, die bis in die höchsten Ränge reicht. Er sorgt dafür, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

 Ob die Leiche des Jungen nach so langer Zeit noch in den Abfallbergen der Müllkippe gefunden werden kann, bleibt offen. Seine Mutter Cecile (Adepero Oduye) hält noch eine emotionale Rede in Anwesenheit der ermittelnden Polizisten.

Was passiert in den allerletzten Szenen?

Es erfolgt ein Zeitsprung von einem Monat: Vincent trifft seinen Vater im Central Park und erinnert sich an seine Kindheit und einen gemeinsamen Zoobesuch zurück. Es wird klar, dass die Benennung der Kindersendung "Good Day Sunshine" auf eine damalige Bemerkung des Vaters zurückgeht. Vincent ist nun auf dem Weg der Besserung und dabei, seine Süchte und Ängste schrittweise zu überwinden. Er meint zum Vater, einst habe er zu ihm aufgeblickt, das sei inzwischen nicht mehr so. Er lässt sich von ihm also nicht länger einschüchtern und nimmt von ihm Abschied.

Dann fährt er ins Studio, wo man ihn wieder angestellt hat. Sein früherer Kollege Lennie (Dan Fogler), hat ja im Zuge der medialen Enthüllungen über den Sex-Skandal Selbstmord begangen. Er nimmt nun offiziell als Eric in der Kindersendung teil, während sein Sohn im Publikum sitzt. Auch seine inzwischen deutlich sichtbar schwangere Frau taucht mit dem neuen Lebensgefährten auf. Edgar ist nach der Show selber ins Eric-Kostüm geschlüpft und verwickelt seinen Vater mit der Monster-Stimme inmitten der Studiodekoration voller Luftballons in ein offenes Gespräch, während das imaginäre Eric-Monster von einem Balkon aus die beiden beobachtet.

Wo ist "Eric" zu streamen?

"Eric" ist auf Netflix verfügbar.