"Emily in Paris": Golden-Globe-Nominierung und Twitter-Backlash

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Völlig überraschend und kaum nachvollziehbar kam diese Globe-Nominierung für die Netflix-Serie mit Lily Collins.

Die Serie von "Sex and the City"-Schöpfer Darren Star wurde im Vorjahr zu einem Überraschungs-Hit auf Netflix. Lily Collins wird als US-Marketing-Fachfrau nach Paris geschickt, um dort als Kreativ-Direktorin diverse Luxus-Marken zu betreuen. Dabei tritt sie als von sich selbst überzeugte Amerikanerin in etliche Fettnäpfchen.

Während Emily somit viel Ignoranz für das fremde Land an den Tag legt, kommen auch die Franzosen hier nicht gut weg, weil sie entweder meist als arrogante Unsympathen oder chauvinistische Sexisten dargestellt werden. Es ist durchaus verständlich, dass die Geschichte von vielen als allzu klischeehaft und völlig unrealistisch empfunden wurde. 

Sobald daher am 3. Feber bekanntgegeben wurde, dass "Emily in Paris" eine Golden-Globe-Nominierung als Beste Fernseh-Serie in der Kategorie "Komödien" erhalten hat, gab es zwar zahlreiche Freuden-Kundgebungen von Fans, und auch Lily Collins postete auf Instagram ein Selfie mit ihrem Hund. Immerhin hat sie selbst ebenfalls eine Nominierung erhalten.

Twitter-Reaktionen: hämisch und erbost

Doch auf Twitter brach dann bald ein regelrechter Shitstorm los und es wurde nicht an bissigen Bemerkungen gespart. Vor allem der Umstand, dass anspruchsvollere Serien wie zum Beispiel Michaela Coles "I May Destroy You", in der eine Schwarze Frau im Mittelpunkt steht, leer ausgegangen sind, hat die Gemüter erregt.

Die Twitterin Alyssa Vingan hält sogar medizinischen Trost für uns bereit, indem sie zynisch anmerkt, sobald wir wieder mal unter dem Hochstapler-Syndrom leiden – also von akuten Selbstzweifeln geplagt werden – brauche man sich nur an diese Nominierung zu erinnern und es wird uns wieder besser gehen.

Vielleicht ist die folgende Bemerkung von Richard Warnica ja ein Hinweis darauf, weshalb "Emily in Paris" überhaupt nominiert wurde:  Weil sie in den Zeiten der Corona-Pandemie perfekte harmlose Unterhaltung geboten hat, bei der man nicht viel nachzudenken braucht.

Der konstruktivste Vorschlag kommt allerdings von Allison O'Conor: