"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders

"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders
Galadriel hat in der Amazon-Serie "Die Ringe der Macht" ein ganz anderes Auftreten als in den "Herr der Ringe"-Filmen

Bei Amazons Streamingdienst Prime Video geht derzeit die Tolkien-Serie "Die Ringe der Macht" in die zweite Runde. Viele Zuschauer mit Kenntnis von Peter Jacksons legendären "Herr der Ringe"-Filmen werden sich besonders bei der elbischen Hauptfigur Galadriel, gespielt von Morfydd Clark, verwundert die Augen reiben. Denn in Jacksons Trilogie aus den frühen 2000ern wurde die Elbin noch von der zweifachen Oscarpreisträgerin Cate Blanchett verkörpert - und kam deutlich anders daher.

"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders

Die Unterschiede zwischen Blanchetts und Clarks Galadriel sind eklatant

Meisterregisseur Peter Jackson zeigte die Figur Galadriel in seinen Werken als in sich ruhende Herrin des elbischen Reiches Lórien. Hier ist sie eine der Ringträgerinnen, während die mächtigen Gegenstände zum Start der Amazon-Serie noch gar nicht existieren. In dieser Epoche, dem sogenannten Dritten Zeitalter Mittelerdes, wirkt Galadriel ätherisch und majestätisch, wenn sie barfuß und in ihrem wallenden weißen Kleid in ihrem Herrschaftsgebiet einher schreitet.

Nur einmal verliert die mystische Figur bei Jackson ihre Gelassenheit, als ihr Frodo den Einen Ring anbietet. In der Schlacht von Helms Klamm, am Ende des zweiten "Herr der Ringe"-Films "Die zwei Türme" (2002), taucht Galadriel nicht auf. In der gesamten Trilogie macht sich die Figur gleichsam niemals wirklich die Hände schmutzig.

"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders

In "Die Ringe der Macht" ist Galadriel eine veritable Actionheldin

Wie anders wirkt da doch die frühere Version der Figur aus der Prequelserie "Die Ringe der Macht", die im sogenannten Zweiten Zeitalter Mittelerdes spielt. Alleine in den ersten beiden, bereits erschienenen Episoden klettert die Elbin heldenhaft eine vereiste Felswand hinauf, bringt einen Schneetroll zur Strecke, der mindestens doppelt so groß ist wie sie selbst, und geht todesmutig über Bord ihres Schiffes, um im Anschluss völlig auf sich gestellt durchs Meer zu schwimmen.

Der Unterschied zwischen den beiden Versionen der Figur ist also augenfällig - und auch die Serienverantwortlichen und Darstellerin Morfydd Clark sind hierauf in verschiedenen Interviews und Gesprächen mit US-Publikationen eingegangen.

"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders

Darum ist Galadriel in der Amazon-Serie so anders

"Die Idee von Galadriel als einer Kriegerin ist somit in Tolkiens Legendarium schon eingebaut", verriet beispielsweise Co-Showrunner J.D. Payne gegenüber "Time", und nimmt damit Bezug auf Vorlagenautor J. R.R. Tolkien (1892-1973), der Zeit seines Lebens die Mythologie Mittelerdes ausbaute. Auch Darstellerin Clark pflichtet dem bei. "Galadriel ist [zur Zeit der 'Herr der Ringe'-Serie] tausende Jahre alt, aber sie ist noch nicht so alt, wie sie einmal sein wird", erklärte die walisische Schauspielerin "Inverse". Galadriel sei zum Zeitpunkt von "Die Ringe der Macht", also ungefähr 3000 Jahre vor Jacksons Filmen, "noch nicht so weise"

Genau diese "Gelassenheit und Weisheit" habe sich die Elbin in ihrer langen Lebensspanne "hart erarbeitet", wie ihre Darstellerin gegenüber "io9" noch ergänzend hinzufügt. Wie viele Elben habe auch Galadriel so etwas wie eine Sturm-und-Drang-Phase durchlebt - eine Zeit, die Zuschauer nun in der "Herr der Ringe"-Serie miterleben können.

"Die Ringe der Macht": Darum ist Galadriel in der Serie so anders

Dem stimmt auch Lindsey Weber, eine der ausführenden Produzentinnen von "Die Ringe der Macht", zu. "Als wir sie hier treffen, ist sie tausende Jahre jünger, und sie ist stürmisch, hochmütig und selbstsicher. Und gelegentlich liegen Personen mit diesen Eigenschaften falsch und es kann gewaltige Konsequenzen geben, aber natürlich ist sie eine mächtige Figur und wird auch einige Dinge ganz gut hinbekommen", verriet Weber "IGN".

Amazons "Herr der Ringe"-Serie wird demzufolge Galadriels Entwicklung hin zu der bereits aus Jacksons Filmen bekannten Figur vollziehen. Zur Veranschaulichung bemühte Darstellerin Clark auch eine Parallele aus der echten Welt. Sie erzählt, wie "einige der gelassensten älteren Menschen", die sie kenne, in ihren Leben eine ganze Menge erlebt hätten. Vor diesem Hintergrund ergebe es dann auch Sinn, dass diese Personen "jetzt so ruhig" seien.