"Die Krankenschwester": Die wahre Geschichte der Netflix-Serie

Die wahre Geschichte von "Die Krankenschwester"
Zwei Krankenschwestern: Eine rettet, eine mordet. Hier ist die wahre Geschichte von Pernille Kurzmann Larsen und Christina Aistrup Hansen.

Netflix dominiert mit Produktionen wie "Monster: Dahmer", "Clark", "Inventing Anna" und "When They See Us" das True-Crime-Genre. Nun scheint der Streaming-Gigant ein Sub-Genre für sich zu entdecken – das der sogenannten Todesengel. Diesen Eindruck erweckt der Streamingdienst zumindest mit seinen neuesten Veröffentlichungen (u.a. "The Good Nurse"). Die neueste Serie? Die dänische Miniserie und Buchverfilmung "Die Krankenschwester", die auf wahren Begebenheiten beruht.

Wir erzählen euch hier die wahre Geschichte der Netflix-Serie. 

Worum geht's in "Die Krankenschwester"? 

Pernille Kurzmann Larsen, eine frischgebackene Krankenschwester im Nykøbing Falster Krankenhaus, beginnt, die aufmerksamkeitsheischenden Tendenzen ihrer Kollegin Christina Aistrup Hansen zu hinterfragen. Als Pernille ihren Verdacht vertieft, beginnt sie zu glauben, dass Christinas Verhalten mit einer Reihe von Todesfällen bei Patienten zusammenhängen könnte.

Wie wurde Christina Aistrup Hansen überführt?

Nykøbing ist ein 16.000-Einwohner-Städtchen auf der süddänischen Insel Falster, auf der so gut wie nie etwas Aufregendes passiert. Das ändert sich an einem frühen Morgen im März 2015, als die dänische Polizei einen Anruf von einer Krankenschwester namens Pernille Kurzmann Larsen des Nykøbing Falster Krankenhauses erhält.

Larsen ist überzeugt davon, dass die 32-jährige Hansen Patient:innen vorsätzlich tötet. Und die Anruferin befürchtet, dass es gerade wieder geschehen ist. Sie soll damit Recht behalten und mit ihrem Anruf schlussendlich eine langanhaltende Mordserie beenden.

Wie konnte Christina Aistrup Hansen so lange ungestört morden? 

"So viele Leute haben etwas vermutet oder gesehen – und doch ist es die neue Krankenschwester, die in ihrem ersten Job nicht nur spürt, dass etwas nicht stimmt, sondern die auch tatsächlich etwas dagegen unternimmt und alles riskiert", so Regisseur Barfoed über die Mordserie. 

Barfoed sagt, dass diese Verbrechen noch schwieriger aufzudecken und zu verfolgen waren, weil sie in Dänemark stattfanden, wie "Netflixwoche" berichtet. "Das Vertrauen der Dän:innen in die Gesellschaft, in das System, ist größer als im Rest der Welt. Wir sind geneigt, darauf zu vertrauen, dass das System das Beste für uns will. Wir sind verletzlich, wenn solche Dinge passieren. Niemand will derjenige sein, der die gute Stimmung verdirbt."

Was wurde aus Christina Aistrup Hansen? 

In dem Verfahren gegen Christina Aistrup Hansen wurde in einem gerichtspsychologischen Gutachten festgestellt, dass sie an einer histrionischen Persönlichkeitsstörung leidet. Dies bedeutet, dass sie für positive Aufmerksamkeit bis zum Äußersten zu gehen bereit ist. Staatsanwalt Michael Boelsen erklärte vor Gericht, dass "die Angeklagte sich als Hauptfigur in einem bizarren Theaterstück arrangiert hat, in dem die Patient:innen ihre Statist:innen sind."

Wie viele Jahre muss Hansen im Gefängnis verbringen? Die Dänin muss zwölf Jahre im Jyderup Gefängnis auf Seeland absitzen. Da sie 2016 verurteilt wurde, wird sie voraussichtlich im Jahr 2028 freikommen.  

Wie viele Menschen hat Christina Aistrup Hansen ermordet? Die Krankenschwester wurde für den Mord an drei Menschen und dem versuchten Totschlag an einer weiteren Person vor Gericht gebracht. 

Was macht Pernille Kurzmann Larsen heute? Sie ist noch immer in der Notaufnahme des Nykøbing Falster Krankenhauses beschäftigt. In einem Interview mit der dänischen Krankenschwester-Gewerkschaft äußerte sie sich unzufrieden:" Wir haben nichts aus dem Fall gelernt."

Wo kann man "Die Krankenschwester" ansehen? 

Alle vier Episoden der dänischen Miniserie befinden sich im Streaming-Angebot von Netflix.