"Die Kaiserin" auf Netflix: 3 Wahrheiten, 3 Mal Fiktion
Erzählungen über die berühmte Kaiserin Sisi gibt es wie Sand am Meer. Doch wie das bei Geschichten oft der Fall ist, geraten manchmal die realen Geschehnisse der Vergangenheit in Vergessenheit und erfundene Details erhalten Einzug in unser Geschichtswissen.
Unter anderem durch die vielen Darstellungen ihres Lebens ist Elisabeth von Österreich zu einem absoluten Mythos aufgestiegen, bei dem sich manchmal nicht mehr sagen lässt, was Fakt und was Fiktion ist.
Aus diesem Grund haben wir uns die neueste Verfilmung über das Leben von Sisi, die Netflix-Serie "Die Kaiserin", genauer angesehen und nennen euch drei Punkte, die der Wahrheit entsprechen und drei Punkte, die so nicht passiert sind.
Diese Geschnisse haben sich nicht wirklich zugetragen:
Ferdinand Maximilians Putschversuch
In der Netflix-Serie werden Franz Joseph I. und sein jüngerer Bruder Ferdinand Maximilian I. als Rivalen dargestellt. Ferdinand Maximilian soll sich sich mit dem Platz im Schatten seines Bruders nicht abgefunden haben und will den Thron für sich erobern. "Die Kaiserin" lässt den Erzherzog sogar einen Putschversuch planen.
In Wahrheit war das Verhältnis der Brüder freundschaftlich, wie etwa "vodafone.de" schildert, und nichts dergleichen wurde geplant. Jedoch wurde Franz mit zunehmendem Alter seinem Bruder gegenüber misstrauischer, da dieser beim Volk sehr beliebt war.
Tiefe Liebe zwischen Franz und Sisi
Dass von der tiefen Liebe zwischen dem Kaiser und seiner Gattin in den Verfilmungen berichtet wird, hängt wohl weniger mit der historischen Korrektheit und mehr mit der romantischen Vorstellung einer großen Liebesgeschichte zwischen einer so berühmten und schönen Frau und ihrem Mann, der ein ganzes Kaiserreich regierte, zusammen. Es war zwar nicht so, dass das Paar überhaupt nichts füreinander übrig hatte, doch so tiefgehend, wie in der Serie beschrieben, war die Beziehung der beiden nicht, wie etwa "Focus" berichtet.
Das Problem waren vor allem drei Punkte: fehlende gemeinsame Zeit, unterschiedliche Hobbys und verschiedene Charaktere. Franz Joseph ging stets seinen Herrscher-Aufgaben nach, während Elisabeth viel durch Europa reiste. Große Gemeinsamkeiten, über die die beiden hätten reden können, hatten sie nicht.
Leontine von Apafi
Die Rebellin, die sich in "Die Kaiserin" als Leontine von Apafi ausgibt, um Elisabeths Vertrauen zu gewinnen, existierte nicht wirklich. Diese soll aber laut Drehbuchautorin Katharina Eyssen die Beziehung der Regentin zu ihrem Volk widerspiegeln, die sehr gut gewesen sein soll, denn die schöne Kaiserin war bei ihren Untertanen äußerst beliebt.
Soweit, so unwahr. Es gibt aber auch einige Dinge in der neuen Netflix-Serie, die sehr wohl den wahren, geschichtlichen Tatsachen entsprechen.
Diese Geschehnisse haben sich tatsächlich zugetragen:
Sisis Charakter und Leben
Der wichtigste Teil der Netflix-Serie entspricht der Realität: Sisis Charakter und ihr Leben werden sehr akkurat dargestellt. Elisabeth von Österreich fühlte sich wirklich äußerst unwohl am Wiener Hof, da ihre freigeistige und wissbegierige Art nicht zu der strengen Etikette passten. Außerdem trieb sie viel Sport, schrieb Gedichte und reiste viel.
Sophie hat Sisi ihre Kinder entrissen
Elisabeth und Franz Joseph bekamen zusammen vier Kinder, doch zu denen konnten sie keine besonders intimen Beziehungen aufbauen, da das erste Kind Sophie Frederike mit zwei Jahren verstarb und Gisela und Rudolf, gegen den Willen von Sisi, von ihrer Schwiegermutter, der Erzherzogin Sophie, erzogen wurde. Lediglich die kleine Marie Valerie lebte bei ihrer Mutter am Hof.
Luziwuzi war homosexuell
Der jüngere Bruder von Franz Joseph I., Ludwig Viktor (auch Luziwuzi genannt), war tatsächlich homosexuell. Das galt als offenes Geheimnis am Wiener Hof. Nichtsdestotrotz erfreute sich Luziwuzi dort großer Beliebtheit, wie etwa "FAZ" schreibt.
"Die Kaiserin" Staffel 1 befindet sich auf Netflix.