"Dead to me": 10 traurig-komische Fakten zur Netflix-Dramedy
"Dead to me", die pechschwarze Dramedy mit Christina Applegate und Linda Cardellini, hat sich seit Staffel 1 langsam, aber sicher zu einem Streaming-Hit für Netflix entwickelt, auch wenn die Serie noch immer nicht gänzlich über den Status "Geheimtipp" hinausgekommen ist.
Applegate und Cardellini brillieren in der Serie – unterstützt von einem feinen Neben-Cast (u.a. James Marsden) – als ungleiches Freundinnen-Duo, das sich den perfiden Hürden des Lebens in den Weg stellen und zahlreiche Baustellen aufräumen muss, für die sie selbst verantwortlich sind.
"Dead to me" überzeugt nicht nur mit feinem, dunklem Humor, sondern erhebt Determinismus auch zur unterhaltenden Kunstform: Wirklich alles, was im Leben von Jen und Judy passiert, hat Auswirkungen und zieht einen Rattenschwarz nach sich, der bald so lang wird, dass sich die beiden in einem ewigen Kreislauf der Lügen, Enttäuschungen, Schicksalsschläge, aber auch der Freundschaft, Vergebung und Selbstreflexion wiederfinden .... Die Serie ist eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle, leise und laut zugleich.
Die aktuelle dritte Staffel ist leider bereits die letzte, es heißt also Abschied nehmen vom wohl faszinierendsten Freundinnen-TV-Paar der vergangenen Jahre. Um der sowohl unterhaltenden als auch zum Nachdenken anregenden Dramedy gebührend zu würdigen, präsentieren wir euch zum Abschluss die zehn interessantesten, überraschendsten und faszinierendsten Fakten rund um "Dead to me":
Achtung, Spoiler!
1. Applegates MS-Erkrankung hat die dritte Staffel nicht beeinflusst
Man könnte glauben, es wäre anders, aber: Applegates Multiple-Sklerose-Erkrankung hat die finale Season nicht beeinflusst – zumindest nicht, was die Story betrifft. Die Hälfte der Folgen war schon abgedreht, als die Schauspielerin die Diagnose bekam, erzählte Showrunnerin Liz Feldman im "Buzzfeed"-Interview. Auch sei schon ab der zweiten Staffel klar gewesen, dass das dritte Serienjahr das letzte sein wird, um den "Jump the Shark"-Moment zu entgehen, so Feldman. Die Story und auch das Ende der dritten Staffel standen also schon vor Applegates Diagnose fest.
2. Applegates MS-Erkrankung beeinflusste aber die Dreharbeiten zur Serie
Bei solch einer schweren Erkrankung ist es unausweichlich, dass die äußeren Umstände geändert werden müssen. Crew und Cast hätten auf Applegate viel Rücksicht genommen; so sei es ihr zum Beispiel erlaubt gewesen, die Dreharbeiten für den Tag abzubrechen, wenn die Symptome zu schwerwiegend waren, erzählt die Jen-Darstellerin gegenüber "Variety". Sie selbst aber habe darauf bestanden, die Serie zu einem würdigen Ende zu bringen.
Schon in der zweiten Staffel sind bei Applegate unerklärliche Symptome aufgetreten, so hatte sie beispielsweise plötzlich keine Kraft mehr in den Beinen. Es wurden deswegen mehr Szenen eingebaut, in der Jen sich an ihrer Haustür festhält. Auch in der dritten Staffel gibt es viele Szenen, in der Applegate bei einem ihrer Co-Stars oder einem Möbelstück Halt sucht. Insgesamt verbringt Jen die meiste Zeit der dritten Staffel sitzend oder liegend.
3. Judy gibt es wirklich
Judy (Linda Cardellini) basiert auf Liz Feldmans bester Freundin. Auch diese ist im jungen Alter von 38 Jahren an Krebs gestorben. Feldman befand sich im Trauerprozess, als sie anfing, an "Dead to me" zu schreiben. Dass Judy am Ende aber ebenfalls an Krebs stirbt, war nicht von Beginn an geplant. Diese Idee kam erst im Lauf von Staffel 2 auf.
4. Die Hintergründe von Judys Krebs- und Jens Schwangerschaft-Storylines
Feldman verriet "Buzzfeed", dass Judys Krebs-Erkrankung eine Möglichkeit für Jen war, sich endlich mit dem Tod ihrer Mutter auseinanderzusetzen und damit abzuschließen. Umgekehrt wiederum gelang es Judy aufgrund von Jens später Schwangerschaft, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie selbst niemals eine traditionielle Familie haben wird. Beide Storylines drehen sich um die Verbindung zwischen Freundschaft und Trauer, die seit der Pilotfolge im Zentrum der Serie stand.
5. Die letzte Szene, die gedreht wurde
Die dritte Staffel von "Dead to me" wurde nicht in chronologischer Reihenfolge gedreht. Das bedeutet, die letzte (herzzerreißende) Szene der Serie stand nicht am letzten Tag am Drehplan. Vielmehr war es jene Szene von Jen und Judy, in der sie gemeinsam am Bett sitzen und Lebewohl sagen, "ohne Lebewohl zu sagen", die als allerletzte gedreht wurde.
6. Diese Szene aus Stafel 1 war improvisiert
Die geniale Szene aus der ersten Staffel, in der Jen und Judy im Auto über Steves Penis sprechen, stand so nicht im Drehbuch, sondern ist das herrliche Ergebnis des Improvisationstalents von Applegate und Cardellini. Die beiden haben sich vor der Kamera versprochen, aber trotzdem weitergemacht. Echte Profis eben!
7. Verkehrte Rollen
Ursprünglich hatte Feldman die Rolle der Jen für Cardellini vorgesehen, Applegate hätte Judy spielen sollen. Der Grund ist nachvollziehbar: Cardellini war vor "Dead to me" vor allem in ernsten Rollen zu sehen, Applegate im humorvollen Fach unterwegs. Laut Feldman ist Judy die lustigere Rolle der beiden.
8. "Damages" und "The Affair" als Inspirationen
Diese beiden gefeierten Drama-Serien dienten als Inspirationen für "Dead to me". Allerdings wollte Feldman ihrer Story einen humoristischen Ton geben. Die Idee dahinter: Trauer/Verzweiflung und Humor liegen oft sehr nahe beieinander. Die beste Art und Weise, Traumata zu überstehen, sei mit einem Sinn für Humor, so Feldman zu "Buzzfeed".
9. Der Abschiedsbrief von Judy an Jen
Feldman verriet "Buzzfeed", dass sie sehr genau wisse, was in diesem Brief steht – auch wenn wir ZuseherInnen den Inhalt nie zu sehen bekommen. "Wenn ich gewollt hätte, dass ihr den Inhalt wisst, hätte ich ihn euch gezeigt", so die Showrunnerin.
10. Applegates und Cardellinis Freundschaft
Der "Eine schrecklich nette Familie"- und der "Emergency Room"-Star kannten sich vor Beginn der Dreharbeiten zu "Dead to me" nicht. Parallel zu Jen und Judy entwickelten die beiden aber auch hinter Kamera eine tiefe Freundschaft. Heute zählen sie sich gegenseitig zu ihren besten Freundinnen. Cardellini war auch anwesend, als Applegate mit einem Stern am Walk of Fame geehrt wurde.