"Das Lehrerzimmer": Für Deutschland ins Oscar-Rennen?

Leonie Benesch in "Das Lehrerzimmer".
Ilker Çataks "Das Lehrerzimmer" soll "Im Westen nichts Neues" nachfolgen und zum "Besten internationalen Film" werden.

Die diesjährige Oscarverleihung wurde zum Triumph für das deutsche Kino: Ganze vier der begehrten Academy Awards konnte der Netflix-Antikriegsfilm "Im Westen nichts Neues" (2022) für sich verbuchen, darunter auch die begehrte Trophäe für den "Besten internationalen Film".

Nun steht fest, welches Werk für Deutschland bei der kommenden 96. Oscarverleihung ins Rennen gehen soll: Ilker Çataks (39) Drama "Das Lehrerzimmer" mit Leonie Benesch (32) in der Hauptrolle. Das teilte German Films, die Auslandsvertretung des Deutschen Films, am 23. August in München mit.

"Ein hochaktueller, universeller Kinofilm"

Eine unabhängige Fachjury hatte insgesamt 13 Bewerberfilme gesichtet. Am Ende fiel die Wahl auf Çataks intensives Werk, in dem eine Lehrerin zu unkonventionellen Mitteln greift, um eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufzuklären. "Mit 'Das Lehrerzimmer' nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Spielfilm, dem man sich nicht entziehen kann", heißt es in der Begründung der Jury. Regisseur Çatak mache "den Mikrokosmos Schule zur Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter."

"Das Lehrerzimmer" ist noch kein Oscar-Kandidat

Die heutige Nominierung stellt allerdings lediglich den ersten Schritt auf dem Weg zu einem potenziellen Oscar-Triumph dar. Im Dezember wird eine aus 15 Titeln bestehende Shortlist aus internationalen Bewerberfilmen bekannt gegeben. Aus dieser werden wiederum fünf Titel ausgewählt, die tatsächlich als Nominierte innerhalb der Academy of Motion Picture Arts and Sciences zur Wahl gestellt werden.

Die 96. Oscarverleihung soll am 10. März 2024 stattfinden, so denn der Doppelstreik der Autoren und Schauspielenden in Hollywood bis dahin beendet werden kann.