"Breaking Bad": Wie stehen die Chancen für weitere Sequels?

"Breaking Bad": Wie stehen die Chancen für weitere Sequels?
Showrunner Vince Gilligan verrät, ob wir noch mehr Sequels aus dem "Breaking Bad"-Universum sehen werden.

Superlativen sind beinahe nicht zu vermeiden, wenn man über "Breaking Bad" (2008-2013) spricht: So gut wie in allen Rezensionen sind Termini wie "Meisterwerk", "TV-Meilenstein", "das beste TV-Drama in der Fernseh-Geschichte" oder "Perfektion in Serienform" zu finden. Und Recht haben all diese KriitikerIinnen:

"Breaking Bad" ist eine messerscharfe Charakter- und Gesellschaftsstudie, die "Breaking Bad" fünf Staffeln lang abliefert und dabei so viele dramaturgische Grenzen überschreitet, dass es am Ende keine mehr gab. Noch nie wurde ein moralischer Verfall so bitterböse und schonungslos eingefangen. Obendrein bietet die Serie intelligente Dialoge und klug eingearbeitete und sorgsam verwendete Metaphern, die es unaufdringlich schaffen, über die Serie und im besten Fall über das eigene Leben nachzudenken.

Mit "Better Call Saul" (2015-2022) sowie der Netflix-Eigenproduktion "El Camino: Ein Breaking Bad-Film" (2019) wurde das Universum bereits auf ebenso hohem Niveau erweitert und die Geschichte nach dem Serienfinale weitererzählt. Doch Fans wollen trotzdem noch mehr von Walter White, Jesse Pinkman und Co. Nun hat sich der Showrunner dazu geäußert.

Wie der Vater, so der Sohn?

Der Branchenfibel "Variety" verriet Vince Gilligan, dass er zwar sehr oft an die verschiedensten Charaktere aus der Serie denke und Tagträume von ihnen habe, allen voran, was Skyler White und Walter White Jr. betrifft, Walters Familie. Was die beiden betrifft, glaubt er, dass sich das Leben für sie zum Guten nach dem Finale gewendet habe.

Ein Sequel hält Gilligan mit Skyler und Walter Jr. aber (oder besser: deshalb?) für ausgeschlossen. Von der Idee, dass Walters Sohn in die kriminellen Fußstapfen seines Vaters tritt, hält Gilligan nichts. "Das ist wahrscheinlich die Art von Sache, die jemand in 10 oder 15 Jahren vorschlagen wird – Walter Jr. als Verbrecherboss aus Albuquerque, der dort Erfolg hat, wo sein Vater versagt hat", meint der 56-Jährige. 

Und weiter: "Ich kann im Moment ziemlich sicher sein, dass ich kein Interesse daran habe, dass das passiert. Das wäre eine traurige Hommage an die Serie. Es macht Spaß, darüber nachzudenken, was mit den Charakteren passieren würde, aber es erreicht nicht das Niveau von 'Mensch, ich würde gerne mehr über die Geschichte erzählen.' Aber wer weiß, vielleicht in ein paar Jahren." 

Klingt doch nicht ganz so ausgeschlossen ...

Nicht zu Tode erzählen

Gänzlich ausgeschlossen hält Gilligan es auch nicht, in Zukunft weitere "Breaking Bad"-Serien (oder Filme?) in Angriff zu nehmen, ob nun mit oder ohne die White-Family. Aktuell aber hege er kein Interesse daran. Doch der Regisseur und Drehbuchautor denkt praktisch: Sollten seine zukünftigen Projekte keine Erfolge werden und Fans gieren nach wie vor nach Walter White und Co., wäre eine Rückkehr in die "Breaking Bad"-Welt möglich. Er mache sich aber Sorgen, eben diese Welt zu Tode zu erzählen.

"Ich frage mich irgendwie, ob es noch weitere Geschichten zu erzählen gibt (...) . Ich schaue mich um und sehe andere [Serien und Filme] – ich werde keine Namen nennen – die sich anfühlen wie: 'Junge, Sie saugen wirklich den letzten Cent aus diesem Franchise heraus.'  Ich würde es hassen, wenn so etwas [mit 'Breaking Bad‘] passieren würde."

Gilligan arbeitet wieder mit Reha Seehorn zusammen

Aktuell arbeitet Vince Gilligan an einer SciFi-Serie für AppleTV+ – mit niemand geringerer als Rhea Seehorn in der Hauptrolle, mit der er bereits in "Better Call Saul" Husarenstücke des seriellen Erzählens kreierte. Viel ist über die Serie noch nicht bekannt, außer, dass Apple TV+ vom Konzept so begeistert ist, dass der Streaminganbieter per se gleich zwei Staffeln bestellt hat.
Mehr über dieses heiß erwartete Projekt könnt ihr hier nachlesen.