"Aus meiner Haut": Deutscher Sci-Fi-Liebesfilm sprengt Grenzen
Unsere Herzen und Geldbörserl bereiten uns auf den in großen Schritten nahenden Valentinstag vor – und das tut auch die Kinolandschaft, denn immerhin steht Händchenhalten im Kinosaal und anschließendes Candle-Light-Dinner immer noch ganz oben auf der "To-Do-Valentinstags-Liste".
Passend dazu also erscheint bereits am 3. Februar (man kann sich schließlich nie früh genug in romantische Stimmung versetzen!) ein Romantik-Streifen im Kino, der sich aber von der großen Schnulzen-Film-Masse abhebt: "Aus meiner Haut" ist ein Science-Fiction(!)-Liebesfilm aus Deutschland (!!), in dem sich ein Paar auf ein seltsames Abenteuer einlässt: sie wollen die Welt aus den Augen einer anderen Person sehen.
Hier ist der Trailer:
Worum geht's in "Aus meiner Haut"?
Auf den ersten Blick wirken Leyla (Mala Emde) und Tristan (Shooting-Star Jonas Dassler) wie ein glückliches Paar. Gemeinsam reisen sie zu einer abgelegenen Insel, auf die Leylas Jugendfreundin Stella (Edgar Selge) sie eingeladen hat. Schon bei der Ankunft zeigt sich: Hier finden rätselhafte Dinge statt. Zahlreiche Paare kommen hier zusammen, um die Welt aus den Augen eines anderen Menschen zu sehen.
Bei einem festlichen Abendessen treffen Leyla und Tristan auf ein anderes Pärchen (Maryam Zaree und Dimitrij Schaad) und begehen das Tauschritual. Sie erfahren, wie es sich anfühlt, in einem anderen Körper zu leben. Besonders Leyla ist erfüllt von einem völlig neuen Lebensgefühl. Als sie sich weigert, zu ihrem alten Ich zurückzukehren, gerät die Situation außer Kontrolle ...
Was bedeutet es, als Mensch zu begehren?
"Aus meiner Haut" (Regie: Alex Schaad) beweist einmal mehr, dass Liebesfilme nicht per se seicht sein und mit einer rosaroten Brille daherkommen müssen: Der Film stellt brisante Fragen, ohne dabei aber zu gewollt künstlerisch und damit abgehoben anzumuten.
Eingebettet in eine romantische Prämisse sprengt er Grenzen von Geschlechtern und sexuellem Begehren und bringt dem Mainstream das Konzept von "gender" und "sex" näher. Er hinterfragt aber auch das Mysterium des Sich-Verliebens, des Mensch-Seins und taucht dabei auch noch spielerisch in Mystery-Gewässer ab. Bleibt nur zu hoffen, dass den Film dieser Mut bis zum Ende hin nicht verlässt.
Die Zeichen stehen aber gut: "Aus meiner Haut" wurde in Venedig mit dem Preis "Queer Lion" ausgezeichnet. Zudem war er bereits für zahlreiche andere Preise nominiert.
"Aus meiner Haut" ist aktuell im Kino zu sehen. Hier geht's zum Kinoprogramm!